Freitag, März 29, 2024

Tanners Stehsatz-Orgie – »Jetzt war die Frage eigentlich eine andere«

»Jetzt war die Frage eigentlich eine andere«

Eine Antwort, die auch etwas mit der Frage zu tun hat, von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zu bekommen, ist ein schwieriges Unterfangen. Das musste am Montag auch Puls24 erfahren.

 

Wien, 17. August 2021 | Ende Juni zog der letzte österreichische Soldat aus Afghanistan ab. 20 Jahre war der Auslandseinsatz mit österreichischer Beteiligung. Begleitet wurde der Einsatz von Einheimischen, die die Soldaten als Dolmetscher, Fahrer oder Köche unterstützten, auch Ortskräfte genannt. Die Zukunft der Ortskräfte in Afghanistan ist ungewiss. Einheimische, die etwa mit deutschen Soldaten zusammenarbeiteten, wurden aufgerufen ihre „Safe Houses“ in Afghanistan zu verlassen. Die „Safe Houses“ würden sich zu Todesfallen entwickeln, die Ortskräfte sollen sich unter die Bevölkerung mischen, um den Taliban zu entkommen. Die USA flogen einige der Ortskräfte aus dem Krisengebiet aus.

Antwort nichts mit Frage zu tun

Puls 24 Reporter Daniel Retschitzegger wollte deswegen am Montag von der Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) wissen, ob sie wisse, was mit Ortskräften, die mit österreichischen Soldaten zusammenarbeiteten, passiert ist. Ein schwieriges Unterfangen. Denn die Antwort der Verteidigungsministerin hatte nichts mit der konkreten Frage zu tun. Stattdessen antwortete Tanner allgemein: „Also es war ein unglaublicher fordernder Einsatz in Afghanistan, ich habe vor einigen Monaten schon gesagt, dass die Sicherheitslage sich nicht verbessern wird, dass das so schnell eintreten wird, war für die Expertinnen und Experten durchaus überraschend.“ Sie sei „froh und dankbar“, dass die Soldaten wohlbehalten zurückkehrten. Die Entscheidung sei gewesen „Together in, together out.“ Ein Wort zu den Ortskräften kam nicht.

“Jetzt war die Frage eigentlich eine andere”

Deshalb probierte es der Puls24-Reporter noch einmal „jetzt war die Frage eigentlich eine andere“ und stellte dieselbe Frage noch einmal an die Ministerin. Auch diesmal war aus der Verteidigungsministerin wenig Konkretes zu entlocken. Sie verwies auf das Innenministerium, das mit dem Außenministerium eine Konferenz abhalten wird. „Deren Worten ist nichts hinzuzufügen“: gab die Ministerin die nächste Nichtantwort auf die Frage und holte noch allgemeiner aus, dass das Bundesheer in der Coronakrise sehr gebraucht gewesen sei und auch bei der Sicherung der Burgenlandgrenzen. Was dies mit Ortskräften im 4000 Kilometer entfernten Afghanistan zu tun habe, erschloss sich wohl auch dem Reporter nicht.

Antwort-Kombo bei dritter Frage

Doch statt die Frage ein drittes Mal zu stellen, versuchte er es nun mit einer neuen Frage, nämlich welche Auswirkungen der Sieg der Taliban auf die europäische und österreichische Sicherheitslage habe. Tanner kombinierte ihre Antworten aus den ersten beiden Fragen. Sie wiederholte zuers ihre erste Antwort zur Sicherheitslage in Afghanistan, dann ihre zweite Antwort zur Konferenz des Innen- und Außenministeriums. Immerhin gab es auch einen Satz, der mit der Frage zu tun hatte: Dass das eine herausfordernde Situation nicht nur für Österreich, sondern Europa, ist ja klar!“

(bf)

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Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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60 Kommentare

  1. Ich wäre gerne einmal Minister geworden – aber – wenn ich mir diese “aktiven” MinisterInnen anschaue, fürchte ich, ich wäre zu intelligent für diese Tätigkeit.

    • Ihr Posting wirkt allerdings nicht sonderlich intelligent.
      Vermutlich haben Sie kaum eine Ahnung von Politik.

      Um wie Tanner etwas zu sagen, aber in der Form, wie sie es gemacht hat, dafür braucht es politische Intelligenz. Das zB haben Sie noch nicht verstanden.

