Donnerstag, März 28, 2024

YouTuber Rezo »zerstört« CDU erneut

Der YouTuber Rezo erregt nicht nur mit seinen knallblauen Haaren Aufmerksamkeit, sondern auch mit seinen Videos zur deutschen Politik, vornehmlich der CDU. Diesmal nimmt er sich vor allem Armin Laschet vor.

Wien, 23. August 2021 | Unter dem Titel „Zerstörung Teil 1: Inkompetenz“ veröffentlicht der deutsche Youtuber Rezo zwei Jahre nach „Die Zerstörung der CDU“ die Fortsetzung der Kritik an Politikern. Dieses Mal wird nicht speziell mit der CDU abgerechnet, sondern mit seiner Einschätzung nach inkompetenten Politikern jeder Partei. Allerdings handelt es sich dabei zum Großteil um CDU-Politiker. Der Vorwurf lautet vor allem „das Scheitern und Verkacken in essenziellen Skills, die man als Politiker in einem hohen Amt haben sollte“.

AfD zu inkompetent, um erwähnt zu werden

In 28 Minuten und einem Dokument mit 140 Quellenangaben fasst er die Fehler mehrerer deutscher Politiker zusammen. Das Video ging binnen Stunden viral und erreichte bereits kurz nach Veröffentlichung am Samstagabend über 700.000 Aufrufe. Mit seinen “denglisch” geprägten Ausdrücken adressiert er vor allem junge Zuschauer.

Im Fokus der Kritik stehen der Spitzenkandidat der Union, Armin Laschet, und Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). Auf Politiker der AfD einzugehen, lohne sich nicht, obwohl sie die „Definition von Inkompetenz“ seien. Denn, wenn man so ungebildet sei und die AfD wähle, sei man sowieso „todeslost sein Urgroßvater“. Was so viel bedeutet wie: da ist Hopfen und Malz verloren.

Deplatziertes Auftreten

Im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe habe sich Laschet einige Patzer erlaubt. Dieser kündigte an, keine Bilder mit der Flutkatastrophe erzeugen zu wollen. Einige Stunden später veröffentlichte das Social-Media-Team des Landes Nordrhein-Westfalen, dessen Ministerpräsident Laschet ist, dennoch Bilder mit dem Kanzlerkandidaten auf einer überfluteten Straße. Laschet falle wiederholt mit seinem deplatzierten Auftreten und widersprüchlichen Aussagen auf.

Bei der Rede des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im Flutgebiet stand er kichernd im Hintergrund. Während er bei einem Auftritt schnellere Maßnahmen für den Klimaschutz forderte, behauptete er einige Stunden darauf, es sei nicht die Zeit, diesbezüglich politische Forderungen zu stellen.

Genauso widersprüchlich verhalte er sich auch bei der Kommunikation politischer Inhalte des Wahlprogramms. Rezo sieht darin nur eine logische Erklärung: Entweder Laschet sei nicht informiert oder er erzähle bewusst Unwahrheiten.

“Unnötiger move”

Mindestens genauso stark wird die Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner kritisiert. Dabei geht es um Werbung für den Lebensmittelproduzenten Nestlé und Klöckners Politik zum Thema Tierhaltung. Die Grünen bleiben bei Rezo auch nicht unverschont. Sie hätten ein Foto mit Politikern verzerrt abgeschnitten, sodass die Anzahl der Frauen mehr erscheinen würde. Das sei unnötig und mache einen verkrampften Anschein.

Wie der Titel des Videos bereits verrät, soll es sich nicht um das letzte Video handeln, in dem Politiker ins Kreuzfeuer der Kritik geraten.

(nb)

Titelbild: Screenshot YouTube

Nura Wagner
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17 Kommentare

  1. Gute Zusammenfassung. Es ist offenbar schon egal, was sie sagen, welche Politiker welcher Partei, die allumfassende PR (integrierte Kommunikation vielmehr) gibt diesen Weg vor. Man spricht von Teilöffentlichkeiten (vom Bierzelt über den Podcast bis zur Bahre), die mit den je passenden Parolen befeuert werden. Was die Leute dann tun (oder wirklich tun, beschließen), tritt hinter den Vorhang, wird für das Publikum unsichtbar. So werden politische Prozesse ruiniert, weil die WählerInnen ja auf das Vertrauen müssen, was DIE sagen. So ist ihnen (= uns allen) die Möglichkeit genommen, zu sagen: “Aber höh, das wollen wir ja anders.” So wird man mundtot gemacht.

    Wenn eine Partei mit integrierter Kommunikation beginnt, dann setzt sie sich durch, weil diese Art der Kommunikation eine wirksame Waffe ist. Das heißt, die anderen Parteien müssen es auch so machen, da sie sonst hinter den Vorhang kommen und verlieren. Und dann machen es alle so, es wird egal, wen man wählt. Demokratie am Ende.

