Samstag, April 20, 2024

Drei Minuten schwerelos: Milliardär fliegt ins Weltall

Drei Minuten schwerelos:

Etwas mehr als drei Minuten hat der britische Milliardär Richard Branson am Sonntag an der Grenze des Weltraums verbracht. Er ist damit neun Tage vor seinem Konkurrenten, Amazon-Gründer Jeff Bezos, im All angekommen.

Santa Fe, 13. Juli 2021 | Der britische Milliardär Richard Branson ist mit seinem Raumschiff noch vor Amazon-Gründer Jeff Bezos ins All geflogen und wohlbehalten wieder auf der Erde gelandet. Die “VSS Unity” stieg am Sonntag laut Bransons Firma Virgin Galactic nach dem Start im US-Staat New Mexico auf eine Höhe von über 80 Kilometern. Nach wenigen Minuten setzte das Raumschiff zum Wiedereintritt in die Erdatmosphäre an und landete dann wieder auf dem kommerziellen Weltraumbahnhof Spaceport America.

Branson gratulierte noch im Landeanflug seiner Firma und nannte die Erfahrung “wunderschön”.

Der 70-Jährige war am Sonntag mit zwei Astronautinnen und drei Astronauten aufgebrochen. Das Raumschiff war zunächst unter einem Mutterflugzeug auf eine Höhe von etwa 14 Kilometer gebracht und dann abgesetzt worden. Danach zündete das Triebwerk und beschleunigte das Raumfahrzeug während eines steilen Aufstiegs den Angaben zufolge auf mehr als die dreifache Schallgeschwindigkeit, was mehr als 3.700 Stundenkilometern entspricht. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie der Himmel sich von blau zu schwarz färbte, als Branson und seine Crew die Atmosphäre verließen.

PR-Aktion gegen Konkurrenz Bezos

Ziel von Branson – und auch von Amazon-Gründer Jeff Bezos und Tesla-Chef Elon Musk – ist es, ins Geschäft mit dem Weltraumtourismus einzusteigen. Doch Bransons All-Trip ist auch ein gelungener PR-Coup gegen seinen Konkurrenten Bezos: Der reichste Mann der Welt hatte in den vergangenen Wochen seinen Flug ins Weltall am 20. Juli mit großem Aufwand beworben – dann kam Branson und kündigte an, dass er neun Tage früher fliegen werde.

War Branson wirklich im Weltraum?

Unter Experten ist es jedoch strittig, ob Branson tatsächlich im Weltraum war: Der Internationale Luftfahrtverband (FAI) und viele andere Experten sehen zwar 100 Kilometer über der Erde als Grenze zum Weltraum an, es gibt jedoch keine verbindliche internationale Regelung. So haben auch Soldaten der US Air Force die Bezeichnung Astronaut erhalten, obwohl sie nur in eine Höhe von 50 Meilen (80,5 Kilometer) geflogen waren. Zum Vergleich: Die Internationale Raumstation (ISS) befindet sich etwa 400 Kilometer über der Erdoberfläche.

Weltraumtourismus ab 2022

Das 18 Meter lange “VSS Unity”-Raumflugzeug bietet zwei Piloten und sechs Passagieren Platz, ab 2022 soll es Touristen ins All bringen. Der steinreiche Abenteurer ist bei Weitem nicht der erste Tourist in der Schwerelosigkeit, doch will er mit Virgin Galactic kommerzielle Weltraumflüge salonfähig machen – genauso wie Jeff Bezos und Elon Musk. Mit dem Tesla-Chef posierte Branson am Sonntagmorgen noch auf einem Twitter-Foto und schrieb: “Ein großer Tag liegt vor uns. Toll, um den Morgen mit einem Freund zu beginnen. Ich fühle mich gut, aufgeregt, bereit.”

Die “Virgin Galactic SpaceShipTwo” / Foto: APA

Sitzplatz für 28 Millionen US-Dollar

Blue Origin, die Raumfahrtfirma von Jeff Bezos, hatte bereits im Mai einen bemannten Flug mit der Rakete “New Shepard” angekündigt. Der 57-Jährige will unter anderem seinen Bruder und eine 82-jährige ehemalige US-Pilotin auf den Jungfernflug in den Weltraum am 20. Juli mitnehmen. Ein weiterer Sitzplatz war vor wenigen Wochen für 28 Millionen US-Dollar an eine bisher unbekannte Person versteigert worden.

