Dienstag, April 23, 2024

Trotz Enthüllungen: Europäische Banken schieben 20 Milliarden in Steueroasen

Trotz Enthüllungen

Weiterhin werden Steueroasen von europäischen Banken intensiv genützt. Jährlich verschieben sie 20 Milliarden nach Panama und Co. Vorne dabei ist auch die Deutsche Bank.

Brüssel, 06. September 2021 | Eine Serie von Enthüllungen über Steueroasen änderte kaum etwas. Noch immer nutzen viele Banken in Europa weiter solche Schlupflöcher. Das hat eine Untersuchung der unabhängigen Forschungsstelle European Tax Observatory ergeben, die am Montag in Paris und Brüssel veröffentlicht wurde.

20 Milliarden in Steueroasen

Zu den Geldinstituten mit einer “relativ hohen Präsenz in Steuerparadiesen” gehört den Autoren zufolge auch die Deutsche Bank. Untersucht wurden auch die Erste Group sowie die Bank-Austria-Mutter UniCredit. Beide schnitten vergleichsweise gut ab.

Der Untersuchung zufolge verbuchten die führenden europäischen Banken zuletzt jährlich insgesamt rund 20 Milliarden Euro in 17 Gebieten mit besonders niedrigen Steuern – darunter die Bahamas, Panama, aber auch EU-Staaten wie Irland, Malta und Luxemburg. Das entspricht demnach rund 14 Prozent ihrer vorsteuerlichen Erlöse.

Anteil seit 2014 stabil

Dieser Anteil sei seit 2014 stabil geblieben, betonen die Autoren. In der Folge hatten die sogenannten Lux-Leaks und die Panama Papers Licht in dubiose Steuerpraktiken von Unternehmen und vermögenden Privatanlegern gebracht. “Trotz der steigenden Bedeutung dieser Themen in der öffentlichen Debatte und der Politik haben europäische Banken die Nutzung von Steuerparadiesen nicht deutlich reduziert”, kritisieren die Autoren der Studie.

“Die Deutsche Bank meldet weiter durchschnittlich 21 Prozent Profit in Steuerparadiesen zwischen 2018 und 2020”, heißt es in der Studie. Das ist allerdings weniger als im Zeitraum 2014 bis 2016, als der Anteil demnach noch bei 32 Prozent lag. Die NordLB kommt zwischen 2018 und 2020 auf 27,6 Prozent – 0,4 Prozentpunkte mehr als im Schnitt der drei Jahre davor.

Derzeit wird über eine weltweite Mindeststeuer von 15 Prozent für Großkonzerne verhandelt. Sie soll Steuerausfälle zumindest zum Teil mit ausgleichen.

(apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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10 Kommentare

  1. 2.000 Milliarden gehen an Schwarzgeld jährlich über Banken. Geld ist genug da.

  2. Der kleine Gangster überfällt eine Bank, der große Gangster gründet eine…

  3. Ja, das regt uns alles nicht mehr auf. Wir sind verausgabt. Unser Geld wird nach irgendwo verschoben und uns entzogen. Aber wer kann, macht. Irgendwer muss ja genug Geld haben um in einer Raumstation auszuharren, wenn die Erde unbewohnbar geworden ist.

    Zu anderen Zeiten hätten die Leute gesagt: Die Banken sägen am eigenen Ast.

  4. In Österreich muss sich jede Kundin/jeder Kunde identifizieren, der:

    eine dauernde Geschäftsbeziehung mit einem Finanzinstitut eingeht (im klassischen Fall die Eröffnung eines Sparbuchs);
    eine Transaktion im Wert von mindestens 15.000 Euro durchführt, die nicht in den Rahmen einer dauernden Geschäftsbeziehung fällt;
    eine Einzahlung auf oder eine Auszahlung von Spareinlagen tätigt, wenn der ein- oder auszuzahlende Betrag mindestens 15.000 Euro ist;
    den Verdacht von Geldwäscherei oder Terrorismusfinanzierung erweckt und wenn Zweifel an den bereits erhaltenen Identifikationsdaten bestehen.

    • Steht doch drüber:
      Rechtsinformation des Bundes

      Bundesgesetz zur Verhinderung der Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung im Finanzmarkt

      Nur wer weiß wie man etwas verhindert, weiß auch wie man …

  5. Banksters, die große Gefahr für Demokratie, Wirtschaft und Gesellschaft. Wie lange will das nur beobachtet werden?

  6. Aber immer fest auf die Ausländer zeigen,die uns ja alles wegnehmen,,Bagage

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