Donnerstag, April 25, 2024

Tierschützer Balluch bei Köstinger-Fototermin festgenommen

Er habe die Ministerin Köstinger (ÖVP) „zu laut gefragt“: Wegen Anstandsverletzung wurde Martin Balluch, Obmann des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) am Montag vorübergehend festgenommen.

Wien, 27. Juli 2021 | Via Twitter berichtete Österreichs bekanntester Tierschützer, der beim Foto-Termin von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) im niederösterreichischen Paudorf vor Ort war, von seiner Festnahme:

Bei der Veranstaltung handelte es sich um einen Fototermin mit Ministerin Köstinger und dem Landesfeuerwehrkommandanten im stark von Unwettern getroffenen Paudorf. Mehrere Aktivisten des VGT waren vor Ort, um die türkise Ministerin mit Fragen zu Tierschutz zu konfrontieren. Bislang war der VGT wenig erfolgreich, Antworten auf seine Fragen an das Ministerium zu erhalten – so greifen ein paar Tierschützer des Vereins zu Aktivismus, um Köstinger persönlich mit ihren Fragen zu konfrontieren.

Die Polizei verhinderte, dass die Tierschützer ein Transparent beim Fototermin ausrollten. Foto: VGT.at

„Die Liste der Fragen seitens des Tierschutzes an Landwirtschaftsministerin Köstinger wird immer länger“,

so der VGT in einer Aussendung am Montag. Zentrales Anliegen bei der Aktion war den Tierschützern die Frage nach einer Vollspaltenboden-Schweinefabrik in Niederösterreich, die sie in der Vorwoche besetzt hatten, um auf die dortige Tierquälerei aufmerksam zu machen: Kotverschmierte Schweine auf Vollspaltenböden mit wunden, blutigen Stellen am ganzen Körper sind auf einem Video des VGT zu sehen.

60.000 Euro jährliche Subventionen

Der Betrieb erhalte jährlich 60.000 Euro Subventionen und eine Investitionsförderung für den Bau. Wie es sein kann, dass für eine derartige Einrichtung so viel Steuergeld fließt – mit dieser Frage wollte Balluch die Ministerin konfrontieren. Die Polizei hielt ihn laut eigenen Angaben aber in zehn Meter Entfernung zu Köstinger fest, sodass Balluch seine Frage laut rufen musste. Die Folge – er wurde vorübergehend festgenommen.

Balluch: „ÖVP-Apparatschik Köstinger flüchtet“

Nach seiner Festnahme sagte Balluch verärgert über die Ministerin:

„Man würde bei Mitgliedern der Bundesregierung eigentlich erwarten, dass sie ganz normal mit Tierschützer:innen reden, wenn diese sie aufsuchen. Doch ÖVP-Apparatschik Köstinger weiß scheinbar nicht ohne Anweisung von oben, was sie sagen soll. Also schweigt sie, versteckt sich hinter der Polizei und flüchtet, wenn irgendwo TierschützerInnen auftauchen.“

Aber der VGT, und allen voran Balluch, haben nicht vor, locker zu lassen – und der „ÖVP-Tierqual-Politik“ ein Ende zu setzen:

„Doch wir sind gekommen um zu bleiben. Die Frage der Vollspaltenbodenhaltung von Schweinen muss gelöst werden, vorher kann keine Ruhe eintreten. Insbesondere die anstehende OÖ-Landtagswahl wird eine Plattform für unsere Kritik an der ÖVP-Tierqual-Politik werden.“,

so Balluch.

(lb)

 

Titelbild: vgt.at

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28 Kommentare

  1. Köstinger steigt von einem Kuhfladen in den Nächsten, da fühlt sie sich wohl..

  2. Das ist leider bei der Lobbyministerin Köstinger so. Die Tierschützer werden festgenommen, die Tierquäler erhalten massive Förderungen. Traurige Realität im Kulturland Österreich!

  3. Traurig.
    Natur- und tierschutz und ihre beschützer interessieren die poster hier wenig.
    Sehr traurig.

  4. Es gibt einen Mafia Paragraphen.
    Der gilt anscheinend nur für Tierschützer.
    Mehr darf ich nicht schreiben, könnte ja sonst die WEGA vor der Tür stehen und ich eine Anklage bekommen.
    Wie der Prozess gegen die Tierschützer ausgegangen ist, ist wohl jedem noch in Erinnerung.
    Existenzen wurden vernichtet.

  5. Macht euch darauf gefasst, es kann uns alle treffen. Einmal zu laut gerülpst und zack ab in den Knast.
    Wer nicht den Bückling macht kommt in den Polizeikotta.

  6. Anstandsverletzung? Und was ist mit den Herren Kurz und Blümel? Oder kann man gar nicht verletzen, was man nicht hat?

  7. Im öffentlichen Raum laut zu sprechen ist “unanständig” und ein Straftatbestand.
    Nutztiere mit Vollspaltenböden zu quälen ist anständig, wird von Staats wegen gefördert und ist straffrei.

    Irgendwie ist da etwas in arger Schieflage.

    • Und die armeleuteküchentante und löwingerbühnenexpertin geniert sich nicht, trotz des tierleides gut zu schlafen und blöd daherzureden.
      Eine seltene tr……

  8. Da ist die Polizei schnell, die Identiplärren bekommen Geleitschutz und abklatschen.

  9. ÖVP-Politik, schon immer gegen die kleinen Bauern und für die Großbauern..

  10. Weit haben wir es gebracht mit dieser Bande. Bitte Herr DDr. Balluch bleiben sie dran. Ich werde, sofern es mir möglich ist, den VGT weiter unterstützen.
    Die Elli hat Angst vorm Volk, dass ihr Gehalt bezahlt.

  11. Es gab mal eine Zeit, die haben Politiker mit den Leuten gesprochen, ihnen sogar die Hand gegeben. Heute lassen sie die Leute von der Polizei verprügeln.

    • Das stimmt, lassen das Volk verprügeln und wer zu laut ist wird verhaftet und wer sich über Korruption beschwert der wird verklagt..

    • Also, wenn ich mich an die 60erjahre so erinnere, haben die schwarzen landtagsabgeordneten/präsidenten die schwarzen bürgermeister nicht einmal ignoriert.
      Fragen sie einmal die gewöhnlichen jäger, ob ihr oberster jäger sie jemals grüßt.

  12. So ist das eben. Wunderbübchen richtet es sich in jeder Lebenslage und hier wird einer abgeführt, weil er zu laut war. Eine herrlich dehnbare Sache, unser Recht.

  13. Das macht mich so traurig und wütend. Bei uns wurde eine Hühnerfabrik gebaut. Der Gestank ist so stark, dass er noch im Nachbardorf wahrnehmbar ist. Außer PR für die Türkisen kann Köstinger nichts. Das ist einfach nur verantwortungslose Politik…

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