    • Integrierte Kommunikation wird auch gelehrt (als Studium). Man gibt den jungen Leuten eine Waffe in die Hand und sagt ihnen nicht, dass es eine Waffe ist. Und wenn man ihnen sagt, dass sie eine Waffe in die Hand bekommen, dann sagt man ihnen dazu, dass es ok ist, sie zu benutzen. Sie machen ja nur ihre Arbeit. Und die möglichst gut.

      Integrierte Kommunikation ist generisch gewachsen in der r.k. Kirche und eigentlich ihre Erfindung. Kommunikationsangebote (und Verpflichtungen zur Teilnahme) werden lebensumspannend gemacht: Taufe, Erstkommunion, Messen, Hilfsangebote, Zusammenkunftsgarantien, Begräbnisse etc. Es wird keine Lebenssituation außer Acht gelassen, um Teilöffentlichkeiten zu generieren, die man mit gezielten Botschaften “erreichen” (eigentlich: befeuern) kann.

      Es waren die faschistischen Regime (zuerst), die sich dieser Kommunikation für parteipolitische Zwecke verschrieben haben.

      Wie wir durch Rezo erfahren, ist D auf dem selben Weg wie Ö.

      Es braucht, wie nach dem WKII, eine Vereinbarung der Parteien darauf zu verzichten.

  2. Schützenhilfe für Klicks. Oder was soll der Mehrwert dieses Artikels sein? Einen Typen beglückwünschen, keinen stolperfreien Satz in deutsch herauszubringen?

    • Zugegeben, ich tu mich mit dem Denglisch und generell mit der Jugendsprache auch schwer.
      Aber: wenn die Jugend so auf die Korruption von Parteien aufmerksam gemacht wird und beginnt sich für die Politik zu interessieren und Zusammenhänge hinterfragt; warum nicht?

      • Eine Gretchenfrage. Ich bin in diesem Sinne auch eher für als gegen solche Typen, aber sprachlich eher konservativ eingestellt. Man muss es ja nicht immer so übertreiben.

        • Kann ich genauso unterschreiben.
          Ich habe das Video aber auch meinem Pupertier gezeigt, der fand’s cool, und meinte ein paarmal „Echt jetzt?“
          Innerlich hab ich wirklich geseufzt, weil es anscheinend solche Typen braucht um Politik interessanter und jugendgerecht aufzubereiten.
          Also hab ich den Mund gehalten und war froh dass er aufmerksam die halbe Stunde investiert hat.

    • Das braucht es. Unbedingt. Ansonsten stolpert nur Herr Eppinger in die TikTok-Gruppe (mit selbiger Sprachführung) rein und bringt andere Botschaften. Das Bemühen um solche Teilöffentlichkeiten ist türkise Parteikommunikation. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen (teilweise auch ältere Erwachsene) kriegen dann nur mit, was ihnen die Parteien reinspielen in ihre Gruppen.

      In Ö gibt es die Schminkkurs-Party und was auch immer. Aber die empfehlen dann eher den türkisen Lidschatten als sich die Arbeit einer solchen Recherche zu machen und damit auch “etwas korrigierend” einzugreifen.

      Rezo (und die anderen Blogger und Influencer) wissen ja, wie die Parteien an die Jugendlichen herantreten. Es ist notwendig, dass zumindest manche ihre Verantwortung wahrnehmen und ihre Follower mit der parteipolitischen Propaganda nicht alleine lassen.

      Formulierungen wie “todeslost” bringen mich persönlich zum Lachen.

    • Ich hab damals bei seinem ersten “Zerstörungsvideo” auch ein paar Minuten gebraucht, um sich auf die Syntax einzustellen, aber ich bin auch bald 60.

      Etwas sprachliche Elastizität hat aber noch niemanden geschadet, es kommt wohl doch eher auf die Message an.

      Oder bevorzugen Sie eher das gefällige Gesülze?

  3. Yolo Alter! Der Rezo kritisiert voll krass die CDU und generiert damit voll die Klicks und die Kohle Alter! Echt voll krass cringe Brudi. Für mich stehen die klick- und profilierungssüchtigen “Influzener” auf einer Stufe wie ein Basti Kurz. Der Rezo lacht sich doch nen Ast ab über die Dummen die ihn wieder Millionen an Klicks und Kohle bringen.

  4. Hey Rezo, wir haben auch einige lost Leute in korrupten Parteien die arg verkackt haben.
    Fände es echt dufte wenn die auch ihr Fett wegkriegen würden.

  5. Also bitte, die CDU schafft sich schon selber ab, die braucht keine Hilfe von Aussen!

    • Die sind vermutlich alle schon gesperrt, weil sie YouTube wohl nicht links genug waren.

  6. Ich bin ein Fan von ihm und seine Aussagen und Betrachtung der politischen Landschaften in D decken sich meist mit meinen.

    Könntet ihr, Zack Zack, ihn mal um ein Interview zu den österreichischen Zuständen Anfragen?

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