Donnerstag, April 25, 2024

Hohe Nachfrage: Verpackungspreise rauschen in die Höhe

Hohe Nachfrage:

Karton und Papier werden teurer: Die Nachfrage in der Verpackungsindustrie steigt, vor allem China kauft derzeit große Mengen an Rohmaterial. Die Verpackungsindustrie befindet sich in einer “herausfordernden Situation”.

Wien, 30. Juli 2021 | Der Konjunkturmotor brummt, aber Corona hat einiges durcheinandergewirbelt. Lager wurden geleert und müssen wieder aufgefüllt werden – gleichzeitig ist aber die Nachfrage enorm und Lieferketten funktionieren noch nicht wieder reibungslos. Zuletzt verwiesen heimische Molkereien auf gestiegene Preise für Verpackungen und sorgten sich über Lieferengpässe.

Einzelne Qualitäten „bis November ausverkauft“

“Die Situation ist herausfordernd”, sagte nun der Geschäftsführer des Propak-Verbandes, Martin Widermann, gegenüber der APA. Über etwaige Engpässe wollte der Branchenvertreter nicht spekulieren.

“Wir haben bisher alle Lieferungen sicher erfüllt. Aber es ist schon so, dass die Nachfrage sehr groß ist und die Versorgung mit Rohpapier etwas länger dauert”,

sagte Widermann. “Einzelne Qualitäten sind bis November ausverkauft.” Er glaube aber nicht, dass Engpässe drohten und Verpackungskunden nicht beliefert werden könnten.

Rohmaterialien massiv teurer

Vor allem seien Rohmaterialien massiv teurer geworden, was auf die Wertschöpfung drücke. Das gelte für Papier und Farben, aber auch den Transport und die Energie. Solche Teuerungen müssten in einem angemessenen Ausmaß weitergegeben werden, so Widermann.

Viele Gründe spielen zusammen und tragen zur aktuellen Lage bei. “Natürlich sind Corona-Verwerfungen der Hauptgrund”, so der Propak-Geschäftsführer. Lager seien leer und müssten wieder gefüllt werden, während die Nachfrage enorm sei. Corona habe auch die Nachfragesituation stark verändert und wirkte stark auf die Branche. Online-Shopping ist ein ungebrochen wachsender Trend und Treiber insbesondere im Verpackungssektor.

China kauft

ZackZack sprach mit einem Mitarbeiter eines großen Verpackungsproduzenten: Ein weiterer Grund für das knappe Material sei auch die massiv gestiegene Nachfrage aus China. Holz generell, und der daraus gewonnene Zellstoff, das Rohpapier quasi, sei extreme Mangelware, weil China derzeit so viel kaufe:

„Große Produzenten haben langfristige Verträge, wo das Volumen gesichert ist. Aber wenn zusätzliche Aufträge reinkommen, wird’s schwierig. Am Markt gibt es ja normal immer auch freie Kapazitäten, die man zukaufen kann, das ist im Moment nicht so. Die Nachfrage übersteigt das Angebot, daher steigen auch die Preise.“

Drei Viertel Export

Bei Propak sind 85 industrielle Hersteller von Produkten aus Papier und Karton organisiert, die knapp 9.000 Menschen beschäftigen. Darunter sind etwa bekanntere Namen wie Mayr-Melnhof und Mondi. 2020 gab es wertmäßig einen geringen Rückgang von minus 0,2 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro Umsatz und ein Plus von 1,6 Prozent bei der Menge (1,2 Mio. Tonnen). Heuer rechnet Widermann mit einem wertmäßigen Plus von etwa einem Prozent, also deutlich unter dem prognostizierten Gesamt-BIP-Wachstum. Die Branche verdient drei von vier Euro im Export.

(lb/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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1 Kommentar

  1. Nutzhanf wäre eine Alternative – da schnell verfügbar (innert eines Jahres wächst Hanf bis zu 5m)
    Aus Nutzhanf kann man von Papier über Plastik bis hin zu Stoff und Holz alles erzeugen..

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