Dienstag, April 23, 2024

Tote bei ÖVP-Parteitag (eingeladen)

Totales Chaos bei der ÖVP-Kufstein. Zum Parteitag lud man tote Mitglieder ein – das könnte die Abwahl des umstrittenen Obmanns verhindert haben.

 

Wien, 15. September 2021 | Am Mittwoch soll ein neuer Stadtparteiobmann der ÖVP Kufstein gewählt werden. Warum „soll“? Den Türkisen unterlief eine peinliche Datenpanne bei der Einladungsliste der Mitglieder, wie die “Tiroler Tageszeitung” berichtete.

Tote auf der Einladungsliste

Auf der Einladungsliste standen Personen, die bereits verstorben sind. Zudem wurden Mitglieder des ArbeitnehmerInnenbundes (AAB) und Seniorenbundes in der Volkspartei gar nicht erst eingeladen.

Besondere Brisanz erreicht die Panne dadurch, dass es beim Parteitag um die Abwahl des aktuellen Obmanns, Vizebürgermeister Hannes Rauch, geht. Dieser sollte am Mittwoch abgelöst werden, doch der Parteitag droht nun ins Wasser zu fallen. Bereits im Vorfeld soll es laut „TT“ gehörige Spannungen in der Kufsteiner Volkspartei gegeben haben. Vizebürgermeister Rauch gilt innerparteilich als nicht beliebt. Bünde-Obmänner hatten eine Neuwahl verlangt.

Am Mittwoch hätten zwei Kandidaten gegenüberstehen sollen, einer aus der Rauch-Fraktion, einer von seinen Gegnern.

“Ist deren Problem”

Rauch wurde im Vorfeld die Organisation der Versammlung von einem Großteil der Funktionäre entzogen, sein Stellvertreter Fritz Obholzer wurde damit beauftragt. Der will aber nicht schuld sein an den falschen Einladungslisten und schiebt gegenüber der „TT“ die Verantwortung an die bündischen Obfrauen bzw. Obleute, „deren Aufgabe es ist, die Mitgliedlisten zu pflegen. Wenn die nicht stimmen, ist es deren Problem.“ Er ist für eine Verschiebung der Versammlung.

AAB-Stadtparteiobmann Werner Salzburger fragt sich hingegen, woher die Listen stammen. Auch er habe einen Antrag gestellt, den Stadtparteitag zu verschieben. „Ich bin nicht gegen eine Erneuerung, aber das muss alles ordentlich abgehen.“ Denn, sollte die Wahl durchgeführt werden, drohe die Gefahr einer Anfechtung.

Für den jetzigen Stadtparteiobmann Hannes Rauch sei „der Stadtparteitag nicht möglich, wenn nicht alle Mitglieder ordnungsgemäß eingeladen worden sind“. Er plädiert wie Salzburger für eine Verschiebung der Versammlung.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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20 Kommentare

  1. Tote eingeladen ?
    Also wenn das nicht nach sektenartigen Verhalten klingt ?

  2. Die Parteikollegen Figl und Raab lassen sich entschuldigen, sie können wegen einer Unpässlichkeit nicht zum Parteitag kommen.

    • Keine Bilder von denen in Parteiräumen ?
      Ein Bild vom Dollfuß soll es ja noch irgendwo geben.. ?

  3. Für mich wäre ja mal interessant wie viele Infizierte es nach diesem Parteitag gab. Wenn man die Zahlen der AGES anschaut, sind diese in Niederösterreich und Oberösterreich übermäßig stark gestiegen. Ob das wohl an den Wahlveranstaltungen liegt?

  4. Zumindest kann man die Toten bei der Wahl berücksichtigen und als Befürworter auszählen. So einfach geht das.

  5. Jetzt wissen wir, wie die fast 100% zustande gekommen sind 😃
    Bei der Wiederwahl vom Bub, hab ich schon ein paar Zombies gesehen

  6. Bei dem Foto ist der Kurz so dermaßen mit Gel und Vaseline übertherapiert dass er bei einem sitzenden Hand-Kinn-Stützmanöver sofort einschädln würde.

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