Freitag, Februar 7, 2025

Große Wien-Umfrage: Einbruch für Türkis-Grün

Große Wien-Umfrage:

Im Vergleich zur Wien-Wahl hat sich laut einer neuen Umfrage in der Hauptstadt einiges getan. Bei den Wienern kommt die Bundesregierung gar nicht gut weg. Auch Lobautunnel und Afghanistan wurde abgefragt.

 

Wien, 31. August 2021 | Es ist eine große Umfrage mit insgesamt 1.004 Befragten von Triple M (Matzka Markt- und Meinungsforschung) im Auftrag von “W24”. Im Vergleich zur Wien-Wahl im Oktober 2020 kommt es dabei zu einigen Verschiebungen.

SPÖ in Wien bei 45 Prozent

Die SPÖ, die bei der Wahl 41,6 Prozent erreichte, liegt nun bei 45 Prozent. Auch der pinke Koalitionspartner kann zulegen. Die NEOS kommen nach 7,5 Prozent bei der Wahl auf mittlerweile elf Prozent. Die stärksten Zugewinne verzeichnet die FPÖ. Nach dem äußerst mauen Ergebnis von 7,1 Prozent, können sich die Wiener Freiheitlichen in der Triple M-Umfrage mehr als verdoppeln. Die Partei von Dominik Nepp steht bei 15 Prozent.

Einen klaren Abwärtstrend gibt es in Wien für die Parteien der Bundesregierung. Die ÖVP stürzt um fünf Prozentpunkte ab und kommt unter ÖVP-Wien-Chef und Finanzminister Gernot Blümel nur mehr auf 15 Prozent. Ähnlich geht es den Wiener Grünen. Während man 2020 noch ein Rekordergebnis von 14,8 Prozent erreichte, kommen die Grünen mittlerweile nur mehr auf 11 Prozent. Die Parteien der Bundesregierung haben in der Hauptstadt innerhalb eines Jahres somit insgesamt neun Prozentpunkte verloren. Ein Trend, der sich auch beim Wahlverhalten der Wiener bei einer fiktiven Nationalratswahl zeigt.

Bundesregierung bricht ein

Bei der Frage, wen die Bewohner der Hauptstadt bei der Nationalratswahl wählen würden, brechen die Parteien der Bundesregierung im Vergleich zur NR-Wahl 2019 komplett ein. Wählten 2019 noch 24,6 Prozent die ÖVP, kommt die Kurz-Partei nun nur mehr auf 22 Prozent in Wien. Noch deutlicher wird dies bei den Grünen. Wählten 2019 noch 20,7 Prozent der Wiener die Bundesgrünen, wären es mittlerweile nur mehr 14 Prozent. Damit liegt man gleichauf mit den NEOS (2019: 9,9 Prozent) und der FPÖ (2019: 12,8 Prozent), die jetzt ebenfalls auf diesen Wert kommen. Eine Bundes-SPÖ unter Pamela Rendi-Wagner würden 30 Prozent, drei Prozentpunkte mehr als 2019, in Wien wählen.

Mehrheit für Lobautunnel

Ebenfalls abgefragt wurde die Einstellung der Wiener zum Bau des Lobautunnels nach Parteipräferenz. Am deutlichsten für einen Bau des momentan unter Evaluierung stehenden Projektes sprechen sich Wähler der ÖVP aus. 79 Prozent der Türkisen antworten, dass das Projekt gebaut werden soll. Im Vergleich dazu: Bei den Wählern des Grünen Koalitionspartners sprechen sich hingegen nur 24 Prozent dafür aus.

Erstaunlich ist auch die Zustimmung nach Bezirkszugehörigkeit. Bewohner des 12., 13. und 23. Bezirkes befürworten mit 67 Prozent den Bau am meisten. Auf Platz zwei folgen aber die Bezirke, die direkt vom Lobautunnel betroffen sind. Im 21. und 22. Bezirk sind 57 Prozent für einen Bau.

Ludwigs Afghanistan-Vorschlag findet Mehrheit

Auch der Vorschlag von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), eine begrenzte Anzahl an Menschen aus Afghanistan, die sich für Frauenrechte eingesetzt oder mit Österreich im Rahmen der Europäischen Kommission zusammen gearbeitet haben, wurde abgefragt. Die Mehrheit der Wiener – insgesamt 55 Prozent – befürworten den Vorschlag Ludwigs. 40 Prozent lehnen das ab.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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