Samstag, Dezember 7, 2024

Covid-Alarm im AKH: Intensivstationen knallvoll

Intensivstationen knallvoll

Die Lage in den Wiener Krankenhäusern wird immer dramatischer. Die Intensivstationen am AKH sind voll, bald werden wohl wieder Operationen verschoben. Am AKH sind alle Covid-Patienten ungeimpft.

Wien, 07. September 2021 | Schon bald könnte es wieder soweit sein, dann müssen Eingriffe auf Intensivstationen in Wien verschoben werden, hieß es am Montag aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Die Intensivstationen am Wiener AKH sind bereits voll. Operationen werde man schon hier bald verschieben müssen, schilderten AKH und Wiener Gesundheitsverbund gegenüber ZackZack.

Seit Montag sind im AKH bereits zwei Intensivstationen komplett für Covid-Patienten umfunktioniert worden. Der Grund dafür ist das hohe Anfrageaufkommen von anderen Wiener Krankenhäusern, die Patienten dort nicht mehr mit konventioneller Beatmung behandeln können.

Fast alle Covid-Patienten sind ungeimpft

Der Wiener Gesundheitsverbund erklärte gegenüber ZackZack, dass die Krankenhäuser nach dem neunstufigen Covid-Versorgungsplan vorgehen würden. Dieser soll je nach Bedarf die nötigen Covid-Versorgungskapazitäten kurz- und mittelfristig garantieren. “Aktuell befinden wir uns bei der Versorgung der Covid-Patienten in den Normalstationen bei Stufe drei, in den Intensivstationen bereits auf Stufe vier. Bei Stufe fünf muss dann damit begonnen werden, einzelne nicht akute Operationen zu verschieben oder in private Krankenhäuser auszulagern, um Covid-19-Patienten behandeln zu können.” Das sei der Fall, wenn mehr als 400 Covid-Patienten auf der Normalstation und mehr als 150 intensivpflichtig behandelt werden müssten, so eine Sprecherin. Im Moment sollen die Kapazitäten jedoch noch ausreichen, um alle Spitalspatienten behandeln zu können.

Ebenso bestätigte man gegenüber ZackZack, dass rund 90 Prozent der Patienten in allen Kliniken des Wiener Gesundheitsverbundes ungeimpft seien oder bestenfalls eine Teilimpfung erhalten hätten. Am AKH ist die Lage noch dramatischer: “Die Intenstivstationen des AKH Wien sind sehr ausgelastet, alle Patienten mit einer Covid-Erkrankung sind ungeimpft”. Zu den wenigen geimpften Patienten heißt es: “Unter den geimpften Patienten haben viele eine Immunschwäche oder Zusatzerkrankungen – die Impfung schlägt dadurch also weniger gut an.” Die Delta-Variante sei aggressiver als frühere Varianten. Derzeit müsse im Durchschnitt jeder dritte Patient im Krankenhaus auch intensivmedizinisch versorgt werden.

Intensivbetten werden aufgestockt

Am Montag mussten in Wien 66 Intensivpatienten versorgt werden. Innerhalb von zwei Wochen hat sich ihre Zahl mehr als verdoppelt – am 23. August waren es noch 20 gewesen. Im Worst-Case-Szenario sind in Wien 364 Intensivbetten für Covid-Patienten verfügbar. Das bedeutet eine deutliche Überschreitung der systemkritischen Auslastungsgrenze: Sind mehr als ein Drittel der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt, treten diese in Konkurrenz mit anderen intensivpflichtigen Patienten. “Wir appelieren an die Bevölkerung das kostenlose Impfangebot in Anspruch zu nehmen, um weiterhin Patienten mit anderen Erkrankungen uneingeschränkt versorgen zu können”, drängt das AKH gegenüber ZackZack.

(jz/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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