Freitag, März 29, 2024

Mehr grün in Favoriten – Wien bekommt ein »Supergrätzl«

Mehr grün in Favoriten

Die Stadt Wien plant für den Bezirk Favoriten ein sogenanntes “Supergrätzl”. Mit mehr Grünflächen und weniger Verkehr will man damit für Abkühlung sorgen und dem Klimawandel entgegensteuern. Eine “Alibiaktion”, wie die FPÖ meint.

Wien, 14. August 2021 | Die Stadt Wien plant für den Bezirk Favoriten ein Pilotprojekt im Bereich innerhalb der Gudrunstraße – Leebgasse – Quellenstraße – Neilreichgasse. Im Zentrum soll die Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie Cooling- und Begrünungsmaßnahmen im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels stehen. Eine großflächige Verkehrsberuhigung für das mehrere Häuserblocks umfassende Gebiet ist ebenfalls geplant.

Aus “Superblock” wird “Supergrätzl”

Die Bevölkerung werde eingebunden, im Herbst soll es eine erste Infoveranstaltung geben. Angekündigt wurde das Projekt als “Supergrätzl”: “Was in Barcelona als “Superblock” für internationale Aufmerksamkeit gesorgt hat, kommt nun als ‘Supergrätzl’ nach Wien!”, hieß es in einer gemeinsamen Aussendung von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal, Planungsstadträtin Uli Sima (beide SPÖ), dem Bezirksvorstand und NEOS Wien zu dem im rot-pinken Regierungsprogramm vereinbarten Projekt.

Das Projekt soll sich an die sogenannten “Superblocks” anlehnen, einem Planungsinstrument, für das vor allem Barcelona bekannt sei. Aber auch in Berlin seien ähnliche Konzepte – als “Kiezblocks” – in Vorbereitung. Superblocks sind demnach definierte, abgrenzbare Gebiete in der Stadt (Häuserblocks), die aus einem fußläufig erschließbaren, verkehrsberuhigten Kern mit hoher Aufenthaltsqualität bestehen. Längerfristig ginge es auch um die Stärkung der lokalen Versorgung, der sozialen Infrastruktur und damit letztendlich der “Grätzl-Identität”. Im Zuge des Entwicklungskonzepts wird auch eine Testphase konzipiert, im Zuge derer ab 2022 die Umsetzung vorbereitet werden soll, hieß es in der Ankündigung zum “Supergrätzl”.

FPÖ: “Reine Alibiaktion”

Von einer “reinen Alibiaktion”, die der Bevölkerung nichts bringe, sprach die FPÖ. Stadt und Bezirk müssten vielmehr endlich die “wirklichen heißen Eisen” anpacken, etwa “die gravierenden Probleme rund um den Alkoholhotspot Keplerplatz”, meinte der Favoritner FPÖ-Bezirksparteiobmann Stefan Berger in einer Aussendung.

(mst/apa)

Titelbild: MA 19 7 MA 41 / Stadt Wien

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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21 Kommentare

  1. Grünflächen aka. Mistplätze, jedes Blumenkistl wird zugemüllt, MA48 pfeift auch schon (verständlicherweise) drauf, Dreck liegt wochenlang herum, Sonnenblumenkernehaufen allerorts und Murat is sauer, daß er nicht mehr aufs Gas steigen kann.

    Uli, wie immer: tolles Projekt!

  2. Da muss ich jetzt schon weinen.

    Man sehe sich nur den brandneuen Skaterpark im Volkspark Laaerberg an.
    Die Stadt kann nicht einmal sowas so bauen, dass es am Ende auch funktioniert – im Fall des Skaterpark bedeutet das:
    Wenn es regnet, ist der Park ein, zwei, drei Tage(je nach Temperatur) ein weiterer kleiner temporärer Teich. Wo man höchstens Aquaskaten oder Plantschen kann, aber nicht skateboarden.

    • Mit einem wort, die luft wird beim verdunsten feuchter und kühler. Passt doch.

