Freitag, April 19, 2024

Scharfe Kritik an FPÖ-Plakat – »Menschenverachtend«

»Menschenverachtend«

Ein Plakat der FPÖ sorgt im Grazer Wahlkampf für Wirbel. Die NEOS bezeichnen es als „menschenverachtend“, das sehe auch der Fotograf des Bildes so. Die FPÖ sieht kein Problem darin.

Wien, 17. September 2021 | Am 26. September wählt Graz. Die neueste Plakatkampagne der FPÖ provoziert so knapp vor der Wahl besonders stark. Ein Schwarz-Weiß-Bild zeigt mutmaßlich flüchtende Männer. Die Partei von Vizebürgermeister Mario Eustacchio legte zudem einen schwarzen Balken über die Augen der Abgebildeten. Bildtext dazu: „Graz ist nicht eure Heimat! Garantiert!“

NEOS: “Menschenverachtend”

Die NEOS kritisieren das Plakat scharf. Der Grazer Spitzenkandidat Philipp Pointner sagte in einer Aussendung dazu: “Das Plakat, dass die FPÖ Graz aktuell für den Wahlkampf verwendet ist menschenverachtend.“ Auch der Fotograf des ursprünglichen Bildes sei dieser Meinung, so die NEOS und sicherten ihm rechtliche Unterstützung zu: „Außerdem fordern wir die FPÖ hiermit auf, die Plakate mit dem wahrscheinlich illegal genutzten Foto sofort abzuhängen, die haben in unserer Menschenrechtsstadt Graz nichts verloren!”

Das Bild wurde vom tschechischen Fotografen Radek Procyk im Jahr 2015 in Ungarn geschossen.

Er dokumentierte das Geschehen vor Ort und machte die Bilder nach eigenen Angaben um den Menschen zu helfen, nicht für Extremismus. Daher gab er diese Bilder auch nur für redaktionelle, nicht für werbliche Zwecke zur Nutzung frei.

Auch die grüne Spitzenkandidatin Judith Schwentner kritisierte das FPÖ-Plakat. Es sei eine “Schande für die Menschenrechtsstadt Graz”.

FPÖ sieht kein Problem

Die FPÖ sieht kein Problem in dem Plakat. Der steirische FPÖ-Landeschef Mario Kunasek sagte am Mittwoch dazu: “Das ist sehr bemerkenswert, sich vor dem Hintergrund von 21 Frauenmorden in linker Gutmenschenmanier über ein Plakat aufzuregen.” Zum Vorwurf der Grazer NEOS, das Bild sei im Jahr 2015 von einem tschechischen Fotografen nur für redaktionelle, nicht für werbliche Nutzung freigegeben, sagte Kunasek zur APA, das Foto sei über eine Agentur erworben worden. Die in mehren Teilen gegliederte Kampagne zur GR-Wahl sei eben mit dem Thema Asyl geplant gewesen.

Vizebürgermeister Eustacchio sagte unter anderem, “eine patriotische Partei hat die Aufgabe und Pflicht, sich um die Menschen zu kümmern.” Das Versagen (bei der Flüchtlingswelle 2015/16, Anm.) und bei den folgenden Verbrechen “von Diebstahl bis Mord” habe die damalige Politik mit zu verantworten. Auch Organisationen “von Caritas bis SOS Mitmensch” hätten hier Mitverantwortung.

(bf/apa)

Titelbild: NEOS Graz

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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25 Kommentare

  1. Jessas, … immer dieses hysterische Geschnatter der Gutmenschen, wenn mal wieder jemand den Nagel auf den Kopf trifft und gehirngewaschten Menschen wieder die rosarote Brille abgenommen wird … wir sind nicht das Auffanglager für die neuen Völkerwanderungen in den reichen Norden … auch wenn die NGO’s jährlich Milliarden (alleine die Caritas schon 1.000 Millionen) vom kleinen Steuerzahler damitvabziehen …

  2. das ist skandalöser Faschismus, und keiner regt sich ernsthaft darüber auf !!!! wie weit sind wir in diesem Land schon gekommen ??

  3. Naja, eine Partei, deren Funktionäre Kunasek, Strache, Vilimsky, Svazek heißen, lästert über Flüchtlinge und Zuwanderer.

  4. Erinnert mich doch sehr stark an die NSDAP Werbung aus der Zeit als noch alles Heil Führer schrie. Wie hießen die Slogans damals:” Kauft nicht bei Juden, Rasse ist gottgewollt….usw.” Der ganze Blut und Boden und Vaterlandscheißdreck. Das ist keine Migrationspolitik sondern wie schon gesagt Scheiße, so richtig braun und übelriechend. So jemand wie dieser Eustacchio sollte kein öffentliches Amt bekleiden dürfen. Und nein ich will nicht die ganze Welt nach Österreich holen und ja die Frauenmorde sind schlimm aber solche Typen wie diesen Eustacchio braucht keiner.

    • Heute heißt es von allen anderen Parteien Ungeimpfte dürfen draußen bleiben also das riecht wirklich übel! Ich weiß nicht welcher Faschismus schlimmer ist der der Spritzenjunkies oder der der FPÖ.

      • Faschismus ist immer schlimm deshalb braucht man nicht noch mehr davon zu produzieren nur um ein par Wählerstimmen zu bekommen.

