Freitag, März 29, 2024

Wrabetz über Konkurrent Weißmann: Weniger qualifiziert als Thomas Schmid

Wrabetz über Konkurrent Weißmann:

Alexander Wrabetz sieht die journalistische Unabhängigkeit des ORF gefährdet, sollte statt ihm sein Gegenkandidat Roland Weißmann zum ORF-General gewählt werden. Ihn hält Wrabetz außerdem für unqualifiziert.

Wien, 05. August 2021 | Roland Weißmann ist “Kandidat von Herrn Fleischmann”, dem Medienbeauftragten von Sebastian Kurz. ORF-General Alexander Wrabetz ging im “Fellner! Live”-Interview am Mittwoch in eine PR-Offensive für die anstehende Wahl eines neuen ORF-Generaldirektors und machte deutlich, was er von Weißmanns Kandidatur hält. Wrabetz tritt zum vierten Mal in Folge an. Obwohl sich die Kanzlerpartei ÖVP, die aufgrund eines Abkommens mit dem grünen Koalitionspartner die absolute Mehrheit im Stiftungsrat hält, einen anderen Wunschkandidaten gesucht hat, sagt Wrabetz: Meine “Chancen sind gut”.

Das führt Wrabetz auf den Postenschacher rund um die Staatsholding ÖBAG zurück. Es sei “ein besonderes Jahr”, die Stiftungsräte stünden unter Beobachtung. Seit 2001 müssen sie namentlich abstimmen. Das würde Wrabetz gerne wieder ändern. Trotz “Drucks von außen” hält Wrabetz es in der aktuellen politischen Situation für möglich, dass die Stiftungsräte “nach bestem Wissen und Gewissen” entschieden. Und diese Entscheidung könne nur für ihn fallen. Seinen Gegenkandidaten Roland Weißmann hält Wrabetz für unqualifiziert. Er erfülle die Ausschreibungskriterien nicht. Wörtlich sagte Wrabetz, es sei möglich, dass Weißmanns “Qualifikationen geringer” wären als die Schmids bei der ÖBAG.

Wrabetz: Corona-Berichterstattung war der ÖVP genehm, ÖBAG-Linie nicht

Wrabetz sieht sich als unabhängigen Kandidaten. Von Opposition und regierungskritischen Medien war Wrabetz im letzten jahr dafür krititsiert worden, dass insebsondere die Corona-Berichterstattung des ORF voll auf regierungslinie gelegeln sei. Im “Profil” Interview hatte der ORF-General erklärt, abweichende Meinungen zur Regerungslinie in der Pandemie hätten die Mesnchen nur verwirrt. Wrabetz Linie fand Gefallen bei der ÖVP: Zur Corona-Berichterstattung habe es “keine Kritik von Türkis” gegeben. Aus Wrabetz’ Sicht habe der ORF das journalistisch wieder gut gemacht, indem er über die ÖBAG-Affäre kritisch berichtet hatte. Das habe bei der Kanzlerpartei zu “Enttäuschung, dass es bei uns Journalismus gibt”, geführt. Indirekt sprach Wrabetz damit der Coronaberichterstattung des ORF die journalistische Qualität ab und bezichtigte gleichzeitg die ÖVP, unabhängigen Journalismus nicht zu goutieren.

Trotz dieses Balanceakt stehe er, Wrabetz für eine unabhängige Berichterstattung im ORF. Der Unterschied zwischen Weißmann und Wrabetz als ORF-Chef sei: “Ist die Information weiter kritisch und unabhängig? Gibt es eine weitgehende redaktionelle Freiheit, wie es sie bei mir gegeben hat, oder verspricht man sich dass man stärker auf diese Redaktionen und ihre Arbeit zugreifen kann?”

Totzauer aus dem Rennen?

Um die Kandidatur von Lisa Totzauer, der ORF1-Channelmanagerin, steht es offenbar schlecht. Sie galt als aussichtsreiche Kandidatin, zumal ihr das Wohlwollen der ÖVP Niederösterreich nachgesagt wurde. Totzauer werden jedoch nur noch Außenseiterchancen zugerechnet. Wohl in einem letzten Versuch, das Kanzleramt von ihren Qualitäten zu üebrzeugen, traf sich Totzauer kürzlich mit Gerald Fleischmann zum vertraulichen Gespräch in der Wiener Innenstadt – erfolglos, wie Insider erklären. Ähnliches dürfte für den Online-Chef Thomas “Tommy” Prantner gelten. Ebenso wie ZIB-Chef Mathias Schrom war dieser ein Ansprechpartner für Interventionen von Christian Pilnacek und Wolfgang Brandstetter. Das geht aus der Auswertung von Pilnaceks Handy durch Korruptionsermittler hervor. Prantner war auch für die umstrittene Live-Übertragung des Parteitages der Jungen Volkspartei verantwortlich. Die wurde nicht nur vom ORF-Redakteursrat scharf kritisiert.

