Freitag, März 29, 2024

Rabensteiner: Schwarzer Afghane

„Gegen all euer Leiden verschreibe ich euch Lachen“, sagte der französische Arzt und Humanist François Rabelais. Die wöchentliche Dosis Medizin verabreicht Fritz Rabensteiner.

 

Fritz Rabensteiner

Wien, 21. August 2021 |

Schallenberg: „Karl, versprich mir, dass du auf Linie bleibst.“

Nehammer: „I hob zwor ka Ahnung, worum es geht, oba i bin dabei.“

Schallenberg: „Die Abschiebungen nach Afghanistan.“

Nehammer: „Sowieso. Jetzt erst recht. Des is a Herzensangelegenheit von mir. Z‘erscht die Straffälligen und daun olle anderen. Ab in die Heimat. Ruckizucki. Egal, wos da Bundespräsi sogt.“

Schallenberg: „Vielleicht sollten wir gleich alle gemeinsam schicken. Aus den Augen, aus dem Sinn.“

Nehammer: „So moch ma des. I kümmer mi glei um die Flieger. Die Airlines brauchen eh olle a G’schäft. Do kriagn ma bestimmt an guaten Preis. Und des Catering muass jo net von Do & Co sein. Und waun Kabul derzeit net geht, daun in a sicheres Drittland. Somalia vielleicht.“

Schallenberg: „Du bist ein pfiffiger Kerl, Karl. Und genau deshalb organisieren wir beide jetzt eine große Afghanistan-Konferenz.“

Nehammer: „Miass ma do wo hinfliagn, wo i mi impfen lossn muass?“

Schallenberg: „Du hast schon wieder ein Wort mit pf gesagt. Du spuckst. Das ist ekelhaft. Hör auf damit. Die Konferenz machen wir virtuell. Da kannst du die Teilnehmer auch nicht ansabbern. Auf jeden Fall werde ich heute noch mit Biden, Johnson und Merkel telefonieren und ihnen erklären, was Sache ist. Da werden sie die Ohren anlegen.“

Nehammer: „Du host die Nummern von denen?“

Schallenberg: „Sogar die Handynummern. Die Herrschaften sind Tag und Nacht für mich erreichbar. Auch an Feiertagen.“

Nehammer: „Pfau, des is a Wahnsinn.“

Schallenberg: „Jetzt hast du pfau g’sagt. Ich bitte dich zum letzten Mal, Wörter mit pf zu unterlassen. Und geh zum Logopäden. Du spuckst wie ein Lama. Noch ein Wort mit pf, und ich leg dir eine auf.“

Nehammer: „Entschuldigung, kummt nimma vor. Und um wos geht’s bei der Konferenz?“

Schallenberg: „Das vordringliche Ziel muss sein, die Nachbarstaaten Afghanistans bei der Bewältigung dieser schwierigen Aufgaben zu unterstützen. Wir müssen diesen Staaten helfen und gemeinsam mit ihnen das Schlepperunwesen bekämpfen, damit nicht wieder zigtausende Flüchtlinge nach Österreich kommen.“

Nehammer: „Hilfe vor Ort, des is a guate Idee. Und ob ma denen daun wirklich helfen, überprüft eh kana. Wia bei unsere Zelte in Griechenland. Hinter uns die Sintflut. Jetzt jammern scho wieda olle, dass Frauen und Mädchen massiv unter den Taliban leiden wern. Stimmt des?“

Schallenberg: „Aber geh, was soll denen schon passieren? Die meisten werden glücklich verheiratet, und die Taliban haben sogar versprochen, dass die Mädchen weiterhin zur Schule gehen dürfen. Zwar nach den Regeln der Scharia, aber es gibt Schlimmeres. Du darfst nicht alles glauben, was in den Medien kolportiert wird.“

Nehammer: „I hobs eh net glaubt. Die Presse übertreibt do wahrscheinlich maßlos. Und der politische Feind sowieso. Wos passiert eigentlich mit denen, die wir obschiabn? Die meisten san ja Bloßfiaßige.“

Schallenberg: „Täusch dich nicht, manche können lesen, schreiben und rechnen. Das reicht in Zentralasien für einen Job als Bankdirektor. In der Talibank. Gut, dass das die linken Gutmenschen jetzt nicht gehört haben.“

Nehammer: „Und in die Hock’n fohrns mit der Talibahn. Gnihihihi.“

Schallenberg: „Andere wiederum sind bestenfalls Hilfsarbeiter. Da bleibt nicht viel übrig. Minensucher. Müllabfuhr. Tierkörperbeseitigung. Erntehelfer auf den Mohnfeldern. Die Geschickteren machen sich vielleicht selbstständig. Handel mit Obst und Gemüse. Eventuell Gebrauchtwagenhändler. Oder ein einfaches Handwerk. Töpfern. Burkas flicken. Kleine Möbel anfertigen.“

Nehammer: „An gebrauchten Mehrtürer für Märtyrer. Gnihihihihi.“

Schallenberg: „Und einen Klappstuhl für den Abdul. Der ist gut, oder? Den hast du aber nicht von mir. Und kein Wort mehr mit pf!“

Nehammer: „Pfadfinderehrenwort.“

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Titelbild: APA Picturedesk

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8 Kommentare

  1. Traurig, diese beiden jammergestalten.
    Danke, herr rabensteiner, dass ihnen zu den typen immer das passende einfällt.
    Leider lesen viele zackzack nicht.
    Plakate auf hausmauern, zäunen, wären brauchbare infoflächen.

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