Donnerstag, April 18, 2024

Köstinger gegen Green Deal der EU

Das ist ein Unterüberschrift

Die EU will bis 2030 die Emissionen um 55 Prozent senken. Österreichs Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger schießt quer: Sie verlangt Änderungen.

Brüssle/Wien, 24. August 2021 | Die EU hat sich viel vorgenommen: Bis 2030 will die Union den Ausstoß von Treibhausgasen um 55 Prozent senken (gegenüber dem Stand von 1990). Weitere 20 Jahre später soll die EU klimaneutral sein. Es ist das Großprojekt der Europäischen Kommission. Teil des Green Deal ist die sogenannte “Farm to Fork”-Strategie, mit der die europäische Landwirtschaft umweltfreundlicher gemacht werden soll. Doch Österreichs Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger – sie kommt aus dem ÖVP-Bauernbund – steht auf der Bremse. Köstinger befüchtet Nachteile für Bauern.

Weniger Produktion, höhere Preise

Geht es nach der Europäischen Kommission, soll sich die Landwirtschaft in Österreich bis 2030 stark verändern: Die europäischen Bauern sollen dann nur noch halb so viele chemische Pestizide und Antibiotika einsetzen. Ein Viertel der landwirtschaftliche genutzten Fläche soll biologisch bewirtschaftet werden. Heute sind es nur rund 7 Prozent. Österreich ist in Sachen Biolandwirtschaft Vorreiter und hat die 25 Prozent-Quote bereits erreicht. Die EU-weite Umsetzung des Green Deal würde laut Wissenschaftsdienst der Union zu einem Produktionsrückgang führen: Bis zu 15 Prozent weniger Getreide und Fleisch sowie 10 bei Milch könnten die Folge sein. Außerdem würden die Preise für landwirtschaftliche Produkte steigen.

Köstinger befürchtet Bauersterben

Für den Präsidenten der österreichischen Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, wäre das “nicht nur ein Schuss ins eigene Knie, sondern gleich in beide.” Moosbrugger befürchtet Wettbewerbsnachteile für österreichische Bauern. Der Vorarlberger ÖVP-Politiker kündigt ein “Fiasko” an und erhält Schützenhilfe von Landwirtschaftsministerin Köstinger. Der Green Deal würde zu einem “Bauernsterben” führen, sagt Köstinger und fordert eine Überarbeitung. Mosbrugger und Köstinger warnen vor steigenden Importen von landwirtschaftlichen Produkten in die EU. Tatsächlich führt die EU jedoch deutlich mehr Agrarprodukte aus als ein.

Biobauern: Green Deal geht nicht weit genug

Dem Netzwerk der österreichischen Biobauern, Bio Austria, gehen die Maßnahmen der EU-Kommission hingegen nicht weit genug. Anlässlich des Agrarministerrats vom Juni zeigte sich Gertraud Grabmann, Biobäuerin und Obfrau von BIO Austria von den Verhandlungsergebnissen enttäuscht. Eine “konsequente Umsetzung der Ziele des Green Deal im Agrarbereich” ist  für Grabmann “nicht ersichtlich”. Obwohl der Bioanteil in Österreichs Landwirtschaft hoch ist, werde von der heimischen Politik zu wenig für die Biobauern getan.

(tw)

Titelbild: APA Picturedesk

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52 Kommentare

  1. “Tatsächlich führt die EU jedoch deutlich mehr Agrarprodukte aus als ein.”

    Der Journalist muss zwischen Vergangenheit und Zukunft unterscheiden lernen.

  2. Typisch von dieser landpomerandschn, die nicht imstande ist, über den tellerrand zu blicken.
    Es lebe die provence!

  3. Die “Grinsekatze” ist eine der treuesten Begleiterinnen von Kurz-sie kennen sich seit Jugendtagen.
    Sie ist devot und steuerbar, eine ideale Erfüllungsgehilfin.
    Sieht man jedoch in ihre Augen, so bemerkt man eine gespenstische Kälte.

  4. Hoffentlich triffts beim Josef Moosbrugger das nächste mal die Prothesen so oft wie der sich schon beide Knia weggschossn hat.

  5. Die Spinnt ja komplett, das Bauernsterben ist ja real und auch nur weil die großen Bauernkonzerne die kleinen verdrängen oder mit Preise vernichten, Förderungen, wer kriegt die, die großen Konzerne und nicht der kleine…
    Widerlich diese “Frau”…

  6. Die Landwirtschat ist einer der größten Emittenten von Treibhausgasen. Besonders Methan und Lachgas sind 20 bzw. 300 mal klimaschädlicher als CO2. Wenn man in der Landwirtschaft nichts tut ist der Klimawandel ohnehin nicht aufzuhalten.

    Was sofort geändert gehört ist die Subvention der Viehzucht. Fleisch muss teurer werden. Durch die Streichung der Subventionen würde das Budget entlastet, Tierleid verringert und das Klima geschont.

  7. Das allfälliges Bauernsterben, das Köstinger befürchtet, kommt wie das Amen im Gebet. Und die Bauern merken nicht, dass sie längst an der immer kürzer werdenden Leine der türkisen Mafia hängen. Die Ertragsspirale dreht sich trotz Produktionssteigerung stets nach unten – Bauern: aufwachen, die Lisi belügt euch gründlich!