      Test: Finden Sie jetzt einmal eine intelligente Antwort auf mein Posting!
      (Also nicht das Übliche, Primitive: “Ich muss gar nix!” – “Sie können mich mal …!” – “Mit so dummen Leuten wie Ihnen red ich nicht!” etc.)

      • Nein, ich frage Sie einfach, ob Sie Regierungssprecher sind. Wenn Sie Ihre Postings für intelligenter halten, will ich Ihnen nicht dagegenreden. Zusammenfassend habe ich aber eigentlich immer nur herausgelesen, dass sie so ziemlich alles für die Verteidigung der Regierungsmitglieder tun, wenn andere “Poster” ihre Meinungen abgeben. Und ich denke doch, dass gerade ein Forum dazu da ist, dass viele Leute die Möglichkeit haben, ihre “individuelle Intelligenz” mit Postings kund zu tun.

        • Nun, liefern Sie eben intelligente Antworten!
          Ich hab doch nichts dagegen! Und hindere auch niemand am Posten, oder?
          Ich geh immer gern in die nächste Runde und antworte – hoffentlich intelligent – auf die intelligente Antwort meines Diskussionspartners.

          Dass ich für die Türkisen wär – ich versteh, Sie kennen meine Postings-Historie nicht. Ich bin wohl ein schärferer Gegner der Türkisen als die meisten hier. Ziemlich viele menscheln bloß rum, auch in Form von vulgären und primitiven Attacken – das ist dann keine Kritik an den Türkisen, sondern bloß Schmähung bzw. ein verbales Rülpsen.

          Für den Fall, dass Sie sich tatsächlich geeignet halten, als Ministerin fungieren zu können, möchte ich Ihnen empfehlen, mal ein diesbezügliches politisches Praktikum zu machen. Da würden Ihnen die Augen aufgehen!

          Natürlich gibt es auch die Fälle, in denen der Herr oder die Frau Minister fast alles delegiert – und selber nur mal auftaucht, um in die Kamera zu grinsen und so zu tun als ob.
          Ob Tanner so ein Fall ist?
          Wer es behauptet, sollte es belegen können.

          (In den USA konnte man das gut beobachten: Reagan, GW Bush, Trump. Ersterer war faul, aber immerhin intelligent; Bush Jr war ziemlich beschränkt, Trump war und ist ein Depp. – In Deutschland oder Österreich kommt man auf solche Weise noch nicht durch.)

  2. Man muss es positiv sehen! Ich bin mir jetzt sicher, das viele Parlamentarier und Regierungsmitglieder meinen Job nicht machen könnten. Es fehlt ihnen an Intelligenz.
    Da macht das Arbeiten gleich viel mehr Spaß, wenn man weiß, das man eigentlich ihren Job auch machen könnte!

    • Vielleicht ist es in Ihrem Job so, dass man rhetorisch anders vorgehen muss – nicht so wie Politiker?

      Sie, NoMoreFakes, würden also jedem Interviewer mal gleich ins Messer laufen? Sie würden ständig Dinge sagen, die angreifbar wären?
      Vermutlich haben Sie wenig Ahnung davon, welche Arbeit man als Minister zu machen hat. Und wie man sich davor schützen kann, es sich mit allen zu verderben.

  3. Frau Tanner ist ein besonderes Exemplar der schwarz-türkisen Personalpolitik. Aber ich frage mich immer wieder, wo nimmt diese Partei ihre “bemerkenswerten” Personen her, die sie auf die Öffentlichkeit losschickt? Die Namensliste dieser Exemplare ist elends lang.
    Man sollte da wirklich einmal etwas genauer in die Parteiakademie schauen, was da so herangebildet wird.

  4. In meinem nächsten Leben werde ich bullshit-answer-generator-satzspenden Autor. Diesen Sprachwurlitzer schenke ich dann allen „steuerbaren“ Mitgliedern der Türkisen Familie.

    • Alle Politiker brauchen diesbezügliches Training.
      Man muss schon sehr aufpassen, was man öffentlich sagt. Manchmal ist es besser, man schweigt beredt, oder redet drum rum, oder lenkt ab.

      Wenn ich mich im Auftrag eines Chefs oder eines Teams nach außen hin äußere, bin ich übrigens auch “steuerbar”.

  5. Von einem türkis eingefärbten Politiker kann man keine klare Antwort erhalten. Und wenn, dann ist sie gelogen.

  6. Die wissen nicht einmal wie sie die restlichen 15 Österreicher nach Hause bringen sollen, oder hat man dazu schon etwas gehört.