(tw)

Titelbild: APA Picturedesk

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59 Kommentare

  1. Der ORF – einst eine Errungenschaft am Wegesrand des österreichischen Wirtschaftswunders. Ob Testbild als Pausenfüller zwischen „Nähstüberl“ und Ungarnaufstand, der Einmarsch russischer Truppen in die Tschechoslowakei, wir waren dabei, erste Reihe fussfrei. Wir hatten unsere Helden und fieberten mit, wenn unsere Schihelden und Rennfahrer ihren Siegen entgegenfuhren. Da waren wir wieder gross. Legendär sowieso „der Tiger“ Gerd Bacher.

    Der ORF heute? Mehrheitlich ohne mich. Die Gebühren? Nicht mehr zeitgemäss. Die Qualität der „Nachrichten“? Reden wir nicht darüber. Wer braucht den ORF noch? ……… Eben!

  2. Wann kommt Montevideo und Radio Gaga wieder?

    Alles andere ist säkular.

  3. Diese Partie ist längst gelaufen. Die Grünen werden ihre Unterwürfigkeit wieder mit Schönreden kaschieren und selbstverständlich für den Kandidaten der Türkisen stimmen.

    Und wir Bürger dürfen uns dann die türkis eingefärbten Berichterstattungen ansehen bzw anhören.

    Herzlichen Dank an die grünen Bücklinge für ihre Selbstaufgabe.

  4. “Weniger qualifiziert als Thomas Schmid”?
    Na dann passt das doch super bei den Türkisen? Das sind doch Erfüllungskriterien erster Wahl.
    Oder täusch ich mich jetzt da?

  5. Die ÖVP hat die absolute Mehrheit im Stiftungsrat aufgrund eines Abkommens mit den Grünen soso. Wann werden die Grünen ein Abkommen mit den Türkisen schließen um sich selber abzuschaffen?

  6. Wie kann sich die kritische Bevölkerung gegen einen zukünftig noch türkiseren Propagandasender zur Wehr setzen? Das Gerät abmelden. Hat auch bei der Kirche gut funktioniert und zum Nachdenken angeregt.

    • Gute Idee, aber das wären zuwenige. Denken Sie an die ländlichen Regionen. Kein Villacher Fasching mehr im TV? Kein Schlager Event am Wörthersee?
      Vor langer Zeit hat mal ein Kolumnist , anlässlich der Waldheim Wahl, in der Krone! geschrieben:
      Was will man von einem Volk erwarten, dessen Lieblingssendung der Musikantenstadl ist?

      • Die mit dem Musikantenstadl das ist die Generation: “Das is halt so, da kann man halt nichts machen…..” Die haben sich nur dagegen gewehrt, als dann das Ganze Humtata in die “Stadl Show” umfunktioniert wurde. Das war sogar denen zu viel…

      • Tja…da wären wir wieder beim Bildunggschichterl.
        Jedes Land verdient die Regierung die es gewählt hat?

        • Das Bildungsgschichterl wirds immer geben. Darum wäre ja Bildung so wichtig.
          Aber Kurz agiert da eher wie früher die Kirche….. lasst sie unwissend…

      • Wohl wahr… auch der Assi Amminger wäre weg… Karlich Show… i mog goa net dran denken!

        • Kurz wird sagen : Wir lassen Euch die Karlich, den Gabalier, den Villacher Fasching usw.

          Wenn Ihr mich wieder wählt.
          Dann kannst anfangen zu schwitzen, dass er ned die Absolute bekommt.

  7. Vorausschicken möchte ich, dass die Zeit von Wrabetz schon lange abgelaufen ist. Einen Mitbewerber zu kritisieren, ist im Bewerbungsprozess eine katastrophale Performance und zeigt, dass er für eine Führungsposition sowieso ungeeignet ist. Wenn nun der türkise qualifikationslose Heini das Rennen macht – er selbst posaunt seinen Sieg bereits in die Welt – rate ich allen Redakteuren mit Haltung, die Arbeit solange niederzulegen, bis ihnen seitens der GF die Beibehaltung der journalistischen Freiheit schriftlich zugesichert wurde. Außerdem sollten Politiker aller möglichen Couleurs Interviews bis dahin ablehnen.

    • Vielleicht wäre es besser einfach keine Interviews anzubieten.
      Oder Senderabschaltung wie in den Usa? Wenn einer um den heißen Brei schwaffelt, Interview sofort beenden.

