Donnerstag, April 18, 2024

»Perspektivenlosigkeit, Unsicherheit«: Dutzende ORF-Journalisten prangern ihren Arbeitgeber an

»Perspektivenlosigkeit, Unsicherheit«

In einem kürzlich veröffentlichten Brief prangern dutzende Jungjournalisten die Arbeitsverhältnisse im ORF an: ihr Arbeitsalltag sei von Unsicherheit und Perspektivenlosigkeit geprägt. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz kündigt eine zeitnahe Lösung an.

Dutzende junge ORF-Journalistinnen und -Journalisten kritisieren in einem an die Generaldirektion adressierten Brief ihre Arbeitsverhältnisse im ORF. “Für viele Mitarbeiter:innen in prekären Vertragsverhältnissen ist die derzeitige Situation im gesamten Unternehmen untragbar”, heißt es in dem Schreiben, das vom “Dossier”-Journalisten Ashwien Sankholkar auf Twitter veröffentlicht wurde. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz kündigte gegenüber der APA zeitnahe Lösungen an.

Zwar werde immer wieder die Relevanz junger Mitarbeitender betont, um das Unternehmen zukunftsfit zu machen, “doch die Lösung kann nicht nur in der Rekrutierung neuer Arbeitskräfte liegen – vielmehr ist es dringend notwendig, faire Arbeitsverhältnisse für bereits seit Jahren im ORF tätige Mitarbeiter:innen zu schaffen”, steht in dem Brief. Die jungen ORF-Mitarbeiter bemängeln unter anderem Verträge, die nicht ihren redaktionellen Tätigkeiten entsprechen, Honorare, die lediglich ein Leben am Existenzminimum oder darunter zulassen, Willkür bei den Fixanstellungen oder eine “unfaire und für uns unerklärliche Kluft zwischen Fernseh- und Hörfunkhonoraren”.

“Strukturelle Benachteiligung” gegenüber anderen Kollegen

Ihr Arbeitsalltag sei von “Unsicherheit, struktureller Benachteiligung gegenüber anderen Kolleg:innen und Perspektivenlosigkeit für unsere langfristige Lebensplanung” geprägt. “Dieses absurde Vorgehen wird dem größten und wichtigsten Medienunternehmen Österreichs einfach nicht gerecht”, schreiben die Jungjournalisten und fordern klare, planbare und faire Arbeitsverhältnisse mit einer Entlohnung, die ihren Kompetenzen und ihrer Arbeitsleistung entsprechen.

“Es war prinzipiell gut, dass die betroffenen Mitarbeiter in Arbeitsverhältnissen jenseits der restriktiven Aufnahmekriterien angedockt haben. Aber jetzt muss die Situation geregelt werden. Das war und ist im Laufen”, sagte ORF-Chef Wrabetz zur APA. Der Großteil der Fälle – manche der Journalistinnen und Journalisten schilderten mit Fallbeispielen ihre Situation – werde bis zum Ende des 3. Quartals gelöst sein, kündigte Wrabetz an. Hinsichtlich Freier Radiomitarbeiter sei die Situation komplex. “Aber auch da müssen wir schauen, pragmatische Lösungen zu finden”, so der ORF-Generaldirektor, der betonte, seit längerem mit Christiana Jankovics aus dem ORF-Zentralbetriebsrat in Verbindung zu stehen.

(red/apa)

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet. Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. Stet clita kasd gubergren, no sea takimata sanctus est Lorem ipsum dolor sit amet.

Titelbild: APA Picturedesk

LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

42 Kommentare

  1. Flexicurity in der gelebten Praxis. Ehrlich gesagt: Der ORF hat jedes Sparpaket unterstützt und auch noch GIS kassiert. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.

  2. ORF-Journalisten prangern an? Das heizt ein: Alexander Wrabetz W.’ Perspektiven nicht mehr gefragt?

  3. Der ORF scheint durch jahrzehntelanges politisches Gezerre ausgelaugt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass mediale Qualität Geld und Zeit kostet. Beides ist heute fürs Fernsehen nicht mehr vorhanden. Auch die früher qualitätvollen Reportagen der 3. dt. Sender sucht man heute vergeblich. Man schaue sich einmal früheres Fernsehschaffen, nicht nur öffentlich-rechtliches an, das war eine Tummelwiese für alles mögliche. Auch für richtig gute Beiträge, die redaktionell exzellent betreut werden konnten. Das ist heute einfach nicht mehr gewünscht und wird auch nicht bezahlt. Man mästet einige wichtige Magnete, die einfach immer ihre Sendungen haben und sicher ordentlich Geld verdienen. Der Rest muss schauen wo er bleibt. Der politischen Situation geschuldet, traut sich der ORF gar nichts mehr. Auch Ö1 ist im Tiefflug.

