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Damit rechnet Drosten für den Herbst – Virologe über Impfquote und Einschränkungen

Virologe über Impfquote und Einschränkungen

In einem Interview wurde Christian Drosten zu seiner Einschätzung bezüglich Corona-Herbst gefragt. Der bekannte Virologe ließ dabei an der einen oder anderen Stelle aufhorchen.

Wien, 02. September 2021 | Der deutsche Chef-Virologe der Charité Berlin, Christian Drosten, geht davon aus, dass der herannahende Herbst wieder Kontaktbeschränkungen mit sich bringt – und zwar für alle, ob geimpft oder nicht. Das sagte er am Donnerstag im „Deutschlandfunk“-Interview mit Blick auf die Impfquote. Diese müsse unbedingt angehoben werden.

Neueste Daten: Auch Geimpfte übertragen Virus

Drosten rechnet für den Herbst jedenfalls mit „gesamtgesellschaftlichen Kontaktbeschränkungen“. Hintergrund dafür ist unter anderem der aktuelle Forschungsstand rund um das Virus und die Delta-Variante. Neueste Daten würden zeigen, dass auch Geimpfte „nach ein paar Monaten, nach vier, fünf, sechs Monaten deutlich den Übertragungsschutz verlieren“, so Drosten.

Geimpfte würden also über ein „isolierbares Virus in ihren Atemwegen verfügen“. Die Infektiosität im Hals würde „ein paar Monate nach der Impfung“ nicht mehr unterbunden, sondern nur verkürzt.

Über Maßnahmen und Impfquote

Angesprochen auf mögliche Kontaktbeschränkungen für alle, gab Drosten zunächst eine Beschreibung der Situation ab. „Ich kann Ihnen jetzt hier keine politischen Empfehlungen geben oder politische Leitlinien kommentieren oder kritisieren. Ich beschreibe nur die Situation“, erläuterte er. Doch die Journalistin blieb hartnäckig: „Es wird ja auch eine virologische Sicht darauf geben, ob es Sinn ergibt, Maßnahmen zu treffen, die Geimpfte dann einschränken.“ Drosten: „Wir werden nach Auffassung dieser Modellierung natürlich gesamtgesellschaftlich die Zahl der Kontakte wieder einschränken müssen. Das ist ganz klar. Die Infektionslast, die steigt im Herbst.“

Die Impfquote sieht Drosten als den entscheidenden Faktor an: „Ich will aber nicht so stark jetzt eigentlich sagen, wir brauchen Kontaktbeschränkungen für Geimpfte. Ich will eigentlich etwas ganz anderes sagen, und zwar: Wir müssen unbedingt gesamtgesellschaftlich an der Impfquote arbeiten.“

Hier kommen Sie zum Interview im Wortlaut.

(lb)

Titelbild: APA Picturedesk

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