“Es kommt eine coole Zeit auf uns zu!”, versprach Kanzler Kurz. Epidemiologe Gartlehner widerspricht: Er sieht die vierte Welle auf uns zukommen.
Wien, 23. Juli 2021 | Epidemiologe Gerald Gartlehner rechnet nicht mit einem normalen Sommer. Wie er am Freitag im Ö1-Morgenjounals sagte, sieht Gartlehner eine veirte Coronawelle auf Österreich zukommen. Verantwortlich sei die Delta-Variante des Virus. Gartlehner hat aber auch gute Nachrichten: Eine Überlastung der Spitäler sei dank der Impfungen nicht zu befürchten. Die kann zwar die Ansteckung mit der neuen Virusvariante nicht verhindern, sorgt aber bisher für vergelichsweise milde Krankheitsverläufe. Es gelte daher, auch bei den jungen die Impfquote zu steigern, so Gartlehner. Menschen unter 25 waren in der Priorisierung der Impfung letztgereiht, deshalb gibt es in dieser Altersgruppe noch besonderen Nachholbedarf.
Infektionszahlen steigen auch in Österreich
Weltweit dominiert die Deltavariante. Die Infektionszahlen steigen, auch in Ländern mit besonders hoher Impfquote wie dem UK und Israel. Bisher zeigt sich jedoch: Trotz explodierender Ansteckungsraten bleibt die Situation in den Krankenhäusern entspannt. In Österreich stieg die 7 Tage-Inzidenz (die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) zuletzt von 7,1 auf 28,3. Die Zahl der Coronakranken im Spital blieb aber stabil.
Laut dem Virologen Andreas Bergthaler hat sich die Delta-Variante in Österreich durchgesetzt. Sie sei für etwa 95 Prozent der Neuinfektionen verantwortlich. Auch Bergthaler geht davon aus, dass die Impfung bedrohliche Verläufe vermeide und drängt daher auf eine rasche Erhöhung der Impfrate.
(red)
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