    • …. ja, die warten das die Irgendwer( andere Nationen) mitbringt, war heute im Radio.

      • Inzwischen fehlt mir zu dieser Regierung nichts mehr ein.
        Es ist ein Wahnsinn was bei uns abläuft.

        • Es läuft in Österreich um einiges rationaler ab als wohl in den meisten anderen Ländern mit Demokratie. Oder läuft es in Ungarn, Slowenien, Rumänien, Bulgarien, Polen u. a. etwa rationaler ab?

          Ich verstehe solche Urteile wie das Ihre nicht.
          Wie kommt es zu solcher Blindheit?
          Wenn man sich natürlich politisch “einseitig ernährt”, eskaliert man. Da geht es einem dann wie Büchners Woyzeck, der nur noch Erbsen zu essen bekommt. Am Ende dreht man durch.

          Machen Sie sich doch mal das (gesunde) Vergnügen, die Welt mit konservativen oder türkisen Augen zu sehen! Sie werden merken, dass diese Sichtweise auch ihren Sinn hat. Dass sie ganz und gar nicht “Wahnsinn” ist.

          (Was ja nicht heißt, dass sie für uns richtig ist.)

  7. Wieder so eine handverlesene Spezialistin in Böswilligkeit, Wortverdreherei, Nichtstun, Wählerverarschen und Hinternkriechen. Und im hohlen Kopf hört man die Murmel kreisen. Natürlich völlig fachfremd wie die meisten Minister dieser Regierung. Eine ganz eigene besondere Zucht hat die ÖVP da über die Jahre hervorgebracht. Gibt es noch irgendeinen ernstzunehmenden Sachpolitiker in den Kreisen der ÖVP? Mir würde Länderebene völlig reichen.

  8. Überlegen wir uns selber: Was sollte sie denn sagen?
    Dass man den Umständen zufolge die Ortskräfte im Stich lassen müsse – kann sie ja wohl nicht sagen. Sie ist keine politische Selbstmörderin.
    Sie könnte sagen: “Ja, das macht mir Sorgen. Wir sind noch am Überlegen, wie wir da handeln können.”
    Diese Antwort hätte die nächste unangenehme Frage zur Folge:
    “Im Grundsatz streben Sie also an, solche Ortskräfte nach Österreich zu holen?”
    Dann müsste Tanner der Parteilinie in die Parade fahren – oder sich selbst widerlegen, denn wenn keine Afghanen aufgenommen werden dürfen, wie wollte man den gefährdeten “Ortskräften” helfen?

    Ich seh für Tanner kaum eine Chance, etwas sagen zu können, das mit der Sache zu tun hat und zugleich einigermaßen ungefährlich wäre.
    Woraus sie die Konsequenz zieht – und einfach drum rum redet und Nicht-Antworten gibt.
    Das wird in Österreich durchaus akzeptiert. Auch der Normalösterreicher möchte nicht mit Aufnahme-Fragen belästigt werden.

    • Die Lösung ist einfach. Man machts wie Werner Kogler beim Sommergespräch. Schwurbeln.

      • “schwurbeln”:

        komplizierte, umständliche, verworrene Formulierungen aufweisend. Unklar, unkonkret reden oder schreiben

        In der Politik ist es manchmal nötig, unklar und unkonkret zu bleiben. Ein Profi hat das drauf. Ich würde das – je nach Fall – für geboten halten und nehme an, dass ich das auch könnte, wenn ich müsste.

        Welche Antwort von Kogler war “geschwurbelt”?

    • Wenn das dann die Aufgabe einer Politikerin oder Ministerin sein soll, dann mögen sich alle schleichen. Als Minister ist Verantwortung zu übernehmen. Aber da machen sich ja offensichtlich sehr viele in die Hose. Das ist ja in der Gebrauchsanleitung nicht gestanden, als der Gesalbte sie zur Ministerin gemacht hat.

      • Sie dürfen persönlich durchaus der Meinung sein, die Sie da grade äußern.
        Die anderen Österreicher dürfen aber auch.
        Und die sind – wenn meine Interpretation stimmt – mit Tanner bezüglich des Interviews eher zufrieden sein. Sie ist – deren Meinung nach – ihrer Verantwortung gerecht geworden. Sie hat sich nicht in die Hose gemacht.

