Freitag, April 19, 2024

Interview: Körpernahe Dienstleister gegen 1G-Regel

Interview

Die WKO-Funktionärin und Bundesinnungsmeisterin der körpernahen Dienstleister, Dagmar Zeibig, spricht sich im ZackZack-Interview für die 3G-Regel aus.

Wien, 20. September 2021 | Dagmar Zeibig ist Bundesinnungsmeisterin der Wirtschaftskammer für rund 25.000 körpernahe Dienstleister und deren rund 5.000 Beschäftigten in Österreich: Dazu zählen Piercer, Tätowierer, Visagisten, Masseure (Gewerbliche Masseure inklusive Shiatsu, Ayurveda-Wohlfühlpraktik, Tuina An Mo Praktik, Tibetische Jamche-Kunye Praktik und Heilmasseure), Fußpfleger, Kosmetiker, Nagelstudios und Permanent Make up Studios. Im Interview mit ZackZack gibt die Unternehmerin und WKO-Funktionärin einen Einblick in die Lage dieser Berufsgruppe.

ZackZack: Wie geht es den Körpernahen Dienstleistern seit Beginn der Krise, sowohl was Finanzielles betrifft, als auch was Corona und die Maßnahmen betrifft?

Dagmar Zeibig: Für die Mitgliedsbetriebe in diesem Bereich waren die letzten 1,5 Jahre sicherlich nicht leicht. Aber es hat sich nach jeder Phase der Betriebsschließungen gezeigt, dass sie und ihre Kunden wieder mit viel Freude in die Studios zurückgekehrt sind. In manchen Bundesländern berichteten KollegInnen vor dem Sommer von etwas schlechteren Buchungslagen, dies hat sich aber in den meisten Gegenden mittlerweile eingependelt.

ZZ: Wie läuft es derzeit mit den Maßnahmen – insbesondere 3G? Wie positionieren Sie sich zur Forderung nach 1G?

DZ: Die Mitgliedsbetriebe unserer Innung, also die ca. 25.000 KosmetikerInnen, FußpflegerInnen,  BetreiberInnen von Nagelstudios, PiercerInnen, TätowiererInnen und MasseurInnen waren ja bei der Öffnung im Februar 2021 die ersten Branchen, die unter Anwendung des 3G-Nachweises wieder öffnen durften. Daher haben wir schon sehr viel Routine damit und sowohl die Mitgliedsbetriebe als auch unsere Kunden absolvieren diese Vorgabe zuverlässig.
Eine 1-G Regelung, Zugang nur für Geimpfte, lehne ich ab.

ZZ: Für Gesundheitsberufe gibt es in manchen Ländern bereits eine Impfpflicht, in Österreich gilt eine Impfpflicht für Neuanstellungen im Gesundheitsbereich. Wie stehen Sie zu einer derartigen Forderung?

DZ: Wir haben immer gefordert, dass unsere Berufsgruppen die Möglichkeiten zu einer möglichst frühen Impfung haben sollen. Gleichzeitig sprachen und sprechen wir uns weiterhin für die Freiwilligkeit der Impfung aus. Unsere Mitgliedsbetriebe haben in den vergangenen 17 Monaten bewiesen, dass die hohen Hygienestandards und das hohe Niveau der Ausbildung Clusterbildungen innerhalb unserer Branchen vermeiden.

ZZ: Wie viele der körpernahen Dienstleister sind geimpft, wie viele wollen sich nicht impfen lassen?

DZ: Darüber liegen uns keine Zahlen vor.

ZZ: Was wünschen sie sich von der Regierung?

DZ: Wichtig ist, dass man im Rahmen der zahlreichen Diskussionen rund um Corona nicht vergisst, dass es auch andere wichtige Themen für die Branchen gibt. Hier wünsche ich mir auch künftig die notwendige politische Unterstützung bei der Umsetzung dieser Projekte, wie beispielsweise die dringend notwendige Lehrzeitverlängerung in den Lehrberufen Kosmetik und Fußpflege oder die Neugestaltung der Prüfungsordnungen. Mit dem Abschluss eines neuen Kollektivvertrages, der mit 1.10.2021 in Kraft tritt, ist es uns gelungen, ein langjähriges Projekt zu einem erfolgreichen Ende zu bringen.

ZZ: Danke für das Gespräch!

Das Interview führte Larissa Breitenegger

Titelbild: Pixabay

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26 Kommentare

  1. Ich halte eine gesetzliche Regelung für unsinnig. Grad was die “körpernahen” Dienstleistungen wie Massage, Friseur, Physio, Kosmetik, Fußpflege betrifft. Das sind meist ohnehin Personen die man besser kennt und zu denen man ein persönlicheres Verhältnis hat. Ich weis von allen meinen “körpernahen” Dienstleistern die ich regelmäßig aufsuche den Status, wer schon erkrankt war und wer sich hat impfen lassen. Weil man ganz einfach darüber spricht von Mensch zu Mensch. Was soll dieses Misstrauen? Der Staat muss nicht alles regeln jeder weis selber wie er sich schützen kann. Erinnert mich irgendwie schon an die Anfangszeiten von HIV wo die Leute auch teilweise über reagiert haben statt einfach den Mund aufzumachen und zu fragen :”Du wie ist den das bei dir….”.

  2. Wie sieht es mit den Beamten in öffentlichen Institutionen aus. Da gibt es Fälle, die sogar stolz die MASKE im Kundenverkehr VERWEIGERN und mangels Fassmann Order (fällt in seinen Zuständigkeitsbereich) vom schwachen Vorgesetzen aus Verzweiflung ins Home Office geschickt werden. Die Arbeitsleistung reduziert sich somit um 40 %, detto die willkürlichen Öffnungszeiten – alles bei gleicher Bezahlung. Diese schwarzen Schafe werden immer mehr, sie arbeiten gezielt darauf hin und haben den Lenz zu Hause auf Kosten des Bürgers.

