Mittwoch, April 24, 2024

Antidiskriminierungsjob: Schlechte Chancen für »weiße« Bewerber

Antidiskriminierungsjob:

Die Studentenvertretung einer Berliner Universität hat einen Job in der Diskriminierungsberatung ausgeschrieben. Weißen Personen wird abgeraten, sich zu bewerben.

Berlin, 26. August 2021 | Eine Stellenausschreibung, die vom Studierendenparlament und dem Referent_innenrat (RefRat) der Berliner Humboldt Universität (HU) für das Studentische Sozialberatungssystem (SSBS) ausgeschrieben wurde, sorgt derzeit für Diskussionen im Netz. Gesucht wird eine Arbeitskraft in der Antidiskriminierungsberatung.

Berater sollte “schwarz oder Person of Color sein”

Die Antidiskriminierungsstelle bietet rassistisch diskriminierten Personen Hilfe in Form von Beratung an. Betroffene können dort ihre Erfahrungen teilen, in der “parteilichen” Beratungsarbeit solle eine Atmosphäre geschaffen werden, in der sich die Ratsuchenden wohlfühlten, heißt es in der Ausschreibung.

Bewerber sollten vor allem Kenntnisse im Antidiskriminierungsrecht mitbringen, auch “Sensibilität für Diskriminierungen durch trans*feindliche, sexistische und misogyne Verhältnisse” sind notwendig. Ein Antirassismustraining ist zudem erwünscht. In der Ausschreibung heißt es außerdem, dass es sich gezeigt habe, “dass dies am besten gelingt, wenn der_die Berater_in Schwarz oder als Person of Color positioniert ist.” Weiße Menschen werden daher gebeten, “von einer Bewerbung für diese Beratungsstelle abzusehen”.

In den sozialen Medien erntet die Ausschreibung des Jobs Kritik. Der Vorwurf: Der RefRat, der die Antidiskriminierungs-Beratungsstelle ausgeschrieben hat, würde selbst Menschen rassistisch diskriminieren.

Universität-Sprecher: “Werden Vorgang prüfen”

Auf Nachfrage der “Berliner Morgenpost” bestätigte die Humboldt Universität, das die Stelle vom studentischen RefRat veröffentlicht wurde. Zum jetzigen Zeitpunkt könne man aber noch nicht sagen, ob die Ausschreibung durch die studentische Personalverwaltung gegangen, bzw. der Personalstelle der HU bekannt sei. Man werde den Vorgang prüfen, sagte ein Sprecher.

(mst)

Titelbild: Pixabay

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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11 Kommentare

  1. Warum bemüht man sich nicht um einen regenbogenfarbenen Zwitter? Dieser hätte Verständnis für jedermann und “jederfrau”, auch für Weiße und Schwarze, denn je nach Art der Mischung ergeben die Farben des Regenbogens entweder Schwarz oder Weiß. Also: Flugs auf die Suche gemacht! Dalli, dalli! Alez,Alez!

  2. Berater sollte “schwarz oder Person of Color sein”
    ÖVP oder Türkis
    Ohne Mitgliedschaft in der Familie, keine Chance!

  3. “… Wir bitten daher farbige Menschen, von einer Bewerbung für diese Beratungsstelle abzusehen …”

    Das Geschrei hätte sogar die Pinguine am Südpol aufgeschreckt.
    Von den Rücktrittsforderungen und Klagen erst gar nicht zu reden.

  4. Als ob weiss keine Farbe wäre..
    Und ich kennen genug “Weisse” die über so einen farblichen Anpatzversuch mehr als erhaben wären.
    Nur die sog. “reichen, alten weissen Männer” seh ich problematisch.

  5. Warum man weiße Frauen mit einschließt bei der Bitte sich nicht zu bewerben verstehe ich nicht.

  6. Dass die Antidiskriminierer die größten Diskriminierer sind, ist jetzt nicht neu. Die selbsternannten Antifaschisten haben ja auch kein Problem mit Faschismus.

    • Wie heisst es treffend :
      Der Faschismus wird kommen.
      Und er wird nicht sagen “Ich bin der Faschismus, sondern ich bin der Antifaschismus”
      Das Muster kann man durchaus bei der Diskriminierungsfrage vergleichend erwähnen.

  7. Haha! Dabei geht es ja gerade darum, niemanden auszugrenzen. Warum brauchen da einige Kategorien wie Schwarz oder POC? Was soll POC bedeuten? Gelte ich als teutscher Schnellbräuner, der schon für einen Juden, Araber und Türken gehalten wurde, schon als POC? Darf ich mich dann dort bewerben? Oder muss ich einen Mitochondriennachweis mitbringen, dass auch meine Ahnen aus Afrika stammen?
    Mensch ist Mensch ist Mensch. Alles andere ist Lobbying und Aufmerksamkeitswettbewerb.

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