Mittwoch, April 24, 2024

Für die Flucht aus Belarus: Sprinterin Timanowskaja versteigert Medaille

Für die Flucht aus Belarus:

Nachdem die belarussische Olympia-Sprinterin Kristina Timanowskaja nach Warschau geflüchtet ist, will sie anderen Sportlern, denen es ähnlich geht, mit dem Erlös ihrer Medaille helfen.

Warschau, 09. August 2021 | Die belarussischen Leichtathletin Kristina Timanowskaja lässt nach ihrer Flucht nach Polen eine Medaille von den Europa-Spielen 2019 versteigern, um ähnlich betroffene Sportler zu unterstützen.

Das vor zwei Jahren in Minsk gewonnene Staffel-Silber bedeute ihr sehr viel, weil sie es zu Hause vor heimischem Publikum errungen habe, sagte Timanowskaja in Warschau. Das Höchst-Angebot lag am Montag auf eBay bei 5.200 Dollar (umgerechnet rund 4.400 Euro).

Befehl von “sehr weit oben”

Timanowskaja hätte nach eigener Darstellung wegen ihrer Kritik an Sportfunktionären ihres autoritär geführten Heimatlandes gegen ihren Willen von den Olympischen Spielen in Tokio nach Hause geflogen werden sollen. Sie widersetzte sich aus Sorge um ihre Sicherheit, indem sie am Flughafen in Tokio den Schutz der japanischen Polizei suchte. Mehrere Länder – darunter Österreich – boten ihr Hilfe an. Letztlich reiste sie dann mit einem polnischen humanitären Visum über Wien nach Warschau aus. ZackZack berichtete ausführlich.

Timanowskaja auf einer Pressekonferenz in Polen. / Foto: APA

Bei Reuters gab Timanowskaja zudem an, sie sei in Tokio ohne ihr Wissen für die 4 x 400 m-Staffel nominiert worden. Der Grund für ihre Nominierung sei gewesen, dass einige ihrer Teamkolleginnen nicht ausreichend auf Doping getestet worden waren. Offizielle hätten ihr in Japan zudem gesagt, der Befehl zur Heimholung sei von “sehr weit oben” gekommen.

(apa/jz)

Titelbild: APA Picturedesk

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10 Kommentare

  1. Daumen hoch. Junge in ö, nehmt euch ein beispiel an ihrer courage.

  2. die verhältnisse in belarus sind nicht erst seit der letzten wahl so wie sie sind. es hat sich nur zugespitzt.
    schon seit mehr als 10 jahren weiss man was dort läuft.
    und das wird kein gutes ende nehmen.

  3. Denken wir es doch zu Ende. Was passiert nach einer Demokratisierung Weißrusslands?
    Freie Wahlen, Parteienklüngel, mal sind die einen korrupt, mal die anderen und das Land wird still und heimlich ausverkauft. Es kommen alle möglichen internationalen Organisationen hinein, die alle möglichen neoliberalen Reformen gegen Kredite fordern. Am Ende gibt es dann wieder Diktatur, und Oligarchie. Ich verteidige nicht das System Luk. und nicht die gewaltsame Niederschlagung von Protesten, aber die Erfahrung aus den letzten Jahrzehnten Osteuropas ist nicht ermutigend.

    • Bei uns ist die situation auch nicht ermutigend.
      Nicht nur vdb gibt sich scheintot, auch die bevölkerung.

  4. Schimpft mich einen Verschwörungstheoretiker, Putin-Fanboy oder sonstwas …
    … aber nachdem ich in Sachen “guter Westen – böser Osten” schon viel zu oft belogen wurde,
    weiß ich bis heute nicht ob hier ein durchgeknallter Lukaschenko, das US-State-Department oder ein altbekannter Philanthrop* dahintersteckt.

    *Dinge die der offiziellen Politik zu heiß sind, werden gerne an “Private” ausgelagert.

    • Wenn man nichts weiß, soll man sich den luxus gönnen, zu schweigen.

  5. Hoffentlich lässt sich für dieses Land eine friedliche Lösung finden, im Idealfall möglichst unabhängig von Washington und Peking. Dieses Blockdenken hat der Menschheit viel Leid gebracht.

    “Im Fernsehen sag’n Politiker, wie schwer es is uns zu regier’n
    Dann siehst, wie in Äthiopien die Kinder wie die Flieg’n krepiern
    I spür zwar n ganz leisen Schock, doch mit’n Pivo in der Hand
    Denk i: Was soll i ändern an die Probleme von an so fremden Land

    Der Chef vom Kreml raucht a Camel und trinkt dazu a Coca Cola
    Der Cowboy in Amerika liebt Krimsekt und frisst Kaviar
    Doch wir wissen, wenn die zwei sich streiten, druckt einer auf den Knopf
    Und die Bomb’n fallt mit Sicherheit uns ohne Warnung auf den Kopf.” – S.T.S. Kalt und kälter

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