Freitag, März 29, 2024

Söder zögert bei Laschet-Frage – Zweifelhafte Rückendeckung

Zweifelhafte Rückendeckung

„Wird Armin Laschet der nächste Bundeskanzler?“ Auf diese Frage lieferte der bayrische Ministerpräsident Markus Söder eine nicht hundertprozentig überzeugende Antwort.

Wien, 08. September 2021 | Für die deutschen Christdemokraten (CDU) geht der Wahlkampf zur Bundestagswahl am 26. September gehörig schief. Ein Hauptgrund: Spitzenkandidat Armin Laschet ist alles andere als ein Zugpferd. In einer Umfrage liegt man mittlerweile unter 20 Prozent, die SPD zieht davon. Die Sozialdemokraten stehen bei 25 Prozent.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder von der Schwesterpartei CSU sollte Laschet deshalb im Interview mit der „Bild“ Schützenhilfe geben. Auch Söders Werte in Bayern liegen auf einem Allzeit-Tief.

Will bei Niederlage in Opposition gehen

„Sagen wir so: Richtig freudig bin ich jetzt nicht. Ich mache zwar gerne Wahlkampf, aber das ist schon im Moment eine schwierige Zeit. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass die Umfragewerte sich so etablieren.“ Vom erklärten Lachet-Ziel von 30 Prozent bei der Bundestagswahl verabschiedete sich Söder im Interview. Das sei unrealistisch. Es mache keinen Sinn, über die Ziele von „vor drei, vier Monaten zu reden“.

Ebenfalls kündigte er an, überhaupt in Opposition gehen zu wollen, sollte die Union nicht mehr Erster werden: “Es geht jetzt tatsächlich für die Union um alles. Die Werte, die jetzt da sind, sind hochalarmierend, aber ein Impuls, nicht aufzugeben, sondern erst recht zu kämpfen.” Er habe aber den Eindruck, der eine oder andere lasse die Flügel hängen. “Dabei brauchen wir jetzt einen kräftigen Flügelschlag, um das Ding noch zu wuppen.”

Sollte die Union nicht stärkste Partei werden, stehe sie für eine Koalition nicht zur Verfügung. “Jeder, der glaubt, dann macht die Union vielleicht den Juniorpartner, das wird nicht eintreten.” Wenn die Union nicht die Nummer eins sei, dann sei sie nicht gewählt und dann müssten es die Linken machen.

Auch bei der für die CDU entscheidenden Frage leistete Söder wenig Schützenhilfe für Laschet. „Wird Armin Laschet der nächste Bundeskanzler?“ Nach sekundenlangem Schweigen kam Söder ein überhastiges „Klar“ über die Lippen. Überzeugung sieht anders aus.

(bf)

Titelbild: screenshot/bild

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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6 Kommentare

  1. ZZ könnte mal seine Arbeit tun, und bei ihren Kollegen recherchieren, wer sich hinter “Sonstige 9%” aller verbirgt und in welcher Relation.

  2. Weiß nicht. Mein Eindruck ist, dass Laschet eigentlich ganz ausgleichend und bedacht formuliert und zumindest einmal die Ruhe bewahren kann. Mir kommt es so vor, als hätte man den Typ absichtlich vor einen klapprigen Karren gespannt und nutzt jetzt jede Gelegenheit um ihn ordentlich runterzuschreiben. Weder Scholz noch Baerbock haben dem irgendwas voraus. Eine sehr flügellahme Angelegenheit das ganze. Scholz wird ohne Eigenleistung nach oben gepresst. Baerbock hat sich um Kopf und Kragen gequatscht und schwerwiegende Bildungslücken offenbart, Laschet ist zu lasch und wurde im falschen Moment beim Grinsen ertappt. So schwache Kandidaten gab es noch nie. Hat etwas von einem Rennen zwischen Waffenrad mit Hilfsmotor, Draisine und berittener Riesenschildkröte.

  3. Söder ist nach Merkel die zweite Schlüsselfigur, die in Deutschland sysstematisch mit Missbrauch der Amtsgewalt beinhart gegen jeden vorgeht, der seine Macht in Frage stellt. Da bekommen politische Gegner ganz schnell Besuch von der Steuerbehörde mit einer Sonderprüfung, wenn es weniger diskret sein soll kommt gleich die Polizei oder der Verfassungsschutz mit irgendwelchen völlig absurden konstruierten Anzeigen, das hat Ausmaße angenommen, dass viele ehemalige DDR Bürger sagen, so schlimm wäre es in der DDR nie gewesen. Deutschland hat, übrigens dicht gefolgt von Österreich, nur noch 11% der Bevölkerung (ELF PROZENT!!! das muss man sich mal vorstellen!!!) die der Meinung sind, dass man sich dort persönlich frei fühlt!
    Dieser Mann ist ein Verbrecher, er gehört vor ein internationales Strafgericht.

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