Freitag, April 19, 2024

Zwei weitere Frauenmorde in Wien

Zwei weitere Frauen wurden am Montag in Wien ermordert. Es ist der 20. und 21. Frauenmord in Österreich in diesem Jahr. Der Tatverdächtige wird am Dienstag einvernommen.

Wien, 14. September 2021 | Zwei weitere Frauenmorde schockieren Österreich.  Laut Polizei wurde die Exekutive am Montagnachmittag zu einer Streitschlichtung gerufen, wo sie den Tatverdächtigen trafen, der angab, zwei Frauen in einer Wohnung umgebracht zu haben. Die Beamten fanden gegen 16.00 Uhr die beiden Opfer (35 und 37 Jahre) blutüberströmt am Boden liegen. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen.

Offenbar Ex-Frau und neue Freundin ermordet

Die Opfer, die so wie der Tatverdächtige somalische Staatsbürgerinnen waren, sollen erstochen worden sein. Die Tatwaffe, ein Messer, wurde sichergestellt. Laut Ermittlerkreisen soll bei dem 28-Jährigen eine massive Alkoholisierung (2,2 Promille) vorgelegen haben. Der Verdächtige dürfte so beeinträchtigt sein, dass eine Einvernahme zunächst nicht möglich war. Am heutigen Dienstag soll die Einvernahme durchgeführt werden. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Laut Nachbarn soll es sich bei einem der Opfer um die Ex-Frau des Tatverdächtigen handeln, mit dem er eine vierjährige Tochter haben soll. Diese war aber während der Tat nicht zu Hause, sondern im Kindergarten. Das Mädchen wurde in die Obhut des Jugendamts übergeben. Die zweite Getötete soll die neue Freundin des mutmaßlichen Täters gewesen sein, die öfters in der Wohnung in Favoriten war, berichteten Nachbarn.

Laut Ermittlerkreise war der Tatverdächtige asylberechtigt. Gegen ihn gab es bereits zwei Anzeigen, eine davon wegen eines Sexualdelikts. In beiden Fällen wurde ein Asylaberkennungsverfahren eingeleitet, das aber jeweils eingestellt wurde, als auch die Verfahren wegen der Anzeigen eingestellt wurden. Beim Täter soll eine Psychose vorliegen, hieß es aus Ermittlerkreisen.

Rufe nach Gewaltschutz

Am Tag nach den Frauenmorden wurden erneut Rufe für besseren Gewaltschutz laut. Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, forderte von der Regierung, “dem Gewaltschutz endlich oberste Priorität einzuräumen”. Es brauche einen Krisenstab, der sich ausschließlich mit häuslicher Gewalt und Gewalt gegen Frauen beschäftigt, sowie die Abhaltung von Hochsicherheitsfallkonferenzen unter Einbeziehung von Gewaltschutzexpertinnen. Keinesfalls dürften aber “die wiederholten Schreckenstaten” für Asyldebatten “instrumentalisiert werden”.

“Seit Monaten schlagen die Gewaltschutzeinrichtungen Alarm, warum stellt sich die Bundesregierung, allen voran die Frauenministerin, taub?”, kritisierte SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner. “Wir warten noch immer vergebens auf die bundesweite Umsetzung der Hochrisikofallkonferenzen.” Dieses Instrument gegen wiederholte und schwere Gewalt sei unter Türkis-Blau abgeschafft und “leider nur halbherzig” wieder eingeführt worden. Ein Manko sei auch, dass Opferschutzeinrichtungen nicht von sich aus, diese Konferenzen einberufen könnten. Die SPÖ-Frauen drängten zudem auf eine Erhöhung der Gewaltschutzmittel auf die von den betroffenen Organisationen geforderten 228 Millionen Euro.

“Der Gewaltschutzsektor ist bis heute chronisch unterfinanziert und die Umsetzung konkreter Gewaltschutzmaßnahmen ist zu langsam und intransparent”, kritisierte NEOS-Frauensprecherin Henrike Brandstötter. Auch der NEOS-Vorschlag für ein weiteres Gewaltschutzpaket beinhalte eine multiinstitutionelle Einberufung von Fallkonferenzen bei Hochrisikofällen.

(apa/ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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14 Kommentare

  1. Gut dass Türkis/Blau immer so tolle Ideen hatten und jetzt Türkis/Grün nahtlos weiter machen. Frau Frauenministerin wo schlafen Sie gerade und wofür werden Sie bezahlt? Ach so, klar verstehe, momentan ist kein Geld für Prävention vorhanden, das hat man in der Familie verteilt.

  2. Euer grüner Messias genannt der P.P will seit Jahrzehnten die in Österreich!! Komischerweise verkriecht sich der genauso wie sein Schornstein aus der Hofburg..

  3. Ein Fall für die Forensik. Menschen die unter einer Psychose leiden können zeitweise nicht zwischen der Wirklichkeit und der eigenen Vorstellung unterscheiden. Aber warum wird so jemand der offensichtlich auch schon straffällig geworden ist nicht psychiatrisch behandelt und betreut? Schon damals als der Frauenmord am Brunnenmarkt in Wien passierte war der Täter bekanntermaßen und nicht zu übersehen völlig psychisch gestört und trotzdem in der Öffentlichkeit unterwegs und keiner hat ihn aus dem Verkehr gezogen und einer Behandlung zugeführt. Unverständlich.

  4. Krisenstab, Gewaltschutzpaket????? FÜR WAS????

    Raus mit diesen Kerlen aus Österreich, die haben allesamt hier nichts verloren und die, die mit ihrer Gefühlsduselei solches ermöglichen, auch gleich mit.

  5. Die Politik hat dieses Problem auf Kosten und Sicherheit der Steuerzahler erst verursacht und jetzt will die Politik das selbst verursachte Problem mit dem Geld der Steuerzahler lösen.
    Das Problem ist nicht die “Männergewalt” (Jargon der Müsli-Fraktion), sondern das Problem sind Politiker!

  6. Buntheit hat ihren Preis.
    Vor diesem Preis haben besonnene Stimmen bereits vor Jahren gewarnt – und wurden augenblicklich ins rechtsradikale Eck gestellt.

    Mir tun nur jene leid die wirklich um ihr Leben laufen und bei uns nur mehr verschlossene Türen vorfinden. Deren Leid und Tod können sich die Welcome-Klatscher auf ihre Fahnen schreiben.

  7. in the meantime at the policestation:
    horden von Cobra und Wega BeamtInnen bereiten sich aufs fröhliche Gesichtswindelkontrollieren vor.

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