Freitag, März 29, 2024

Taliban-Offensive: Ausgangssperre in Afghanistan

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Nach Abzug aller US-Truppen sind die Taliban weiter auf dem Vormarsch. Die Regierung in Kabul verhängt eine nächtliche Ausgangssperre, um der Situation Herr zu werden.

Kabul, 24, Juli 2021 | Wegen der zunehmenden Gewalt in Afghanistan hat die Regierung über weite Teile des Landes eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. “Um die Gewalt einzudämmen und die Bewegungen der Taliban einzuschränken”, gelte für 31 der 34 Provinzen eine Ausgangssperre zwischen 22.00 und 04.00 Uhr, teilte das Innenministerium am Samstag mit. Nur die Provinzen Kabul, Panjshir und Nangarhar sind von der Maßnahme nicht betroffen.

Taliban erobern Großteil des Landes

Parallel zum Beginn des Komplett-Abzugs der US- und anderer NATO-Truppen hatten die radikal-islamischen Taliban Anfang Mai eine große Offensive in Afghanistan gestartet. Inzwischen hat die Miliz mehrere Grenzübergänge sowie dutzende Bezirke erobert und mehrere Provinzhauptstädte eingekreist. Sie kontrolliert rund die Hälfte der etwa 400 Bezirke Afghanistans.

Beobachter befürchten, dass die Islamisten nach dem vollständigen Abzug der internationalen Truppen wieder die Macht am Hindukusch übernehmen könnten. Die Friedensverhandlungen zwischen den Taliban und der afghanischen Regierung in Doha sind seit Monaten festgefahren.

(AFP/APA/red)

Titelbild: APA Picturedesk

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5 Kommentare

  1. Eigenartig naiv, die baldige Machtübernahme Kabuls durch die Taliban in Frage zu stellen.

  2. Die fundamentalistischen Islamisten wurden stark, weil die CIA sie brauchte im verdeckten Krieg, um die Sowjets aus Afghanistan zu vertreiben. (General Hameed Gul, Direktor des pakistanischen Geheimdiensts ISI.) Der prominenteste darunter war der Saudi Osama bin Laden.

    Jetzt können wir der Sowjetunion ihr Vietnam bereiten, freute sich US-Sicherheitsberater Brzezinski, als die Russen in Afghanistan einmarschierten.

    Die Unterstützung der sunnitischen Mudschaheddin in Afghanistan war für Washington verlockend, weil sie nicht nur billig war, sondern den Amerikanern Opfer aus den eigenen Reihen ersparte. Erst als sich die islamistischen Kämpfer gegen den Westen wandten, wurden aus den “Freiheitskämfpern” “Terroristen” (CIA-Mitarbeiter Robert Baer)
    (Daniele Ganser: Illegale Kriege)

    Aufschlussreich auch Robert F. Kennedy, Jr.: Warum die Araber uns in Syrien nicht wollen
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=32213#more-32213

    • Das is Schnee von gestern, die Taliban sind wieder erstarkt, weil es genügend Geldgeber gibt, die der USA Schaden wollen, die offene Gesellschaften als größte aller Bedrohungen sehen und damit auch den Afghanen die in Freiheit leben wollen enormes Leid zufügen. Islamiste, Russland und China seien hier an erster Stelle genannt.
      Noch sind in der afghanischen Armee ca 600 k Mann unter Waffen dennoch schauts nicht gut aus da die Taliban wichtige Transportrouten kontrollieren.

      Der Fehler war den Krieg in Afghanistan so dahindümpeln zu lassen nur damit die Friedensfraktionen im Westen nicht aufgescheucht werden. Auch sind dringend erforderlich alternative Lösungsansätze wie e.g. Grundeinkommen oder garantierte Ernteabnahmen uva. gar nicht sinnvoll diskutiert worden – sprich alle Maßnahmen die zur Bildung einer Zivilgesellschaft hätten beitragen können.

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