        In der Politik ist es wie beim Poker: Man zeigt den Gegnern seine Karten nicht. Dh in der Politik: Man sagt nicht alles, was man sagen könnte oder die andern gern wissen würden. Man täuscht sie sogar nach Möglichkeit.

        mirsokie, das gehört zu den Regeln.

    • Braucht man das in Österreich fürs Verteidigungsministerium?
      In Deutschland nicht.

      Tanner muss außerdem nicht schießen. Sie muss u. a. reden. Sie hat in diesem Interview gezeigt, dass sie die Defensive gut beherrscht. Immer schauen, dass die Schüsse der anderen daneben gehen – nicht treffen.

    • Wir hatten bereits etliche Verteidigungsminister die keinen Grundwehrdienst abgeleistet hatten. Ist keine Grundvoraussetzung und nebenbei nur weil ich mit einem STG58 undSTG77 geschossen habe befähigt mich definitiv nicht zum Verteidigungsminister.

      Nichts desto trotz ist diese Dame unbrauchbar als Ministerin (egal in welchem Ressort).

      • …. vielleicht sollte sie mal mit einem STG58 auf den Schießplatz….

      • Alles klar, blöde Frage. Man kann hierzulande ja sogar Bundeskanzler werden ohne Ausbildung. Man braucht dazu nur eine “Staatskonferenz” wie seinerzeit Herr Metternich.

      • Wer redet von schießen? Ich dachte eher an strategisches Denken. Aber wenn man das im Bauernbund auch lernen kann… da kann man ja beruhigt sein. Oder eher nicht?

    • Offensichtlich nicht steuerbar durch einen Reporter.
      Oder durch die “Kurzmussweg”-Bewegung.

      Oder deutet das chat-bekannte Wörtchen “steuerbar” bei Ihnen an, dass sie für Sie halt bloß eine Frau ist?

      Tanner vertritt eben die türkise Politik. Andere vertreten eine andere Politik. Sind jetzt alle, die eine andere Politik vertreten als Sie, Datschmän, “gesteuert”?

  9. Warum sagt sie nicht klar und deutlich, dass man die “Ortskräfte” in Afghanistan einfach im Stich lässt? Oder etwa nicht? In Sicherheit gebracht scheint man sie jedenfalls nicht zu haben weil das hätte die Tanner bestimmt verlautbart. Natürlich hat man das nicht getan, passt ja nicht zur türkisen Linie. Denn das würde ja bedeuten die Afghanen sind auch Menschen und die Abschiebungen womöglich in ein schlechtes Licht rücken…so durchschaubar die Frau Tanner.

    • Sie MÖCHTE durchschaut werden, Karin Lindorfer.
      Sie möchte, dass die xenophobe Wählerschaft merkt:
      “Wir, die Türkisen, lassen da nix anbrennen. Da kommt kein Afghane mehr nach Österreich. Tut uns leid, wenn die dort verrecken, aber es ist nicht unsere Sache hier in Österreich. Wir hier wollen keine weiteren mädchenmordenden Afghanomachos ins Land holen. Wir haben schon genug davon!”

      Das ist die Botschaft. Tanner hat kein Wort davon wörtlich gesagt – und doch, die Botschaft ist deutlich und wird richtig verstanden.

      Tanner hat also die Fragen des Interviewers knallhart beantwortet. Das Publikum wird überwiegend dankbar sein für die Art, wie sie das gemacht hat. Gewisse Dinge sagt man halt nicht so direkt, sondern man lässt sie durchschimmern.

      Interessant, wie wir unsere Sprache teils vulgarisieren und hysterisieren (durch Übertreibung, verbale Exzesse) – andererseits leer laufen lassen, durch Nichts-Sagen und Dran-vorbei-Reden das rüberzubringen versuchen, was wir nicht direkt sagen möchten.

      Meine Art, sprachlich direkt auf die Sachen loszugehen, wird meinen Zeitgenossen immer unbehaglicher, fremder.

  10. Diese Frau stellt ja nicht nur demonstrativ ihre Nase in den Regen, sie ist auch ausgesprochen unsympathisch und abgehoben – ihr beim Reden zuzuhören ist für mich eine Qual.

