Dienstag, April 23, 2024

Polizei zerstörte Hanfplantage: »Sie haben die Pflanzen einfach abgeschnitten«

Polizei zerstörte Hanfplantage:

Im Juli 2020 vernichteten Polizeibeamte in einer Nacht-und-Nebel-Aktion seine legale Plantage. Jetzt zieht Hanfbauer Pascal Novosel vor Gericht und will von der Republik 200.000 Euro zurück. ZackZack hat ihn besucht.

Wien, 27. August 2021 | Eine Sommernacht im Juli 2020: Die Polizei wird wegen eines Alarms in einen Gewerbepark am Rande Wiens gerufen. Dort angekommen, bemerken die Beamten einen süßlichen Duft und Ventilatorengeräusche, die aus einer der anderen Hallen zu kommen scheinen.

Schnell wird hinter der Tür eine illegale Hanfplantage gewittert. Die Polizei macht kurzen Prozess und verschafft sich Zugang zur Halle. Was die Beamten trotz mehrmaliger Erklärungsversuche eines anwesenden Mitarbeiters nicht verstehen wollen: Bei den Pflanzen handelt es sich um vollkommen legalen Hanf, der für die Produktion von CBD-Produkten aufgezüchtet wird.

Pascal Novosel, Besitzer der Plantage und Chef des Unternehmens “Green-C-View”, liegt zur selben Zeit im Bett. Als er tags darauf zu seiner Halle fährt, traut er seinen Augen nicht. 1.700 aufwendig aufgezogene Pflanzen – einfach abgeschnitten und mitgenommen.

Pascal Novosel vor seiner Halle im 23. Wiener Gemeindebezirk (Bild: ZackZack)

Jetzt zieht der Hanfbauer vor Gericht, er fordert von der Republik 200.000 Euro zurück. ZackZack hat ihn vor Ort besucht und mit ihm über jene Nacht, seine Klage und natürlich über Hanf gesprochen.

Zu sehen hier im Video:

(mst)

Titelbild: ZackZack

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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17 Kommentare

  1. Hier fehlen mir im Artikel einige Informationen:
    Gab es einen richterlichen Beschluss zur Vernichtung? Gab es einen Durchsuchungsbeschluss? Oder sind die Beamten wegen des Verdachts auf eine Straftat eingedrungen und haben auf eigene Faust, d.h. ohne Beschluss fremdes Eigentum vernichtet? Ist Herr Novosel angezeigt worden?

    • Lt. einem vorherigen Zack Zack Artikel über die Sache war die Durchsuchung der Halle zwar legal aber vor der Vernichtung der Pflanzen hätte eine Probe erstellt werden müssen ob es überhaupt “Rauschgift” ist. Klingt sehr schlüssig für mich. Da Nutzhanf schon sehr lange in Ö angebaut wird müsste sowohl der Polizei als auch der zuständigen RichterIn klar gewesen sein, das man nicht alles was nach Marihuana aussieht einfach vernichten kann. Irgend einer hat hier geschlampt.

    • Sie hatten einen richterlichen Beschluss – geplante Razzia – allerdings für eine andere Adresse.

    • In der Realität maschiert die Polizei (fast) überall auf, den Durchsuchungsbeschluß holt sie sich dann immer hinterher mit der Begründung, wir mußten durchgreifen, Gefahr im Verzug.

  2. Früher waren die Trottel Knechte, heute sind sie bei der Polizei oder in der Politik. Dieser alte Spruch stimmt immer noch, und das wird auch so bleiben. Ich befürchte nur, daß der Eigentümer durch die Finger schauen wird, es wird sich sicher eine Ausrede finden. Dann könnte Zackzack einen Spendenaufruf starten um dem Geschädigten zu helfen.

    • Unter kickl wurden die intellektuellen aufnahmekriterien der polizeikandidaten extrem gesenkt.

      • Ich bin der Meinung daß die Aufnahmekriterien nie besonders hoch waren.

    • Warum sollte er durch die Finger schauen. Als rechtlicher Laie denke ich dass er ganz gute Chancen haben wird. Welche Ausrede soll einem bei so einer blöden Aktion einfallen?

  3. Was sind den das für “Experten” bei der Drogenfahndung? Haben die noch nie gehört, dass man Hanf auch legal anbauen kann? Sich völlig planlos Eintritt zu verschaffen und alles kaputt zu machen ohne zuerst den Besitzer ausfindig zu machen? Da hängt ja sogar ein Firmenschild an der Tür, aus dem man ableiten kann das darin Hanf angebaut wird. Von wegen illegale Plantage…..

    • Denken sie an den tierschützerprozess.
      Und drdr balluch bekam einen winzigen bruchteil seiner kosten von unserer geliebten republik zurück.

    • Mit einer Anzeige, kann man sich die Konkurrenz einerseits vom Hals schaffen und andererseits ist Österreich ein Land der Säufer, Hanf ist unerwünscht, zumindest bei den Weinbauern,Bierbrauern udgl., viele Beamte kommen aus dem ländlichen Raum, aus der Landwirtschaft und haben somit ein Naheverhältnis.

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