    • Sie sind ein echter Kotzbrocken, schon alleine weil Sie glauben für “alle=keiner” sprechen zu dürfen … sowas von selbstverliebt, das hält ja nicht mal ein Gutmensch aus …

  5. Die Katze lässt das Mausen nicht. Mag sich die FPÖ auch bis zur Halskrause mit Kreide vollstopfen und sich große Mühe geben, maßnahmenkritische Leute (wie auch mich) auf ihre Seite zu ziehen, es bleibt der alte Wein in neuen Schläuchen. Hetze, Spalterei, Profit auf dem Rücken der Schwachen. Die FPÖ löst keine Probleme mit Islamisten, Asylanten, Migranten, Frauen- oder Ehrenmorden, Clankriminalität. Das will sie gar nicht, denn dann kämen ihr ja die Feindbilder abhanden. Die FPÖ will Probleme, je größer, je besser. Sobald eine Regierungsverantwortung ins Haus steht, werden als erstes die Postenschacher- und Korruptionsfühler ganz weit ausgefahren. Das ist das einzige worin diese Partei den anderen Parteien das Wasser reichen kann.

  6. Das ist der Fanclub von Galatasaray Istanbul auf dem Weg ins Stadion bei einem Auswärtsspiel verstehe die Aufregung nicht. Wenn sich die Asylwerber bei uns aufführen als ob sie hier in ihren Heimatländern wären darf man doch darauf hinweisen dass sie da in einem Irrtum verfangen sind und hier andere Regeln gelten. Hier ist Frauenmord nicht geduldet und öffentliche Hinrichtungen sind auch nicht gerne gesehen auch schießt bei uns normalerweise bei Hochzeiten niemand wie wild in der Gegend herum und wenn jemand glaubt am FKK Strand nackert herumzuliegen dann versündigt er sich auch nicht beim Hollodrio, sorry Allah, und dann braucht sich kein selbsternannter Sittenwächter darüber aufpudeln, und Sittenwächter brauchen wir auch sonst keinen. Und wenn jetzt wieder alle denken den armen Menschen muss man doch helfen bitte gerne aber bitte privat und nicht vom Staat. Genau wie Beten, ist Hilfe auch eine private Sache helft mit eurer eigenen Kohle und kommt ins Himmelreich dafür

    • Wissen Sie was, Samui? Sie haben recht. Die FPÖ steht in der Tradition des Nationalsozialismus. Wie weit sie es tut, weiß ich nicht. Aber sie tut es. Und ich wünsche mir diese Partei nicht in der Regierung. Aber jetzt kommt das Aber! Die Alternative zu dem, was die FPÖ verlangt, können keine offenen Grenzen für jedermann sein. Dieser Meinung darf man auch dann sein, wenn man so wie ich (auch wenn Sie`s mir nicht glauben) mit dieser Partei nichts am Hut hat. Und da Sie ein großer Fan meiner (Ihrer Meinung nach) Lügengeschichten sind, will ich Ihnen wieder eine erzählen.
      Der Herbst ist eine schöne Zeit zum Wandern. Also taten wir es vor einigen wenigen Tagen. Meine Angetraute und ich, in jener Grenzregion, in welcher wir wohnen und in welcher seit Wochen die Polizeihubschrauber kreisen. Nach gut einer Stunde standen wir vor einem Kleiderbündel, einer Jacke mit Kapuze, zwei “Jogginghosen und einem Paar Turnschuhe. Es lagen auch noch ein Rucksack und eine Decke daneben. Und was wir fühlten, war nicht Hass; sondern Betroffenheit, Mitleid und Ratlosigkeit. Und jetzt können Sie mich wieder einen Lügenbaron und Nazi nennen, so Sie wollen. Ich werde es aushalten.

  7. Gerade mit diese Menschenverachtung will man die Wähler von dort abholen wo sie sich befinden. Von ihrer horizontbefreiten Ignoranzblase, aus der man auch das letzte Quentchen Mitgefühl herausextrahiert hat.

  8. der obmann der grazer fpö:

    Als »besonderen Vorfahren« erwähnt Mario Eustacchio den italienischen Zuwanderer Angelo Eustacchio, »Gründer mehrerer Ziegelwerke in Graz«. Dieser ging besonders brutal gegen streikende Arbeiter vor und setzte Kinder als Streikbrecher ein.

    “Am 1. Mai haben die Ziegelarbeiter der Ziegelwerke Steirische Baugesellschaft, Eustacchio und Krautfrost die Arbeit eingestellt. Der Grund hievon ist die geradezu unmenschliche Ausbeutung und Schinderei von Tagesanbruch bis in die finstere Nacht hinein.” Arbeiterwille, 4. Mai 1899

    unmenschlichkeit hat da also familien- und parteitradition.

    https://www.hagerhard.at/blog/2018/10/ist-die-fpoe-und-teile-ihrer-anhaengerschaft-faschistisch/

    • Naja. Wird da mit Sippenhaftung argumentiert ? Und das Datum : Selbst ein Ewiggestriger ?
      Ned bös sein, aber diese Dinge sagt man ja eher den Rechtsrechten nach.
      Und tut dasselbe ? Echt jetzt ?

      • Ja, die Linken haben mit den Rechten (und umgekehrt) mehr gemein als ihnen lieb ist. ;))

      • irgendwelche zweifel, dass der mario auf seinen vorfahren ganz besonders stolz ist?
        irgendwelche zweifel, dass sich die gesinnung des grazer fpö-chefs ganz innerhalb der familientradition bewegt?
        wenn ja, wäre der vorwurf gerechtfertigt.
        wenn nein, versteh ich die argumentation nicht.

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