Samstag, April 20, 2024

Wegen Brexit: Obst und Gemüse verrotten vor der Ernte

Wegen Brexit:

Die Folgen des Bexit werden in Großbritannien deutlich spürbar. Zahlreiche Arbeitskräfte aus dem Ausland fehlen, das Obst und Gemüse verrottet noch bevor es überhaupt geerntet wird.

London, 02. August 2021 | Die Landwirtschaft in Großbritannien muss zurzeit dabei zusehen, wie ihr Obst und Gemüse auf den Feldern und Plantagen wegrottet. Durch die Folgen des Brexits fehlen bei der Ernte zahlreiche Helfende aus dem europäischen Ausland. In einem Bericht des Senders „Euronews“ sprechen Leiter von landwirtschaftlichen Unternehmen von „verheerenden“ Auswirkungen durch die Einschränkungen des Brexits.

Prikäre Lage

Geschäftsführer von „Barfoots of Botley“ Julian Marks sagte gegenüber dem Sender „Euronews“, die Auswirkungen seien nicht nur in der Landwirtschaft oder im Gartenbau spürbar, sondern „in ziemlich jedem Sektor, in dem Menschen aus dem Ausland jahrelang gearbeitet haben“. Marks ergänzt, dass die Folgen in diesem Jahr besonders hart seien. Die Kombination aus Corona-Pandemie und Brexit habe es so gut wie unmöglich gemacht, Erntehelfende vom europäischen Kontinent zurück nach Großbritannien zu holen. Dennoch sehen die Geschäftsführenden der Farmen und Betriebe die Hauptursache für die prikäre Lage auf den Feldern Großbtrianniens beim Brexit, nicht bei den coronabedingten Reisebeschränkungen.

EU-Importe, statt regionale Einkäufe

Auf den Zucchini-Feldern von Marks würden aktuell rund 750.000 Zucchini verrotten. Darüber kämpfe das Unternehmen damit, den Anforderungen der Supermärkte gerecht zu werden. Ebenfalls wächst die Sorge, dass die großen Abnehmer nicht mehr im Regional einkaufen, sondern ihre Regale mit EU-Importen füllen. Marks bewertet es als „tragisch“ und „demoralisierend“, so viel gutes Gemüse und Obst beim Verkommen zu sehen.

„Das ist ein einziges Verlustgeschäft“, sagte auch Gerad Vonk, Geschäftsführer von „Tangmere AIrfield Nurseries“, gegenüber „Euronews“. Seit 33 Jahren setzte Vonk auf seiner Paprikafarm bei der Ernte seiner Paprika auf Saisonpflücker aus Osteuropa. Durch den Brexit gebe es „viel mehr Barrieren, mehr Bürokratie. Es ist viel schwieriger, hierher zu kommen und zu arbeiten. Ein Riesenproblem für unsere Firma und andere Unternehmen in der Umgebung“. Mit 72 Arbeitern weniger müsse Vonk nun auskommen.

Das Problem bestehe schon seit 2013, als die britische Regierung ein Visaprogramm für Saisonarbeitskräfte beendet hat.

Aufruf an die Briten

Der Mangel an Arbeitskräften zeigt jedoch auch ein anderes, grundlegenderes Problem: Die Arbeit als Erntehelfer ist hart und schlecht bezahlt. Eine Kampagne „Pick for Britian“ („Erntet für Großbritannien“), die die Regierung unter Boris Johnson im vergangenen Jahr durchführte, sollte in der Pandemie arbeitslos gewordene Menschen dazu auffordern, bei der Ernte zu helfen – gerade auch um einer Erntekatastrophe wie die heurige zu verhindern.

Das war jedoch alles andere als erfolgreich. Gerade einmal 450 Menschen fanden so einen Job, am Ende der Saison blieben 18 davon übrig. Nur vier Prozent der Erntehelfenden waren in der jeweils vermittelten Position tätig, die Zahlen liegen „Euronews“ vor. Viele der eingesetzten Kräfte wollten darüber hinaus, laut Bericht, nur eine „Arbeitslücke“ füllen, bis sie wieder in ihr eigentliches Berufsfeld zurückkehren können.

Verheerende Zustände auch in Österreich

Durch die coronabedingten Reisebeschränkungen kam es auch in Österreich während der zu einem Arbeitskräftemangel. Die katastrophalen Arbeitsbedingungen sind jedoch auch hierzulande verheerend. Ein Bespiel: Jenseits gesetzlicher Vorgaben verdienen Erntehelfende in Niederösterreich gerade einmal vier Euro die Stunde bei 14 bis 15 Stunden Arbeit pro Tag und das an sechs bis sieben Tage die Woche. Schockierende Bilder kursierten im vergangenen Jahr im Netz. Sie zeigten die sklavenartigen Arbeitsbedingungen von Erntehelfern eines niederösterreichischen Spargelbetriebs. ZackZack berichtete hierzu ausführlich.

Vertreter der Organisationen „Pro-Ge“ und „Sezonierei“ betonen, dass die Politik zu dringendem Handeln aufgerufen ist und ihre Augen nicht länger vor unhaltbaren Zuständen verschließen dürfe. Sie müsse sich damit auseinandersetzen, wie man ein System gestalten kann, das nicht auf Ausbeutung von Arbeitern beruht.

(jz)

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Titelbild: APA Picturedesk

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7 Kommentare

  1. Besser als auf dem Müll zu landen. So wird es wieder Dünger.

  2. Das passiert, wenn man sich von der Politik belügen und aufhetzten lässt und die wahren Feinde nicht erkennt.

  3. Das sind die Nebenwirkungen, der Lockdown- Politik, das hat mit dem Brexit nur geringfügig was zu tun, das Quarantäne Theater, machen halt die meisten nicht mit. Die Auswirkungen werden Enorme Dimensionen erreichen, das ist nur der Anfang, aber bezahlen werden das, die normalen Arbeiter, der jeweiligen Länder, nur weiter so in Richtung unaufhaltsame Rezession, die Chinesen werden sich freuen über so viel Dilettantismus.

  4. die grosszügigsten sponsoren der brexit-kampagne waren schwerreiche unternehmer und hedgefond-manager.
    der brexit ist das beste beispiel dafür, wohin die reise mit den rechten populisten geht.
    es geht nur um macht.
    und es geht um die eigenen pfründe.
    darüber hinaus gibts keinen plan.

    ich erlaube mir heute banksy zu zitieren (von seinem instagram-account)

    I made this ten years ago.
    Bristol museum have just pit it back on display to mark Brexit day.
    „laugh now, but one day no-one will be in charge“.

    https://www.hagerhard.at/blog/2019/03/exit/

    • Die haben ihre Milliarden im Trockenen, die anderen Pöbeltiere sollen scheixxen gehen. So muß Politik.

  5. Wegen der Plandemie darf niemand mehr reisen, oder muss damit rechnen, grundlos in Zwangsquarantäne geschickt zu werden, aber Schuld hat der Brexit.

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