Samstag, April 20, 2024

Heftiger Vulkanausbruch auf La Palma – 5.000 Menschen evakuiert

5.000 Menschen evakuiert

Nach einem stark explosiven Vulkanausbruch auf der beliebten Kanareninsel La Palma warnen die Behörden: Lavaströme könnten weitere Orte erreichen.

Madrid, 20. September 2021 | Auf der spanischen Kanareninsel La Palma ist am Sonntag im Bereich der Cumbre Vieja erstmals seit 50 Jahren wieder ein Vulkan ausgebrochen. Wegen der sich in Form orangefarbener Flüsse in Richtung Küste wälzenden Lava wurden 5.000 Menschen im Süden der Insel evakuiert, darunter 500 Touristen. Mehrere Landhäuser gingen in Flammen auf, als sie von der glühenden Lava erreicht wurden. Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez sagte allen Geschädigten schnelle Hilfe zu.

Feuerfontänen und Gesteinsbrocken

Der Ausbruch begann um 15.12 Uhr Ortszeit (16.12 Uhr MESZ) mit mehreren Explosionen, berichtete die Zeitung “El País”. Später waren im Fernsehen riesige Feuerfontänen zu sehen, die in den Nachthimmel schossen. Anschließend begann der Vulkan große Mengen braunen und weißen Rauchs sowie Gesteinsbrocken und rotglühende Lava in die Luft zu schleudern.

Bis zum späten Abend wurden mindestens sieben Schlote gezählt, also verschiedene Stellen, an denen Asche, Rauch und Lava in die Höhe geschleudert wurden, berichtete der staatliche Fernsehsender „RTV“E. Die Behörden riefen die Alarmstufe rot des Vulkannotplanes aus und begannen mit Evakuierungen.

Bisher keine Verletzte

Hinweise auf Verletzte gab es zunächst nicht. Der Ausbruch liege in einem nicht besiedelten Bereich der Insel, die insgesamt 83.000 Einwohner hat, berichtete der lokale Fernsehsender „Canarias“7 unter Berufung auf den regionalen Regierungschef der Kanaren, Ángel Víctor Torres. Betroffen von den Evakuierungen waren die Orte El Paso und Llanos de Aridane sowie der Badeort Tazacorte an der Westküste der Insel.

Im Fernsehen war ein Lavastrom zu sehen, der sich vom Vulkan aus langsam bergab Richtung Küste schob. Er querte eine Straße und schloss zumindest ein Haus ein. Die Feuerwehr bekämpfte Buschbrände, die durch den Vulkanausbruch ausgelöst worden waren. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Der Ausbruch sei bisher nicht besonders explosiv. Schaulustige wurden aufgefordert, die Gegend zu verlassen, um Evakuierungen nicht zu behindern.

Menschen wurden per Anruf gewarnt

Der Ausbruch hatte sich in den vergangenen Tagen durch rund 6.600 kleine und mittlere Erdbeben und eine leichte Anhebung des Erdbodens angekündigt. Die Behörden hatten die Menschen in der Nähe des Vulkangebiets aufgerufen, leichtes Gepäck mit ihrem Handy, wichtigen Dokumenten und eventuell benötigten Medikamenten vorzubereiten.

Spaniens Regierungschef Pedro Sanchez sagte allen Geschädigten auf La Palma schnelle Hilfe zu. “Die Bürger der Insel können beruhigt sein, weil der Staat genügend Mittel und Personal zur Verfügung hat”, sagte Sanchez in der Nacht auf Montag. Er sagte einen geplanten USA-Besuch ab und flog auf die Insel.

Der Vulkan war am Sonntag erstmals seit 50 Jahren wieder aktiv geworden. Mehrere Lavaströme wälzten sich auch die Nacht über mit einer Geschwindigkeit von etwa 700 Metern pro Stunde bergab in Richtung bebauter Gebiete. Mehrere Häuser seien bereits zerstört oder beschädigt worden, berichtete der staatliche TV-Sender „RTVE“ am Montag. Die Bevölkerung befürchtet einen Tsunami-Ausbruch aufgrund der massiven Gesteinsbrocken, die ins Meer brechen könnten.

La Palma liegt ganz im Nordwesten der Kanaren, einer Inselgruppe im Atlantik vor der Westküste Afrikas. Sie ist 85 Kilometer von der nächstgelegenen größeren und auch bei deutschen Touristen sehr beliebten Insel Teneriffa entfernt, 57 Kilometer sind es bis La Gomera.

Auf der jüngsten der Kanareninseln hatte es zuletzt vor 50 Jahren einen Vulkanausbruch gegeben, als der Teneguía 1971 Lava in die Luft schleuderte.

(apa/jz)

Titelbild: APA Picturedesk

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1 Kommentar

  1. Die Natur wehrt sich, die kann bei dem Trauerspiel das die Menschen veranstalten nicht mehr zusehen.

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