    • geht mir mit Edstadler, Köstinger, Schramböck und Hanger ebenso, ich dreh diese immer ab, weil eigene Meinung haben sie sowieso nicht

  11. Man stelle sich vor, wir hätten Krieg und Tanner wäre zufällig Verteidigungsministerin.
    Rums!

    • Da würde JEDER Verteidigungsminister Österreichs dumm dreinschauen.
      Ehrlich gesagt: Ich auch.

        • Das sind Friedensprobleme.
          Insofern Luxusprobleme.

          Auf einen Krieg ist bei uns niemand vorbereitet.
          Die Bürger so wenig wie die Militärs und die zuständigen Politiker.

          Krieg – ist einfach zu hart. Eine zu schreckliche Sache für Hedonisten. Man muss den Krieg weg-denken. Tabuisieren. Verschwörungstheoretisieren.
          Ich sehe da einer unserer grundlegenden Lebenslügen.
          Sie hat auch mit der Tabuisierung des (wirklichen, nicht virtuellen) Todes zu tun.

  12. In dieser Regierung gibt es halt nicht nur viele Pfosten, sondern auch sehr viele Pfostinnen!!!

  13. Nunja. Das ist die Regierungskommunikation. Dafür werden 200 Millionen € auf Staatskosten zur Verfügung gestellt, damit alle “Ministerien einheitlich auftreten” können und sich die Allgemeinplätze und Stehsätze von Werbeagenturen abholen können: offenbar. Denn anders ist nicht zu erklären, wie es quer durch die Parteien in der Regierung zu immer wieder denselben Ausflüchten, Allgemeindarstellungen, Pauschalitäten kommt. War es bei Kogler im “Sommergespräch” anders? Nein.

    Inhaltlich: So gehen wir also mit unseren Unterstützern um. Unsere Helfer in Afghanistan sind nun bedroht. Wir lassen sie alleine. Wir überlassen sie ihrem Schicksal. Der Schutz derer ist nun Aufgabe des Innenministers, Frau Tanner hat damit nichts zu tun, sagt sie. Wie unschuldig kann man sein?

  14. Was für eine jämnerliche Vorstellung. Ich war bestürzt wie sie sich als auf die Schultern der Experten stellte.Ade Bundesheer.
    Hat sie das Bundesheeres schon dem IM unterstellt?

  15. ich habs zufällig gesehen. die frau ist wirklich ein wahnsinn.
    ein ganz besonderes pflänzchen im türkisen dream-team.

    Klaudia Tanner – Bundesministerin für Landesverteidigung
    Klaudia mit K (!) darauf legt sie grossen Wert.

    Bei der Vorstellung seines „Dream-Teams“ wurde Kurz nach den Qualifikationen von Frau Tanner – vorher Direktorin des niederösterreichischen Bauernbundes – als Verteidigungsministerin gefragt. Antwort:
    „Sie hat den richtigen Habitus“.

    Vielleicht ist eine Qualifikation aus Bauernbund und Niederösterreich doch nicht ausreichend genug. Dass ihre Bestellung vielleicht etwas mit ihrer Verwandtschaft mit dem Mastermind des Kanzlers (Stefan Steiner) zu tun hat, ist sicher nur ein böses Gerücht.

    https://www.hagerhard.at/blog/2020/06/dream-team/

    • Tanner hat den Österreichern durch die Blume mitgeteilt: “Keine Angst, wir holen keine weiteren afghanischen Flüchtlinge ins Land. Auch keine ehemaligen Ortskräfte.”
      Das war die Botschaft. Die hat Tanner doch ziemlich professionell rüber gebracht – nämlich ohne sich dabei zu verraten. So gefällt das den Österreichern. Gemein sein – aber nach außen ganz unschuldig.

      Man muss als Gegner einer solchen Kommunikation schon verstehen, wie sie funktioniert. Und dass sie funktioniert, hagerhard.

      Meine eigene Art, direkt auf Sachen und Personen loszugehen, dürfte in der Politik heute unmöglich geworden sein: zu riskant.

      • ich finds putzig, wie du für alles mögliche eine behübschung findest.
        ich weiss schon warum sie das so tut, wie sie es tut.
        aber genau das ist einer der gründe, warum sie eine fehlbesetzung im sinne ihrer eigentlichen aufgabe ist.
        und das muss ma halt klar benennen und nicht schönreden.

        • Was ist denn an meiner Beschreibung “behübschend”?
          Es ist eigentlich doch vernichtend, wenn es so ist, wie ich es beschrieben habe.

