Kurz-Kanzlermacher kauft Start-ups im TV
Der „Kanzlermacher“ von Sebastian Kurz, Philipp Maderthaner, ist ab September Investor bei der „Puls4“-Start-Up-Show. Er wird flankiert von weiteren ÖVP-Gönnern.
Wien, 09. August 2021 | Am 7. September startet auf „Puls 4“ die nächste Staffel von „2 Minuten, 2 Millionen“. Dort suchen Start-Up-Unternehmen einen Investor. Mit an Bord bei der neuen Staffel: Philipp Maderthaner.
Pionier der personifizierten PR
Maderthaner gilt als „Kanzlermacher“. So leitete er die Social Media-Kampagnen von Sebastian Kurz 2017 und 2019. Im Mittelpunkt die Frage, wie Algorithmen zu politischen Zwecken verwendet werden können. Sein „Campaigning Bureau“ war der europäische Partner von Blue State Digital, der Digitalagentur der Obama-Kampagnen. 2014 hatte Maderthaner in einem Interview gesagt, dass die „digitale Revolution durch soziale Netzwerke und Smartphones nicht nur die Kommunikation, sondern die Welt verändert“.
Der Erfolg Obamas habe vor allem auf der Nutzung von Facebook basiert. Personalisierte Werbung, wie sie kommerziell schon länger genutzt worden war, wurde dann zu politischen Zwecken verwendet. Der erste, der das in Österreich machte, war Sebastian Kurz und sein „Kanzlermacher“. Maderthaner wurde 2018 von Ernst & Young zum „Unternehmer des Jahres“ gekürt. Laut eigenen Angaben ist er nicht mehr für die ÖVP tätig.
Auch Schütz dabei
Nun agiert er als TV-Investor für Start-Ups. Flankiert wird er dabei unter anderem von Alexander Schütz. Der schwerreiche Investor mit Diplomatenpass ist auch ÖVP-Großspender. Für die TV-Show findet er immer wieder Zeit, dem Ibiza-U-Ausschuss sagte er ab. Auch Florian Gschwandtner, ein weiterer Investor der Show, hat eine gute Verbindung zum Kanzler: Er ist Mitglied von „Think Austria“ im Kanzleramt. Der Think-Tank wird betreut von Kurz-Beraterin Antonella Mei-Pochtler. Sie sitzt im Aufsichtsrat der ProSiebenSat.1 Media SE. Dem Unternehmen gehört auch Puls 4. Einer der Großinvestoren dort: Silvio Berlusconi. Auch Strabag-Tycoon Hans-Peter Haselsteiner ist ein Investor der TV-Show.
Bei der letzten Staffel investierte Österreichs Geldelite 10 Millionen in Start-Up-Projekte. Sollten diese erfolgreich sein, profitieren auch reiche ÖVP-Gönner davon. Maderthaner zeigt sich in einer Presseaussendung jedenfalls ganz philanthropisch. Er wolle mit seiner „Expertise beitragen“, „um ihnen zum Durchbruch zu verhelfen“.
(ot)
Titelbild: Titelbild: APA Picturedesk/Lukas Ilgner/Verlagsgruppe News
Bravo! Sind ORF & Puls4 in türkiser Hand ?
Message-Control done …
Die Typen, die bei “2 Minuten 2 Millionen” als “Investoren” rumhängen sind ein triftiger Grund sich die Sendung nicht anzuschauen. Da kommt mir das Frühstück von letzter Woche noch hoch.
Naja, Servus TV ist auch schwierige Kost. Angenehm ist, wenn man zumindest weiß, wer die Strippen zieht damit man die Inhalte und die Zielsetzung einordnen kann. Um Macht, Einfluss und Geld verdienen geht es doch überall.
Deep turquoise state
Da sind die Oligarchenfamilien ja wieder beieinander und schieben Geld.
Business Gladiators (Firma von Maderthaner) ist der passende Titel für das Mindset: Gladiatorenkämpfe wollen doch alle sehen.
Die Frage ist, wo die Daten herkommen (von Jö?). Wer sie generiert und wie die Leute dann befeuert werden. Ja, diese algorithmusgesteuerte Kommunikation ist einfach nur fies und gehört eigentlich verboten, weil sie die Öffentlichkeit ausschaltet (kriegt ja jeder seine eigenen, persönlichen Geheimbotschaften). Und an Maderthaner sehen wir, wie viel Geld den Großunternehmen die Manipulation der Bevölkerung in Demokratien wert ist.
Aber man ist stolz darauf. Es ist ja anscheinend egal, womit man sein Geld macht. Es ist die digitale Form von ‚über-Leichen-gehen‘. Es geht so einfach, tut nicht weh, bedienst bloss den Apparat vor dir — und wir sind Nummern.
Von dem erwarten Leute Geld? hihihihi
Demagogen-Talk
Die Orbanisierung der Medien geschieht hierzulande hinterfotzig.
Bei Partei-Start-up bin ich immer vorsichtig. Es eignet sich hervorragend für eine Geldwaschaktion Steuergeld zu verdeckter Parteispende. Jemand bekommt für die Gründung viel Geld aus dem Steuertopf, handelt mit heißer Luft, geht bald in Konkurs und gut is. Das “verwirtschaftete” Geld wird jedoch an die Partei in kleinen Scheinen rückgeführt. Fällt niemandem auf. Warum denke ich jetzt auch Hygiene Austria und Liechtenstein? Keine Ahnung…
was bleibt eigentlich noch an “österreichischen” sendern, die nicht von den türkisen “gesteuert” werden?
schön langsam wirds auf österreichischen bildschirmen ziemlich türkis.
Schau diesen Sender neben OvpRF auch nie.
Und im Land ziemlich dunkel und kalt.
Ein Grund mehr die Sendung nicht anzuschauen
Sozial-Porno.
Der Pöbel darf seine Ideen vorstellen, und die Caesaren auf dem Podest heben den Daumen, oder eben nicht.
Die Idee, also die eigentliche Leistung, wird dabei diskreditiert.
Ich würde denen sagen”denkt’s euch selber was aus, wenn ihr so superschlau und elitär seid”……;))
Medienallmacht in Türkis?
Geballte Inkompetenz live im TV. Hat nur durch Steuergeld ordentlich Reibach gemacht und stellt sich als Unternehmer hin. Lächerlich.