Donnerstag, März 28, 2024

Umfrage zur Bundestagswahl: SPD liegt vorne

Umfrage zur Bundestagswahl:

Während Unionskandidat Armin Laschet von einem Fettnäpfchen ins Nächste tritt, hat die SPD mit Olaf Scholz erstmals die Nase vorne.

Laut einer am Dienstag veröffentlichten Forsa-Umfrage liegt die SPD im aktuellen Bundestagswahlkampf in Deutschland in der Wählergunst erstmals vor der Union. Im RTL/ntv-Trendbarometer kommt die SPD nun auf 23 Prozent (plus zwei Prozentpunkte zur Vorwoche). CDU/CSU landen bei der Sonntagsfrage nur noch bei 22 Prozent (minus eins). Zuletzt hatten zwei INSA-Umfragen einen Gleichstand von Union und SPD gesehen.

Die Grünen liegen bei Forsa bei 18 Prozent (minus eins). Die FDP bleibt bei zwölf, die Linke bei sechs, die AfD bei zehn Prozent. 60 Prozent der Befragten glauben nicht mehr an eine Trendwende zugunsten der Union. Forsa verweist darauf, dass in den eigenen Erhebungen die Sozialdemokraten erstmals seit 2006 vor der Union liege.

Kanzlerfrage: Scholz deutlich vorne

Bei den persönlichen Zustimmungswerten kann SPD-Kandidat Olaf Scholz zulegen und liegt nun bei 51 Punkten. Grünen-Kandidatin Annalena Baerbock ist auf 33 Prozent gefallen (minus sieben), Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet landet bei nur noch 29 Punkten (minus elf). Laschet selbst sagte am Dienstag in Berlin, dass er Rückhalt in der Union verspüre. Er kommentiere keine Umfragen. “Wenn die Zahlen schwieriger sind, dann wird noch einmal deutlich: Das ist eine Richtungsentscheidung.” Das werde Unions-Anhänger motivieren.

Im wöchentlichen Meinungstrend des Instituts INSA für Bild TV verliert die CDU/CSU zwei Prozentpunkte und landet bei 23 Prozent. Ihr Regierungspartner, die Sozialdemokraten, gewinnen drei Prozentpunkte hinzu und sind mit 23 Prozent genauso stark wie die Union. Die Grünen verlieren in der am Dienstag veröffentlichten Erhebung einen halben Punkt und kommen auf 17 Prozent. Die liberale FDP erzielt 13 Prozent, Die Linke sieben Prozent – jeweils ein Plus von einem halben Punkt. Die rechtspopulistische AfD hält mit elf Prozent ihren Wert aus der Vorwoche. Sonstige Parteien kommen zusammen auf sechs Prozent. Für den Meinungstrend wurden vom 20. bis zum 23. August 2021 insgesamt 2119 Bürger befragt. Die maximale statistische Fehlertoleranz liegt bei plus/minus 2,5 Prozentpunkten. Ein ähnliches Bild ergab zuvor der wöchentliche Sonntagstrend von INSA für die Zeitung “Bild am Sonntag”.

Streit in der Union

“Es bleibt beim Zweikampf zwischen Union und SPD”, sagte INSA-Chef Hermann Binkert. “Sowohl Armin Laschet als auch Olaf Scholz haben gute Chancen auf das Kanzleramt.” Auf diese beiden Kandidaten und ihre Parteien spitze sich der Wahlkampf zu. Olaf Scholz habe dabei die SPD-Wähler deutlich geschlossener hinter sich als Armin Laschet die Unionswähler.

Der frühere Unions-Fraktionschef Friedrich Merz hat unterdessen CSU-Chef Markus Söder vorgeworfen, der Union mit seinen Sticheleien gegen Kanzlerkandidat, CDU-Chef Armin Laschet gezielt zu schaden. Er erwarte nun, “dass Markus Söder jetzt mal aufhört und dass er auch den gemeinsamen Wahlsieg mit uns will und er kämpft”, sagte Merz laut “Tagesspiegel” vom Dienstag bei einer Veranstaltung in Sundern (Nordrhein-Westfalen). “Ich habe ihm das auch gesagt”, fügte Merz hinzu. Mit Söders Rede beim Wahlkampfauftakt der Union am Samstag in Berlin zeige sich Merz nur “eingeschränkt zufrieden”. Söder hätte dabei “auf manche Bemerkung verzichten können”. Der CSU-Chef hatte sich in seiner Rede unzufrieden mit dem bisherigen Unions-Wahlkampf gezeigt und mehr Kampfgeist gefordert. “Ich habe keinen Bock auf Opposition”, ließ Söder wissen. Mit Lob für Laschet hatte Söder sich zurückgehalten – allerdings hatte er ihm seine Unterstützung zugesichert.

Zudem teilte Merz mit, dass der unter Druck stehende Kanzlerkandidat Laschet kein Team oder Schattenkabinett mehr vorstellen werde. “Armin Laschet hat sich entschieden, kein Team vorzustellen”, sagte Merz laut “Tagesspiegel”. “Es wird ein Team oder eine Mannschaft um ihn herum nicht geben. Sondern es wird allenfalls noch einzelne Auftritte geben mit einzelnen Abgeordneten, Bewerbern und einzelnen Ministern oder Ministerpräsidenten zu einzelnen Themen.” Merz forderte von Laschet, dass die Union jetzt “deutlich zulegen” müsse. Laschet sei der Spielführer. “Und er muss jetzt zeigen, wie die Strategie geht, der muss zeigen, wie die Taktik geht und der muss vor allem zeigen, wie die Tore geschossen werden.”

(dpa/APA/red)

Titelbild: APA Picturedesk

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14 Kommentare

  1. Vermutlich sind Scholz und die SPD so vermessen, sich das zugute zu halten. Vielleicht liegt es daran, dass es Leute gibt, die das vermeintlich kleinste Übel, die Leisetreter von der SPD, wählen möchten, nachdem die meisten anderen Kandidaten sich mehr oder minder desavouiert haben. Über Scholz’ Versäumnisse beim cumex-Skandal liegt schon eine Weile ein Mantel des Schweigens, das wird sicher demnächst wieder aktiviert.

  2. Es tut sich viel im Untergrund. Das kommt natürlich in ‚Umfragen’ nicht zum tragen. Ich gebe mich vorsichtig mit dieser Prognose.

  3. Wann gehört es endlich zur guten Sitte, dass an solchen Umfragen auch die “gar keine Partei”-Stimmen ausgewiesen werden?

    Ohne diese Gruppe ist alles relativ…..;))

    Sieht so aus, als gewinnt am Ende der, von dem am Wenigsten in den Nicht-Wähler-Stand gewechselt sind, ohne eine tragbare Alternative für sich zu finden….

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