  8. Ihre Gesichtsfarbe (und Anderes 😜) outet sie als maßlose Verzehrerin von Bratl und co. Deshalb wird sie kaum so selbstlos sein um für eine Verteuerung dieser Köstlichkeiten zu sorgen. Ich kanns verstehen.

  9. Einem Biobauer bleibt halt weniger übrig für erwartete Grossspenden für Türkis, da er ja vom Bund zu wenig protegiert wird. Daher geht er der Köstinger am Ar… vorbei. So geht Logik made in Austria.

  10. Klimafaschismus ist Genozid! Dieser Rückbau der Industrien wird nur funktionieren wenn auch die Bevölkerung zurückgebaut wird. Jeder der das nicht sehen will ist ein Lügner oder dumm.

    • Bitte definieren Sie den Begriff Klimafaschismus! Bitte definieren Sie davor den Begriff Faschismus oder zumindest das, was Sie darunter verstehen.

  11. Bauernsterben? Soll das ein Scherz sein? Die allermeisten Bauern in Österreich sind schon gestorben und die ÖVP hat ihnen beim Sterben zugesehen und daneben ihre Felder zubetoniert.

  12. EU will die Landwirtschaft umweltfreundlicher machen. Dann beginnt’s mal mit dem Gyphosat-Verbot, mit dem Verbot von weiteren Pestiziden, danach mit der extremen Massentierhaltung und dem Verbot die Meere leerzufischen und dabei auch noch die Meeresflora zu zerstören. Dann reden wir weiter.

    • Genau darum geht es. Reduktion von Pestiziden, von Antibiotika und dadurch der Massentieruhaltung, Ausweitung von Biolandwirtschaft… Steht alles im Artikel.

      • Nur blöd, dass die Türkisen der Agroindustrie verpflichtet sind die mit diesen Dingen viel Geld verdient.

    • Glyphosat ist gar nicht umweltschädlich. Das ist von der Ökolobby frei erfunden worden.

  13. die miss elli

    der türkise schnittlauch auf der tiefschwarzen bauernbundsuppe

  14. Oh, seit wann schaden steigende Lebensmittelpreise den Bäuerinnen und Bauern? Das Gegenteil ist der Fall. Es geht ganz klar um die Exportwirtschaft, die einen Schaden erleiden könnte. Und die Exportwirtschaft wird nicht von der Bauernidylle aus gesteuert.

    Das Suppenhuhn aus Litauen (z.B.), das dank der Legebatterien und der EU-Exportförderung in Nigeria nur die Hälfte kostet als ein dort geschlachtetes Huhn, ist das Problem. Die Milchwirtschaft, die mit 2000 Kühen pro Stall stark gefördert wurde, würde ein Problem bekommen, wenn die Landwirtschaft nachhaltig produzieren soll. Die Wiesen, die gedüngt werden, damit das Gras mehr Masse produziert, die Milch dafür aber zu wenig Milchfett hergibt, sodass Palmöl zugefügt werden muss, sind das Problem.

    Es geht also vielmehr um den Schutz der Agro-Industrie, die sich immer mehr zur Aggro-Industrie entwickelt hat. Dass diese “Schutz” braucht, erklärt sich ja von selbst.

    • Sehr guter Beitrag zu ihrem Beispiel aus Nigeria würde ich noch hinzufügen das wir uns gleichzeitig dann auch noch darüber echauffieren das die Leute in Afrika nix auf die Reihe bringen und dann vor Armut und Not nach Europa flüchten weil wir mit unserer Exportwirtschaft deren ohnehin schon spärliche Lebensgrundlage vernichten.

      • Die Landwirtschaft in Nigeria ist wesentlich effizienter als bei uns. Der Ertrag ist dort viel höher als der Aufwand, bei uns ist es umgekehrt.

    • Der Zug ist mit dem Wettbewerb abgefahren. In Frankreich und Deutschland ist es trotzdem noch bei weitem schlimmer!

    • Warum schaden einem Unternehmen steigende Kosten in der Produktion? BIssl BWL würde dir nicht schaden.

  15. was für ein blöder bauerntrampel, batürlich gilt die unschuldsvermutung bzgl blödheit,

    • Wenns wirklich ein “Bauerntrampel” wär hätt sie unter der Landbevölkerung wohl noch mehr Zuspruch. So ist sie nur ein “doofes” Trampel wobei auch hier für “doof” die USV gilt. Man sollte ja vorsichtig sein bei der Erwähnung entschuldbarer Begleiterscheinungen.

  16. Die Menschheit ist dem Untergang geweiht! Man hätte schon vor 10, 20 Jahren entschieden reagieren müssen und selbst heute wo sich schon die ersten deutlichen Auswirkungen abzeichnen laviert man noch immer herum weil reaktionäre Karrierepolitiker wie die Köstinger die Zeichen der Zeit noch immer nicht erkannt haben. Wir brauchen weniger Fleisch, weniger tierische Produkte und die frei gewordenen Flächen für mehr Gemüse und Obst dann kann man laut Studien die ganze Welt einfach ernähren und würde gleichzeitig 10-15% der Treibhausgase allein dadurch einsparen.

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