Samstag, April 20, 2024

Nach Staatsmillionen: AUA baut schon wieder Stellen ab

Das ist ein Unterüberschrift

Die Rettung der Austrian Airlines kostete den Staat ein Vermögen, doch das Unternehmen will einmal mehr Jobs streichen. CEO von Hoensbroech möchte „erfolgreich durch die Krise fliegen“.

 

Wien/Schwechat, 05. August 2021 | Die Austrian Airlines (AUA) spüren laut eigenen Angaben die zurückhaltende Flugreisetätigkeit infolge der Coronapandemie. Auch im zweiten Quartal verzeichnete man deshalb einen Betriebsverlust. Zuletzt hatte man zwar mehrere Erfolgsmeldungen hinsichtlich des Sommertourismus verkündet, will nun aber weiter den Rotstift bei der Belegschaft ansetzen.

AUA soll um 20 Prozent kleiner werden

So will die Lufthansa-Tochter in Zukunft um 20 Prozent kleiner werden. Das sind ganze 1.350 Vollzeitstellen gegenüber dem Vorkrisenniveau, die abgebaut werden sollen. Argumentiert wird das mit „Wettbewerbsfähigkeit“. Seit dem ersten Halbjahr 2020 ist der Personalstand schon um 9 Prozent auf 6.132 gesunken. Das Sparprogramm konzentriert sich vor allem auf die Belegschaft, was Opposition und Gewerkschaften im Zuge des AUA-Deals auf den Plan gerufen hatte.

Die Aufwendungen für Kerosin und Gebühren sanken zwar, was an der insgesamt verringerten Reisetätigkeit im Vergleich zur Vorkrisenzeit liegen dürfte. Doch die gesamten Aufwendungen stiegen im zweiten Quartal um 46 Prozent auf 231 Mio. Euro an – eine Folge des Hochfahrens des Flugbetriebes, wie das Unternehmen selbst vermeldet. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen lag bei der AUA im zweiten Quartal des laufenden Jahres bei -95 Mio. Euro. Zum Vergleich: ein Jahr davor war es mit -99 Mio. Euro nur marginal schlechter gewesen, vor der Krise (2019) allerdings +46 Mio. Euro.

Widersprüchliche Meldungen der Führungsspitze

CEO Alexis von Hoensbroech verkündete zaghaften Fortschritt, mahnte aber zugleich:  “Steigende Buchungszahlen im Sommer verschaffen uns Luft, doch die Krise lässt uns noch lange nicht aufatmen”. Brisant ist, dass man bei gleichzeitigem Stellenabbau die Destinationen im Sommerflugplan auf über 100 Ziele angehoben habe. Außerdem lobt der AUA-Chef, der sich über steigende Buchungseingänge zu Halbjahresende freut, die Kurzarbeit und “wirkungsvolle Modernisierungsmaßnahmen”, die das Unternehmen auf Kurs halten würden.

Die AUA befinde sich auf Stabilisierungskurs und möchte „erfolgreich durch die Krise fliegen“, so von Hoensbroech. Kein Wunder, hat das Unternehmen doch mit dem viel beachteten AUA-Deal hunderte Millionen Steuergelder bekommen. 150 Mio. Euro davon sind gar ein nicht rückzahlbarer Zuschuss, ein staatlich garantierter Kredit in Höhe von 300 Mio. Euro muss aber beglichen werden. 150 Millionen kamen zudem vom AUA-Mutterkonzern Lufthansa hinzu. Für die Zahlungen der Regierung an die AUA erhielt die Republik, im Gegensatz zu Deutschland bei der Lufthansa, jedoch keine Anteile am Flugunternehmen.

Beste Kontakte zum Kanzler

Alexis von Hoensbroechs exzellente Kontakte zu Sebastian Kurz dürften für den Erhalt der Staatsmillionen jedenfalls nicht geschadet haben. Aus sichergestellten Wirecard-Dokumenten geht etwa hervor, dass der AUA-Chef zu einer elitären Runde zu Ehren des „HBK Sebastian Kurz und Susanne Thier“ geladen war. Auch der mittlerweile inhaftiere Wirecard-CEO Markus Braun war mit seiner Gattin in Wolfgang Rosams Schloss geladen.