  4. Ich stehe nach wie vor zum Konzept des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Aber ich stehe nicht mehr zum ORF. Denn der ORF ist nichts anderes mehr als Kurz, Corona und Klimbim. Punkt.

  5. Jammern auf hohem Niveau im geschützten Umfeld mit unfreiwilligen Zwangsbeiträgen.

  6. Junge ORF-Journalisten prangern die Arbeitsverhältnisse an. Und dazu schweigt der ach so kritische Wolf im Schafspelz? Ich hab noch nichts von ihm dazu gehört.

  7. Bundesgesetz über den Österreichischen Rundfunk (ORF-Gesetz, ORF-G)

    Programmauftrag § 4. (1) Der Österreichische Rundfunk hat durch die Gesamtheit seiner gemäß § 3 verbreiteten Programme zu sorgen für:

    1. die umfassende Information der Allgemeinheit über alle wichtigen politischen, sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und sportlichen Fragen;

    2. die Förderung des Verständnisses für alle Fragen des demokratischen Zusammenlebens;

    • Leider muss man heute sagen: Der Österreichische Rundfunk HÄTTE durch die Gesamtheit seiner gemäß § 3 verbreiteten Programme zu sorgen für:…

  8. War es beim ORF nicht schon immer so: Auf der einen Seite Dauerpraktikanten und auf der anderen die mit dem Fünfstelligen+ und Sonderverträge. Von vorne bis hinten eine geschobene Geschichte, wo man mit einem Naserl Koks neben dem Richtigen weiter kommt als mit einer Qualifikation. Oder hat sich das geändert?

    • Vor ein paar Jahren habe ich den ORF noch verteidigt, ich war überzeugt besser und halbwegs neutral informiert zu werden. Das hat sich grundlegend geändert, es gibt keinen Grund mehr den ORF zu verteidigen und dafür zu bezahlen.

      • Ich verteidige seit 2020 auch nur noch den Grundgedanken des ÖR, der – wenn umgesetzt – ein wichtiges Tool der Demokratie wäre….. Aber so ist der ORF mehr Gefahr denn Kontrolle.

        • Nicht umsonst wollte KH Strache die Krone unter Kontrolle bringen.

    • Ich habe schon seit zwei Jahrzehnten keinen Fernseher mehr, und auch keinen Radio.
      Ich versuchte die Rundfunkgebühr abzumelden. Gefragt wurde ich, ob ich einen Computer habe, was ich mit ja beantwortete.
      Der Herr meinte, da man auf einen Computer auch ORF hören und schauen kann…und ist mir entgegen gekommen, “nur” den ORF-Hörfunk zu bezahlen.
      Ist das eigentlich OK!

      • So weit ich weiß zählt der PC und Handy nicht, ein Beamer allerdings schon…

        • …na gut, wurscht welcher Beamter, ich habe keinen Fernseher und keinen Radio!

      • Ich hab vor zehn Jahren die Kiste abgemeldet. Habe auch etliche Versuche gebraucht bis es geklappt hat. Die wollten mir nicht glauben, dass es in unserem Haushalt keinen Fernseher gibt, das man sozusagen ohne Fernseher lebensfähig ist. Was den PC betrifft wurde schon eine Klage eingereicht und die Klägerin hat Recht bekommen (hab ich im Internet recherchiert) PC zählt also nicht was die Fernsehgebühren betrifft. Genauso wenig zählt ein Autoradio weil ein Radio hab ich auch nicht.

        • Ich habe ja nicht mal ein Auto…na ja, alle zwei Monate Euro 13,-, dafür zahlt es sich wieder aus, und ich brauche kein schlechtes Gewissen haben. Obwohl rechtens ist es nicht. Klagen ist so gar nicht meins.

