Mittwoch, April 24, 2024

Enttäuschter Hesoun: ÖBAG-Posten »nicht weiter von Interesse«

Nach der ÖBAG-Entscheidung pro Schmid-Vertraute Hlawati, machte Industriekapitän Hesoun heute mit einer Aussendung auf sich aufmerksam. Am vergebenen Posten habe er kein Interesse mehr.

Wien, 27. August 2021 | Lange galt Industriekapitän Wolfgang Hesoun als Favorit. Wie ZackZack berichtete, war die Bestellung der Schmid-Vertrauten Edith Hlawati zur neuen Chefin der Österreichischen Beteiligungs AG (ÖBAG) am Ende aber nur noch Formsache. Seit Freitagmittag ist es fix, die Entscheidung in der heutigen Aufsichtsratssitzung sei laut ÖBAG einstimmig zugunsten Hlawatis gefallen.

Hesoun enttäuscht

Wolfgang Hesoun, der unter anderem Siemens-Österreich-CEO sowie CASAG-Aufsichtsratschef ist, hatte sich lange Hoffnung auf den Posten gemacht. Die Stellenausschreibung schien ihm Kennern zufolge regelrecht auf den Leib geschneidert. So sollte der neue ÖBAG-Chef beispielsweise wissen, „wie die Republik tickt“ und „Management internationaler Partnerschaften“ mitbringen – eigene internationale Erfahrung war aber kein Muss.

Am Freitag äußerte sich Hesoun via Aussendung über einen privaten APA-Zugang enttäuscht über den Ausgang des Prozesses: „Nach dem Abgang von Thomas Schmid bei der ÖBAG gab es Stimmen, die für die Neubesetzung der Funktion einen erfahrenen Industriemanager forcierten, der die zahlreich anstehenden strukturellen Themen im Portfolio des ÖBAG Konzerns, die von eminenter Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Österreich sind, managen soll. Dies schien mir der einzig richtige Ansatz.“

Da es sich nun aber abzeichne, dass das „Anforderungsprofil für diese Funktion nicht mehr mit Industrie- und Managementerfahrung im Zusammenhang steht“, hätten sich die Voraussetzungen für die Übernahme dieser Aufgabe geändert. Daher sei das „in dieser Form nicht weiter von Interesse für mich”, so Hesoun, der die Meldung wenige Minuten nach Bekanntgabe der ÖBAG-Entscheidung veröffentlichte.

Gewisse Kontinuität in der ÖBAG

Hlawati folgt Thomas Schmid nach, der infolge einer ZackZack-Story über Chats („Pöbel“, „Tiere“) gegangen wurde. Die ÖVP-nahe Wirtschaftsanwältin, die Erfahrung als Aufsichtsrätin bei Post und Telekom hat, ist keine Unbekannte in der ÖBAG. Sie hatte das Finanzministerium beim Verfassen des ÖBAG-Gesetzes beraten, also jener “Schmid-AG”, die zum Politthriller werden sollte.

Mehrere Medien erwähnten vor allem ihre „jahrzehntelange Erfahrung“ als Beraterin – unter anderem der ÖBAG bzw. ihrer Vorgängerinnen.

(wb)

Titelbild: APA Picturedesk

Ben Weiser
Ben Weiser
Ist Investigativreporter und leitet die Redaktion. Recherche-Leitsatz: „Follow the money“. @BenWeiser4
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9 Kommentare

  1. Wie zu erwarten hat Kurz seine Interessen durchgesetzt und die Schmid-Vertraute Edith Hlawati zur neuen Chefin der Österreichischen Beteiligungs AG (ÖBAG) gemacht, war also nur noch eine Formsache

  2. Ich gönne es meinen Landsleuten von Tag zu Tag mehr belogen, betrogen und bestohlen zu werden.

    Wer nämlich glaubt seine Pflicht als Staatsbürger bestünde nur darin jeden Tag in die Arbeit zu gehen und alle 5 Jahre ein Kreuzerl zu machen verdient es nicht anders.

  3. Gegen die familie nützt das ganze türkise siemens schriftzeichen nichts mehr.

  4. So geht Österreich. Es wird sich nie ändern. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

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