Von Hoensbroech schon 2018 mit dem Drehkreuz-Argument, mit dem (u.a.) die AUA zwei Jahre später gerettet werden sollte.

(wb)

Titelbild: APA Picturedesk

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24 Kommentare

  1. Ich verstehe nicht warum die Österreicher immer so gerne auf die AUA hinhauen! Das ist ein österreichisches Unternehmen, beschäftigt mehr als 5000 Mitarbiter. Wizzair, Ryanair haben viel schlechtere Arbeitsverträge als die AUA. Der CEO von WIZZ ist ein ehemaliger MALEV Chef und hatte kein Problem die MALEV untergehen zulassen und dann umegehend die WIZZAIR zugründen. Bei MALEV haben etwa 3000 Leute von einem zum anderen Tag den Job verloren. MALEV wurde nicht gerettet. Ich weiss nicht, ob das besser war als die Millionen der AUA zugeben. Ich denke nicht. Wir haben zumindest noch eine AUA, die zumindest im Ausland für Österreich Werbung macht. AUA ist einfach spitze!

  2. Darum fliege ich austrian NICHT. auch in der vergangenheit schon nicht, weil service letztklassig ist und dazu noch miese verträge für neue mitarbeiter.

    es gibt genug gute alternativen: thy, ehtiopian, wizz und ryanair usw. die sind pünktlich, effizient + haben es nicht nötig, “gerettet” zu werden

    • Ryanair ist selten pünktlich , effizient im Ausbeuten der Mitarbeiter……….

  3. Was sagt der BK, der FM und der nur im geschützten Bereich tätige Arbeitsminister dazu?
    Aso ja sind alle auf Urlaub und die Presseafferlversorger wissen nicht wem sie was schreiben sollen.

    • Haben heute eh schon 2 mal was gesagt – ahso, das war ja wegen den Flüchtlingen und PRW….

  4. Ja, das haben wir den schwarzen Wähler zu verdanken. Ausserdem rennen in Österreich in vielen Spitzenpositionen lauter von und zu Wappler rum. Die Aristokratie ist im Kommen. Zum Kotzen.

  5. :)))))))))))) wenn ihr das jetzt gehört hättet ….. ich musste laut lachen!

    Ehrlich jetzt: wie das damals abgewickelt wurde dieses „dubiose Bauerngschäftl „ hab ich zu meinem Mann gesagt (Gewerkschafter der Vida) …. das stinkt bis zum Himmel …

    Und, wie es stinkt! Wenn es eine Möglichkeit gibt, zerrt sie vor Gerecht! Die verbrennen Steuergeld das einem die Sau graust!
    100 Euro netto mehr für mindestpensionisten ist nicht drinnen

  6. Kurz und Schrammböck sind die mit unheimlichen Know How ausgestatteten Sanierer… AUA Good by

  7. Naja, vielleicht musstwn die Stellen aufgelöst werden?
    Die Manager brauchen ja auch was zum Leben?
    (Satire off)

  8. Wie sonst sollte man die Aktionärsboni auszahlen können, die unnötigen Fresser müssen weg.

  9. War das nicht klar, dass wir unser Steuergeld nie mehr wieder sehen?

    • Wegen dieser Aussage haben manche den Hexenhammer wieder Reaktiviert und mich geächtet 😉

  10. …. wer Geld ohne Bedingungen verteilt, muss nicht überrascht sein, wenn keine eingehalten werden…

    • Wollte das Parlament nicht, dass die Geldflüsse offengelegt werden?
      Nur leider wurde gesagt, dass sei geheim?
      Cool oder?
      Ich gebe deim Geld aus, sag dir aber nicht für was umd wohin.

      • Man darf gar ned beginnen nachzudenken.
        Der Blumerl kriegt ausser seinen Kinderwagen gar nichts auf die Reihe.

  11. Liebe ZackZack Redaktion, ist es möglich dass hier beim Titelbild ein Fehler unterlaufen ist?
    Bitte innerhalb von 33 Minuten die rote Farbe auf den Flugzeugen in türkis ändern.

    Oder ist das Satire, jo jo?

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