Samstag, April 20, 2024

Gegen Orban-Politik: 30.000 marschierten auf Budapest-Pride

Gegen Orban-Politik:

“We will fight Viktor Orbans regime harder than ever!” – Während sich Viktor Orbans Regime gegen sie wendet, holt die LGBTIQ-Bewegung in Ungarn zur Gegenwehr aus. Am Samstag marschierten bei der Budapest Pride 30.000 Menschen durch die Stadt und setzten ein Zeichen der Liebe, der Freiheit und der Solidarität.

Wien/Budapest, 26. Juli 2021 | Unter dem Motto “Hol Dir Deine Zukunft zurück” sind am Samstag nach Angaben der Organisatoren 30.000 Menschen beim 26. ungarischen Pride-Festival mit Regenbogenfahnen durch Budapest gezogen. Unter einem hohen Polizeiaufgebot verlief der Marsch offenbar ohne Zwischenfälle. Organisator Mate Hegedüs kritisierte in seiner Rede die Politik der Regierung von Premier Viktor Orban, die sich eher mit dem wahren Kinderschutz und der sexuellen Aufklärung befassen solle.

“Wir sind eine tatenbereite Gemeinschaft, die nicht zulässt, dass die Regierung Hass schürt”,

betonte Hegedüs.

Budapester Bürgermeister marschierte mit

Unter den Teilnehmern des Pride-Marsches befanden sich auch Vertreter der Oppositionsparteien. Mit den Worten “Guten Abend Pride – Guten Abend Liebe” – begrüßte der Budapester Oberbürgermeister Gergely Karacsony die Teilnehmer. Seine Anwesenheit begründete der Bürgermeister mit seiner Pflicht, Menschen zu verteidigen, die “in dieser Stadt, in dieser Heimat angegriffen werden”.

Während Karacsony die Regierung für ihre Politik kritisierte, betonte er: “Ungarn soll erneut ein stolzes und freies Ungarn sein”. Propaganda und Lüge sollten weggefegt werden, forderte der Politiker, der zugleich “Schild und Zielscheibe” sein will.

30.000 Menschen setzten vergangenen Samstag in Budapest ein Zeichen des Stolzes (Pride) – und der Solidarität mit Lesben, Schwulen, Transgendern, Queers und Intersex-Personen.

LGBTIQ: Zielscheibe Orbans konservativer Politik

Versuche von Gegendemonstranten, das Festival zu stören, konnten mittels Polizeiaufgebot verhindert werden. Die letzten Monate waren in Ungarn geprägt von Auseinandersetzungen um die Rechte der LGBTIQ-Community (Die Abkürzung LGTBIQ steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Intersexuelle und Queers.). “We will fight Victor Orbans regime harder than ever”, kündigte die Budapest-Pride via Twitter an und rief zum Spenden auf. Orban hatte am Mittwoch ein Referendum über das umstrittene Gesetz, das sich gegen nicht heterosexuelle Menschen richtet, angekündigt.

Das Gesetz verbietet unter anderem Werbung, in der Homosexuelle oder Transsexuelle als Teil einer Normalität erscheinen. Die EU-Kommission sieht es als diskriminierend an und hat Schritte gegen Ungarn eingeleitet. Orban kündigte an, das Gesetz einer Volksabstimmung zu unterziehen.

Solidarität aus Österreich

Auch eine österreichische Delegation hatte angekündigt, nicht nur an der Pride-Demonstration teilzunehmen, sondern sich gemeinsam mit sozialdemokratischen Abgeordneten aus Europa auch mit zahlreichen Aktivisten und Politikern aus Ungarn zu treffen und weitere Solidaritätsaktionen zu planen.

“Unsere volle Solidarität gilt der ungarischen LGBTIQ-Community und der PRIDE Demonstration, die heute in Budapest stattfindet! Um die Aktivist*innen vor Ort zu unterstützen, senden wir daher heute eine 30-köpfige Delegation nach Budapest und zeigen, dass Österreich und Europa an der Seite der Zivilgesellschaft in unserem Nachbarland steht”, betonten der Vorsitzende der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SoHo, Mario Lindner, und die Präsidentin des europäischen LGBTIQ-Verbandes Rainbow Rose, die Österreicherin Camila Garfias, in einer Aussendung.

(lb/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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3 Kommentare

  1. Und im besten Deutschland, das es je gegeben hat, werden regierungskritische Demonstrationen verboten. Achja, bei uns im Winter und Frühjahr ja auch.

  2. Und zeitgleich unterstützen auch die Linken in Ungarn das Refenrendum darüber.

  3. Hey cool! Und das alles ohne Covid-19-Auflagen, Masken und Abstandsregeln – wäre in Ö wahrscheinlich nicht möglich gewesen! Schaut aus wie früher.

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