      • 👍Unsere Journalisten beim ORF, zb Sommergespräche, sind ja viel zu brav.
        Die schicken vorab die Fragen damit ja nix schief läuft.
        Wies kommen kann , hat uns der Bub in der Zib2 bei Wolf gezeigt. Stotternd vom Zettel lesend. Darum meidet er jetzt sogar Puls24.

        • Tja…ich glaube das der nur so stotterte, weil der oberste Knopf vom Hemd zu eng war. Eh wissen, Durchblutung und so?
          Kann ja sein, oder?

      • 👍👍👍
        Ich sag ganz ehrlich: Journalisten in den USA sind ein anderes Kaliber als so manche Weichgespülte hier… in Ö ist man leider zu lethargisch.

        • Das könnte so ein genetiesches Überbleibsel aus der Monarchie sein?

  8. Wenn Weißmann den ORF übernimmt, dann haben wir einen NRF. Dann ist auch die Ausschaltung der demokratischen Republik wieder einen Schritt näher. Am besten gleich alles privatisieren und Aktien an die LeistungsträgerInnen in Übersee verkaufen. Austria for sale – contact your local ÖVP broker.

    “Wann wo irgendein Skandal is
    Schüttelst du nur deinen Kopf
    Weu dir eh alles egal is
    Außers Gulasch in dein’ Topf

    Glei hinter‘m Tellerrand
    San die Menschen nimmer so entspannt
    Die Armen werdn ärmer
    Die Reichen schaun zua
    Aber du wüst nur dei Ruah

    Glei hinterm Tellerrand
    Hebt si leider schon wieder die rechte Hand
    Da Hass is wieder hochmodern
    Aber du wüst des alls net hean

    Glei hinter‘m Tellerrand
    San die Menschen net ganz so hirnverbrannt
    Weus schließlich um unser Zukunft geht
    Aber di interessiert des net” – Rainhard Fendrich

  9. Wrabetz hat für den Moment in Sachen ORF nichts mehr zu verlieren.
    Denn Weißmann hat die Rückendeckung von Fleischmann.

    Deshalb bleibt ihm als letzte Handlungsoption nur noch der Angriffsmodus gegen Weißmann.
    (Was für den bekannten Taktierer Wrabetz grundsätzlich untypisch ist).

    Ob er damit noch etwas bewirken kann, ist zwar fraglich. Ganz aussichtslos ist es nicht.

    Denn nicht alle Mitglieder des sog. “ÖVP-Freundeskreises” im Stiftungsrat sind von den Kurz-Türkisen vollständig “steuerbar”. Da sind auch einige Personen dabei, die ihre (politische) Karriere bereits hinter sich haben oder nichts mehr anstreben. Auf die reflektiert Wrabetz.

    Und enn nur mehr die Wahl zwischen einem GD Weißmann von Fleischmanns Gnaden und Wrabetz bleibt, wäre mir Wrabetz aus Gründen der inneren Medienfreiheit des ORF trotzdem lieber.

  10. “Alexander Wrabetz sieht die journalistische Unabhängigkeit des ORF gefährdet”…….
    Dass sagt er und wird nicht einmal “türkis” dabei….! Na die Medikation ist schon mal gut abgestimmt

  11. Wer hätte das gedacht? Das man sich wünscht, Wrabetz möge es werden.
    Alles andere wäre totale türkise Message Control.
    Der ORF mag ja zu kritisieren sein, aber unter türkiser Hoheit wirds ein Drama in der öster. Medienlandschaft.

    • Lustig diese Kongruenz. Ich habe mir vor 5 Minuten den Link parat gelegt, um die 2 Herren neben dem Lesen zu belauschen…..;))

      Und auch ich wollte diesen Satz vom Wrabetz als Aufhänger nehmen…..
      Ja, sehr lieblich.

      Leute, wählt mich zum Kanzler, ich entpolitisiere den ORF zu 100%….einfach schon alleine deshalb, weil es mir selbst schon nur noch am Arsch geht. Ausser Sport-Übertragungen manchmal schaue ich seit Jahren nichts mehr. Und jeder “Kontrollflug” über die ZIB oder ORF.Online bedingt anschließende seelische Notversorgung.

      • Na Gottseidank haben Sie nichts zu sagen.
        Sie als Kanzler? 😃😃😃😃😃

        • Sie sind auf einer Mission, gell?

          Ich wünsche Ihnen, dass Sie den hl Gral finden werden…..;))

          • Ich folge Ihren Posts. Finde die total spannend. Echt..
            Manchmal schreib ich halt was dazu.
            Ausserdem hab ich heute gelesen, dass Sie jüdischer Abstammung sind ( wie ich ) und da interessieren mich Ihre Ansichten sehr.

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