Donnerstag, April 18, 2024

Hintern einer Kletterin formatfüllend gefilmt: Weltverband entschuldigt sich

Weltverband entschuldigt sich

 Der Weltverband der Sportkletterer (ISFC) hat sich bei der österreichischen Staatsmeisterin Johanna Färber für voyeuristische Aufnahmen ihres Körpers im Halbfinale der Kletter-Weltmeisterschaft in Moskau entschuldigt.

Wien, 20. September 2021| “Der IFSC möchte sich zutiefst bei Johanna Färber, dem österreichischen Kletterverband und der gesamten Sportklettergemeinschaft für die Bilder entschuldigen, die während des Boulder-Halbfinales ausgestrahlt wurden”, heißt es in einer Erklärung:

Nach dem ersten Versuch Färbers war während eines Zwischenschnitts in Zeitlupe der Hintern der vor der Boulderwand stehenden Athletin formatfüllend und ohne jeden Zusammenhang mit dem sportlichen Wettkampf zu sehen. Auf den schwarzen Shorts der Kletterin waren dabei offenbar von Magnesium stammende Händeabdrücke zu erkennen.

Nach Protesten in sozialen Medien trat nun auch der Weltverband auf den Plan und betonte, dass er es verurteilte, “den menschlichen Körper zum Objekt zu machen”. Zugleich versprach der Verband, “weite Schritte zu unternehmen, dass das aufhört und die Athleten geschützt werden”. IFSC-Präsident Marco Scolaris reagierte genervt auf den jüngsten Vorfall und sagte in Anspielung auf frühere sexistische Bilder von Athletinnen. “Wie oft muss man eigentlich etwas falsch machen, bevor wir lernen, wie man es richtig macht?”

Nicht das erste Mal: ORF entschuldigte sich

Erst vor wenigen Monaten war die Grazer Sportlerin in herabwürdigender Weise bei einem Wettkampf zu sehen gewesen. Weil Färbers Hintern Medienberichten zufolge sekundenlang in Großaufnahme bei der ORF-Übertragung des Weltcups in Innsbruck zu sehen gewesen war, ließ Färber ihrem Ärger in sozialen Medien ihren Lauf: “Ich wurde in sehr vielen Storys markiert und Leute schicken mir andauernd Nachrichten. Diesen Clip in Zeitlupe im Fernsehen und im YouTube-Livestream zu zeigen ist so respektlos und ärgerlich. Ich bin eine Athletin und will meine beste Leistung zeigen. Um ehrlich zu sein, ist es mir unangenehm, dass Tausende Menschen diese Szenen gesehen haben. Wir müssen aufhören Frauen im Sport zu sexualisieren und anfangen, ihre Leistungen zu schätzen.”

Der ORF entschuldigte sich schließlich: “Wir geben zu, dass wir uns für einen kurzen Moment dazu entschlossen haben, den Klettersport in einer falschen Form zu zeigen.”

(apa/lb)

Titelbild: APA Picturedesk

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9 Kommentare

  1. Gibt’s hier nicht einen Poster Namens Oarscherkarl oder so ähnlich?

  2. Selbstverständlich werden beim Klettersport wie bei vielen anderen öffentlich breit propagierten Sportarten die Körper zu Objekten gemacht und Sportlerinnen aufs ärgste sexualisiert. Ob knappe Shorts, Tank Tops, superenge Leggings usw., das ist alles Marketing, um die Sportart und den Ausrüstungskrempel gut zu verkaufen. Bei der Übertragung hat es halt irgendein Geilist im Schneideraum zu ernst genommen, aber letztlich ist es nur scheinheiliges Gebrüll. Egal in welches Sporthefterl man schaut, es gibt außer bei Kampfsportarten wo noch traditionelle Anzüge getragen werden und beim Schwimmen wo es no na nicht anders geht, nur noch hart sexualisierte Mode. Sogar beim Yoga klebt die Leggins schon im Hintern.

    • Es lebe der Wintersport, bis auf eine Zieleinlauf Stürmerin, sind den Athleten kältebedingt und bei eisiger Piste gewisse Grenzen gesetzt.
      Aber schon Anne Marie war, obwohl auch schlüpfrig, nein windschlüpfrig oder sogar aerodynamisch, sehr erfolgreich unterwegs!
      Die Kameratechnik und die auch damals durchwegs männlichen Kameramänner waren damals nur noch nicht so weit wie heute!
      Es ist eben Alles, bis auf die Kameramänner, den ORF und das Publikum, besser geworden!

  3. Schrecklich!
    Nicht daß ich gesehen habe oder sehen werde.
    Trotzdem sehr schrecklich: „Der Hintern hat sich gegenüber den Brüsten noch nicht emanzipiert.“

    • Bei manchem Kameraschwenk über den BIld-Ausschnitt fragt man sich auch manchmal, womit das Zoom eigentlich gesteuert wird.

  4. Aber die Sponsorenfirma Formatfüllend am allerwertesten Positionieren.
    Na was denn jetzt?

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