(jz/Agenturen)

Titelbild: APA Picturedesk

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17 Kommentare

  1. Schön! Und auf der Erde verhungern Menschen und man haut sich gegenseitig in die Goschn!

    Geld und Reichtum kann man auch so verschleudern …

  2. Milliardär im Weltall auf Spazierfahr. Das wollten wir schon immer wissen, was der so treibt den ganzen Tag. Hat in den letzten Tagen keine Schlange mehr zugebissen? Sommerloch?

    • …. die kommt da nicht her, die weiß wer den ganzen Mist in die Luft bläst, die Raketen sind es nicht…

  3. Einfach nur unerträglich dekadent, dümmlich und oberflächlich. Ein so tiefes Niveau, dass es einen sprachlos macht. Der Beweis, dass man sich doch nicht alles kaufen kann. Erinnert mich irgendwie an Felix Baumgarten, keine Ahnung warum. Liebe Leute bleibt da oben und kommt blos nicht zurück…… 🚀

  4. Sind solche Eskapaden der Milliardäre nicht Umwelt relevant? Genauso wie die vielen Kriege und Kriegsmanöver? Wo bleibt da der Aufschrei?

    • Hier AUA!!!
      Die Zivile Raumfahrt hat seit ihrem bestehen ungefähr soviel fossiles CO2 in die Luft geblasen, wie der gesamte private Österreichische PKW Verkehr es in 4 Monaten macht.

  5. Superreiche haben halt andere Wünsche.
    Ich will nicht in die Lüfte und schon gar nicht auf einen anderen Planeten.
    Ich wurde für ein Leben auf Erden geschaffen.

  6. Das bietet das Riesenrad seit 1879. Das Vergnügen dauert deutlich länger.
    Wo bleibt der Aufschrei von …

    • … ganz solche Trotteln können die nicht sein, die haben nichts geerbt oder gewonnen, Bezos, Musk, Gates, Branson und Jobs haben mit nichts angefangen. Die haben es mit Bildung, Fleiß und Zielstrebigkeit geschafft.

        • … letztendlich sind die dafür verantwortlich…
          Haben Sie schon mal in einem Internationalen Betrieb in verschiedenen Führungsebenen gearbeitet?
          Oben werden Ziele formuliert und Vereinbarungen getroffen.
          Diese “Zielvereinbarungen werden dann von Oben nach Unten durchgereicht.
          Die einzelnen Ebenen versuchen die dann umzusetzen, je nach Kompetenz der Ausführenden wird das sachlich korrekt, oder mit panischer Gewalt durchgesetzt.
          Manche der “Führungskräfte” haben auch einen Spaß daran Kollegen und Mitarbeiter zu schikanieren, je niedriger die Position, desto bösartiger wird das unter Umständen.
          Die unterste Ebene (Vorarbeiter, Teamleiter) machen das ziemlich konsequent.
          Die Arbeiter müssen die ganzen Befindlichkeiten der Führungskette aushalte, zugleich werden sie für ein Versagen dieser Kette verantwortlich gemacht und müssen die Konsequenzen tragen und werden deswegen auch gekündigt…..

  7. Was sonst könnte man mit dem Geld machen was dieser Knilch für diesen Egotrip bezahlt hat? Hunger Krankheiten sind für diese Egomanen nur etwas das anderen Tieren und dem Pöbel passieren wie ja auch die bei uns heimischen Ableger oder besser gesagt Vasallen zeigen. Eat The Rich!

    • Sie verdienen sich am Leid und den Krankheiten derer, denen sie medizinische Hilfe versprechen, noch Trillionen dazu!
      Die „Bill Gates Stiftung“ um einen zu benennen, hat bei der Erprobung eines Impfstoffes gegen Pocken unvorstellbares Leid an der Indischen Bevölkerung angerichtet.

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