  3. Wahnsinn was die in diesen Bezirk aufgeführt haben, wie kann man eine vorhandene Nebenfahrbahn mit Bäumen, wegrationaliesieren, wenn man die Favoritenstraße von Reumannplatz Stadtauswärts fährt, nur Asphalt und Beton, Hauptsache nur eine Fahrspur, wie vernagelt muss man da sein, um absichtlich stau zu erzeugen,und dann wollen’s begrünen, wenn das nicht verblödet ist was dann? Der Gehsteig mit Fahradspur ist in manchen bereichen der Favoritenstraße 6 bis 7 Meter breit, ihr habt sie ja nicht alle. Ja alles zubetonieren und Asphaltieren, völlig an der Realität vorbei. Hätte ich fast vergessen ein paar Farngräser und a bisserl ein Betonumzingeltes Grün habens gmacht.

  4. Wenn man grün will, wieso wohnt man dann in diesem zubetonierten Bezirk mit der höchsten Einwohnerdichte?

    • Heißt das für sie, dass, wer grün will, sich in den teueren bezirken ansiedeln kann?
      Woher soll pöbel/tiere das geld nehmen?

      • Floridsdorf ist zum Beispiel auch grün und das Volk dort ist fast das gleiche wie in Favoriten.

  5. Ist ja eine nette Idee und warum wurde dann der Reumannplatz komplett zubetoniert?

    • Weil die alles zubetoniert haben im Bereich Reumannplatz und Favoritenstraße, das muss man sich einmal vorstellen früher wahr beim Laaerbergbad ein kleines Wäldchen, der Laaerberg ist völlig verschwunden, damals spielten wir in den Bombentrichtern, und haben uns ein Floss gebaut, heute gibt’s bis auf 5% keinen Wald mehr dort, alles verbaut und zubetoniert, keine Kirschbaumallee in der Bitterlichstraße, alles weg.

      • najo – es gibt schon noch Bäume dort, an beiden Siten der Fahrbahn – aber fast alle sind hin od werden mit extremer Regelmäßigkeit hin(und zwar alle auf der Berg zugewandten Seite).
        Und obwohl diese Bäume dort offensichtlich nicht geeignet scheinen, pflanzen sie die selben wieder dort hin.

  6. Naja:
    Geplant sind fünfundzwanzig bis zu 26 Meter hohe Gebäude, direkt am Eingang zum Naherholungsgebiet Kurpark Oberlaa
    Weitere 5 Türme sollen an der Kuhtrift entstehen, wobei der unterste an die 35 Meter werden soll.

    • Diese scheiß Hochhäuser passen höchstens in den 22. Sonst nirgends.

    • Naja, was du hier beschreibst ist die Realpolitik.

      Im Artikel geht es um Alibi- bis Symbolpolitik.

      😉

    • Die passen eigentlich gar nirgends hin.
      Seit investoren die bühne betreten haben werden schirche boxen überall hingepfercht.
      Und die preise sind ohne erbschaft mittlerweile unerschwinglich.
      Der gute herr chorherr mit seinen auf 10 jahre begrenzten smartwohnungen hat alles vermasselt.

      • Na ja, eine Staumauer rund um Wien. Man nützt im Westen den Wienerwald – ein zukünftiges Freiluftbadegelände – und ~ auf Höhe vom Flughafen Schwechat kommt ein neues Wasserkraftwerk hin. Hr. Hacker organisiert die Ausgabe von Gratis-Taucherausrüstungen und Ruderbooten für alle Wiener, nur die Regierung bekommt Luftmatratzen und darf den 1. nicht verlassen 🙂

  7. Eine wirklich zukunftsweisende Idee. Kleine Lebensräume in der Großstadt schaffen wie früher auf dem Land wo es im Dorf alles gab das man braucht. Typisch die Reaktion der FPÖ, keine Vorschläge machen dafür sofort auf eine Randgruppe hinprügeln.

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