    • Um Gottes Willen, sie verweigern die MASKE im KUNDENVERKEHR! (sarc.)

    • Das sind keine “schwarzen Schafe”, das sind mutige Beamte, die sich nicht auf den Kopf sch… lassen. Bravo und Respekt! Widerstand !

  3. Wie sieht die Sache im Rotlichtgewerbe – auch ein körpernaher Dienstleister – aus? Das berühmte L-Tuch wird ja wohl nicht ausreichen… Ich denke, hier werden noch ganz andere Krankheiten in Kauf genommen… Diese Brache will sich niemand ansehen. Friseure oder Fusspflegerinnen arbeiten nach aktuellen Hygienestandards, eine Impfpflicht würde deren Dienstleistung nur ins “Homeoffice” verlagern.

  4. das mindeste wär meines erachtens aber, dass von seiten der betriebe über den impfstatus informiert werden muss.
    verpflichtend.

    dann kann der “markt” das regeln und sich kunden aussuchen, von wem sie behandelt werden wollen.

    • Die Reichs-Deutschen wollten auch nur informiert sein, ob sie bei Juden oder Ariern kaufen.

      Alles eine Frage des Marktes.

      • is natürlich vollkommener unsinn was du da von dir gibst.
        als kunde möcht ich einfach wissen, ob mein “gegenüber” eventuell meine gesundheit gefährden kann.
        das gilt ja nicht nur corona, sondern auch für andere ansteckende krankheiten.

          • Anscheinend schon, leider. Lese regelmäßig seinen Blog, da würde man nicht erwarten, dass er Anders-Impf-Denkende auf diese Art diskriminieren will.

        • Nein das ist kein Unsinn !!!! 1933-1945 scheint sich zu wiederholen und nur die dümmsten ziehen mit dieser Hetzerei- Diskriminierung-Brandmarkung-Einsperren-Islolieren gegen Ungeimpfte mit dieser V Regierung mit obwohl die größte Gefahr bei den GEN DRECK gespritzten liegt…und im Nachhinein schreien diese Mittäter dann wieder wie 1933-1945 wir haben Nichts Gewusst und alle anderen waren die Bösen nur Nicht die , die diese Hetzerei und Verbrechen gegen die Menschlichkeit gegen(Juden)und jetzt Ungeimpfte fest MITGETRAGEN haben ! Schämt Euch kapiert ihr noch immer nicht das sich die Geschichte Wiederholt ???Lernt Geschichte bevor ihr so eine Menschenverachtende Regierung in ihren Hetzen gegen Andersdenkende unterstützt ! Ist euch eure Freiheit -eure Kinder-eure Enkel nichts Wert ???

        • Leider tappen auch Sie in die Falle der “neuen/alten” Faschisten. Es hat sie vmtl bis jetzt nicht interressiert ob jmd. beim “Bussi-Bussi” Herpes hat (hochansteckend und lästig) oder eine/r ihrer Partner/innen HIV, Gürtelrose, Coli-Bakterien oder ähnl. spreadet. Sollten Sie aber vor jeder näheren Begegnung schon immer einen Check auf alle Krankheiten (und die meisten sind ansteckend) gemacht haben – Gratiulation zum kontrollierten und vmtl sehr einsamen Leben. Und nein die Coronaimpfung schützt weder die Gesellschaft (=Solidarität) noch andere vor Übertragung (siehe CDC-Studie!) sondern NUR einen selbtst mit ca. 80% in vivo Wahrscheinlichkeit. (Stand: 1.9.2021)

        • Ich gebe natürlich keinen Unsinn ab, sondern erinnere gern an dieselbe Diskussion bei HIV. Auch damals wurde (von Ihnen?) gefordert, dass HIV-positive sich zu erkennen geben müssten.

          3mal dürfen Sie nun raten, warum das nicht gekommen ist.

          Weil es PRIVATSACHE ist, die niemanden etwas angeht, und die daher vor Stigmatisierung zu beschützen ist. Eine der Lehren aus der Nazi-Zeit – die Sie offenbar verpasst haben.

      • Kauft nicht beim Juden.
        Lasst Euch nicht vom Ungeimpften behandeln.
        Alles nur “Einladungen”.
        (Ironie, falls es jemand nicht bemerken sollte)

        • In die USA kann man ab November als Geimpfter. Da fühle ich mich sicherer, als beim Anstellen bei Tiroler Schiliften im Gedränge ohne Maske so wie 2020.

    • Sie wissen aber schon auch, wie Sie sich selber schützen können ohne Ihre Mitmenschen „in die Pflicht nehmen zu wollen? Wenn nicht, sage ich es Ihnen gerne (und gratis): Abstand halten, Menschenmassen und enge Räume meiden, Hygiene (vor allem Hände), Maske tragen und Verzicht auf auf nicht „lebensnotwendige“ Dinge. Ist nicht schwer, Übung bringt „Gewohnheit“.

    • Ich würde weder zu einer Friseurin noch Physiorherapeutin gehen, die sich nicht impfen lässt.

    • Datenschutz betreffend Gesundheitsdaten. Schon mal gehört? Und müssen die nach deine Vorstellungen auch noch verpflichtend bekannt geben, ob sie einen Fusspilz hatten, Scharlach, Grippe, Mumps etc. ? Oder ob sie auch Grippe geimpft sind ? Absurde Forderung, gewachsen auf dem Boden kollektiver Angst.

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