Donnerstag, März 28, 2024

Macron wird zu Fake-Blumenstrauß – »Vielen Dank für die Blumen«

»Vielen Dank für die Blumen«

Beim Besuch von Emmanuel Macron in Französisch-Polynesien wurde der Präsident zum wandelnden Blumenstrauß. Video und Bild sind allerdings Fake. Haufenweise Nutzer fielen darauf rein.

 

Wien, 27. Juli 2021 | Der französische Präsident Emmanuel Macron befindet sich derzeit zu Besuch in Französisch-Polynesien. Macron traf am Samstagabend für einen viertägigen Aufenthalt auf der südpazifischen Inselgruppe ein und besuchte zunächst ein Krankenhaus in der Hauptstadt Papeete, wo er alle Menschen zur Corona-Impfung aufrief.

Ein wandelnder Blumenstrauß

Für besondere Schlagzeilen sorgte jedoch eine Videoaufnahme Macrons. Dort sieht man den Präsidenten, wie er zur Begrüßung eine Blumenkette nach der anderen um den Hals gehängt bekommt. Am Ende des Videos ist der französische Präsident nur mehr eine einzige Blumenkette. Das Video verteilte sich wie ein Lauffeuer in den sozialen Netzwerken. Doch die Sache hat einen Haken: Das Video ist Fake. Zwar bekam der Präsident eine Reihe an Blumenketten um den Hals gewickelt, ein wandelnder Blumenstrauß war Macron jedoch nicht.

Einwohner erwarten, dass Macron um Verzeihung bittet

Vom erstmaligen Besuch Macrons auf der Inselgruppe erwarten sich die Bewohner übrigens etwas anderes als einen Impfaufruf. Die Opfer der früheren Atomtests in Französisch-Polynesien erwarten vom Präsidenten, dass er um Vergebung bitte. Frankreich hatte zwischen 1966 und 1996 auf dem Mururoa-Atoll und dem Fangataufa-Atoll in Französisch-Polynesien 193 Atomwaffentests unternommen. Zahlreiche Krebserkrankungen in der Region werden mit den umstrittenen Tests in Verbindung gebracht.

Der französische Staat hat ein Komitee für die Entschädigung der Opfer der Atomtests eingerichtet. Opferverbänden geht das aber nicht weit genug. “Es geht nicht in erster Linie ums Geld. Sie versuchen, uns als ständige Bettler darzustellen, dabei hat dieses Land Frieden nötig”, erklärte Pater Auguste Vorsitzender der Opfervereinigung “193”. Französisch-Polynesien müsse “mit sich selbst und seinen Bewohnern versöhnt” werden. “Es gibt einen Schuldigen, und das ist der französische Staat.”

(bf/apa)

Titelbild: twitter

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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