          Tanner ist – vom türkisen Standpunkt aus – keineswegs eine Fehlbesetzung.
          Sie ist von Ihrem Standpunkt aus eine, hagerhard, und ich würde auch nie und nimmer freiwillig jemand wie Tanner zum Verteidigungsminister zu machen. (Als Koalitionspartner muss man aber die Wünsche des Partners respektieren.)

          Also, hagerhard, wir hier sind nicht Österreich. Sehen wir Tanners Auftritt mit den Augen der Österreicher insgesamt – was zeigt sich dann? – Dass die Leute es eher so sehen, wie ich es beschrieben habe.

          Als Analytiker mit Ambition müssten Sie eine solche perspektivische Betrachtungsweise nicht nur akzeptieren, sondern auch selber praktizieren.

          • ich MUSS einmal grundsätzlich gar nix.
            es gibt keine augen der österreicher*innen insgesamt.
            wenn jemand glaubt objektiv für alle menschen in diesem land beurteilen zu können wie was zu sehen ist, liegt da schon ein bissl ein denkfehler dahinter.
            wir hier sind genau so österreich wie alle anderen.

          • Und die Österreicher sind verschieden.
            Sie sind nicht alle wie Sie, hagerhard.

            Sie denken auch politisch nicht alle wie Sie.

            Aber für Sie, den Politik-Papst, gibt es nur den einen Maßstab: den Ihren.

            Das mache ich anders. Ich sehe zuerst einmal, dass die Österreicher verschiedene Maßstäbe anlegen. Sehr viele zB eher konservative.

            Tanner kann es nie schaffen, dass sie es ALLEN Österreichern recht macht. Sie versucht es, denen recht zu machen, die sie auch gewählt haben oder die sie eventuell wählen könnten.
            Das ist er erste Maßstab, an dem sie und ihre Äußerungen gemessen werden müssen. Ich nehme an: Es ist ihr in diesem Interview auf die Weise gelungen, die ich beschrieben habe.

            Im nächsten Schritt legen wir dann auch unseren Maßstab an, und da kommt die Frau Ministerin nicht gut weg.

            Das, werter Herr Hagerhard, ist es, worum es geht.
            Da versagen Sie mit Ihren Analysen jämmerlich.
            Weil Sie den ersten Schritt nicht machen – erst einmal zu verstehen versuchen, was die Politikerin denn ihrer Klientel mitteilen wollte – und inwieweit ihr das gelungen oder misslungen sein könnte.

            Wie kommt es, dass Ihnen dieser Analyseschritt so fremd ist?

          • ich bin KEIN polit-papst.

            und was du beschreibst ist genau der vorwurf den ich der türkisen truppe mache.
            sie machen klientel-politik.
            das ist als parteipolitiker*in ok – aber als regierungsmitglied müssten sie zumindest versuchen politik im sinne der gesamt-gesellschaft zu machen und nicht ausschliesslich eigentinteressen zu vertreten.
            ihr blick reicht grad einmal bis zum eigenen tellerrand.
            das wird ein böses ende nehmen.
            auch für all ihre anhänger.

            du siehst also, ich hab sehr wohl verstanden, was sie da tut.
            und genau das ist unredlich und disqualifiziert diese regierung für diese ämter.

          • Die Türkisen sind der Überzeugung, dass ihre Politik gut ist für Österreich insgesamt. Wollen Sie bestreiten, dass die Türkisen diese Überzeugung haben?

            Wenn ja, wie würden Sie das belegen und begründen?

            Es ist halt so, dass die Türkisen das Gemeinwohl anders interpretieren als wir beide. Ich lege wert darauf, dass ich verstehe, wie andere das Gemeinwohl anders interpretieren als ich. Ich möchte das auch gern formulieren können. Wenn ich auf Leute, die das Gemeinwohl anders sehen, reagiere, möchte ich nicht an ihnen vorbeireden, sondern direkt auf die – mE falsche oder prekäre oder gefährliche – Sicht eingehen.

            Parteipolitiker machen Parteipolitik.
            Alle.
            Das liegt in der Definition und Struktur.
            Auch Sie, hagerhard, haben da eine parteiliche, eine parteilich partikulare und beschränkte Sicht – und können nur eine solche haben, weil Sie nicht einmal in einem freien Posting aus ihr herauskönnen.

            Sie versuchen es nicht einmal, die politische Welt einmal mit den Augen der Türkisen zu sehen.

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