  9. Das Existenzminimum betrifft nicht nur Journalisten, sondern Menschen die nicht für die vierte Macht arbeiten.
    Nur, wenn man für die vierte Macht in einem Staat arbeitet, hat man auch große Verantwortung, und man kann nicht eiern, wenn man noch nichts zusammen gebracht hat.
    Klar, nach der Übernahme bezahlt euch Kurz-Truppe als Sprechpuppen gerne. Wahrscheinlich brauchts nicht mehr so viele Sprechpuppen!

  10. Der Wrabetz wird sich giften, beim Kurz hat er ganze Zeit hinten eingeparkt und jetzt setzt er ihm die Familie vor.

  11. Die Schere zwischen arm und ORF wird immer größer.
    Da kann der gewöhnlich Sterbende nur träumen und vor allem daran denken wieviel vom ORF-Budget allein für Pensionisten aufgewendet wird.

    • Das mit den Pensionisten ist schon richtig, jedoch werden die heutigen Journalisten ob TV oder Printmedien zu einem sehr großen Anteil nur mehr mit prekären Arbeitsverträgen ausgestattet.

      • Heutige?…… Ich war in den 90ern “Jungredakteur” im ORF. Reich ist man damals schon nicht geworden….;))

  12. Da hätten sie sich mal besser gleich an Kurz und Fleischi gewandt. Die Türkise Familie ist ab 11.08.2021 für den Linksfunk zuständig…..

  13. Ich hoffe die katastrophale journalistische Arbeit, mit der täglichen Verletzung des Pressekodex, hängt tatsächlich mit miesen Arbeitsbedingungen und nicht mit irgendwelchen politischen Motivationen zusammen.

  14. Wahrscheinlich haben die heutigen Journalisten nichts anderes verdient, hier ein Ausschnitt von der Kronen Zeitung, gerade gelesen, ein Armutszeugnis der schreibenden Zunft:
    Verena Mayr war zum Abschluss des ersten Tages über 200 m 24,55 gelaufen. Begonnen hatte die WM-Dritte den Mehrkampf mit 13,65 Sekunden über die 100 m Hürden und 1,77 m im Hochsprung 1,77 m begonnen. Dies war zwar ihre zweitbeste Höhe Karriere (nur einmal sprang sie über 1,80 m), dennoch war sie sehr enttäuscht, denn „die 1,80 m hatte ich nur ganz knapp gerissen. Ich bin ich super eingesprungen, habe es dann aber am Punkt nicht gebracht. Das ist schade und ärgerlich!“ Im Kugelstoßen kam sie nicht über mit im zweiten Versuch erzielten 13,59 m hinaus (sie hat eine Bestleistung von 15,07 m).

    • Das zieht sich mittlerweile durch die gesamte Gesellschaft, die Analphabeten sitzen überall….

      • Das stimmt leider, es gibt kein Onlinemedium in dem es keine schweren Fehler gibt die einem beim Lesen wehtun. Auch die sogenannten Qualitätsmedien sind davon betroffen. Das Schulsystem schlägt schön langsam durch, am besten den Jungen nichts lernen dann können unsere Politikmarionetten machen was sie wollen.

    • Schlechter Redaktions-Bot in Verbindung mit fehlender Kontrolle……..;)))

      Schon vor Jahren meinte ein prominenter deutscher Chefredakteur in einem Interview, dass bereits 50% der Print- bzw Online-Artikel von Bots verfasst werden……. Sport-Reportagen zB, da es hier meist nur um eine Auflistung von Daten geht etc…..

      • Stimmt, hab ich auch gelesen, damit wäre der Kroneausschnitt erklärbar. Das ist für die SMS- und Whatsappgeneration leider ganz normal (ist;).

        • Auch ein Bot?….;)))

          “Das ist für die SMS- und Whatsappgeneration leider ganz normal ist.”

          Sorry, war aufgelegt. Passiert mir ja auch immer wieder hier…..;))

  15. Geh bitte. Sollen ein Tag in die Privatwirtschaft gehen, dann vergeht ihnen das Gesudere ganz schnell.

    • Auch in der Privatwirtschaft sollte man sich dagegen wehren, wenn man gratis bzw. fast gratis arbeiten muss, um möglicherweise in 2 Jahren eine kleine Anstellung zu bekommen.

  16. Nein, sonst gibt es nichts zu kritisieren…… Warum sollten Journalisten auch für journalistische Sorgfalt eintreten?……

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!