Freitag, März 29, 2024

Long Covid bei Krebspatienten häufiger

Die Häufigkeit des Auftretens von Long Covid ist bei Krebspatienten fast doppelt so hoch: Das zeigen Daten, die beim Kongress der europäischen Onkologen-Gesellschaft präsentiert wurden.

Wien, 21. September 2021 | Die Häufigkeit des Auftretens von Long-Covid-Symptomen beträgt bei Tumorpatienten etwa 15 Prozent und ist dabei etwa um die Hälfte häufiger als bei Covid-19-Betroffenen ohne Krebserkrankung. Das hat eine Analyse aus dem europäischen Register OnCOVID, in dem die Krankheitsverläufe von Krebspatienten dokumentiert werden. Diese Daten wurden jetzt beim Online-Jahreskongress der Europäischen Gesellschaft für Medizinische Onkologie (ESMO) präsentiert.

“Mit einer Prävalenz (Häufigkeit; Anm.) von 15 Prozent sind das post-akute oder auch das Long-Covid-Syndrom bei Krebspatienten vergleichsweise häufig”, erläuterte laut dem Deutschen Ärzteblatt Alessio Cortellini von der Universität l’Aquila in Italien bei einer virtuellen Pressekonferenz zu dem Kongress, der offiziell mitte September in Paris stattfindet.

“Krebspatienten mit post-akuten Covid-19-Symptomen wiederum haben ein um 76 Prozent erhöhtes Mortalitätsrisiko”, sagte der Onkologe. Das zeige sich auch, wenn man alle relevanten Einflussfaktoren wie Alter, zusätzliche Erkrankungen und die Krebserkrankung selbst in der Auswertung berücksichtige. Ein weiterer Risikofaktor für eine erhöhte Sterblichkeit sei eine längere Unterbrechung einer medikamentösen Krebstherapie.

Krebspatienten sind Risikopatienten

Völlig ausgesetzt werden sollte eine Krebstherapie bei Patienten mit Covid-19 keinesfalls. Erfolgt das wegen einer Verschlechterung, erhöhe sich das Risiko zu sterben um den Faktor 3,5, sagte Cortellini. Eine Anpassung der Medikation hingegen sei nicht mit erhöhter Sterblichkeit assoziiert. “Ziel der Onkologie sollte sein, Tumorpatienten mit deutlich erhöhtem Risiko durch Covid-19 frühzeitig zu erkennen und die Krebsbehandlung so anzupassen, dass ein komplettes Aussetzen der Therapie nicht erforderlich ist.”

Patienten mit bösartigen Erkrankungen gelten generell als Risikopatienten für Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus, da schwere Verläufe bei ihnen häufiger sind. In der allgemeinen Bevölkerung wird der Anteil der Long-Covid-Betroffenen nach einer SARS-CoV-2-Infektion laut Zahlen aus dem British Medical Journal auf etwa zehn Prozent geschätzt. Das gilt für Symptome, die länger als vier Wochen nach Krankheitsbeginn bestehen. Symptome, die länger als zwölf Wochen andauern oder erst dann auftreten, werden als “Post-Covid-Syndrom” bezeichnet.

Rund 3.000 Studienteilnehmer

An der OnCOVID-Studie, die vom Imperial College in London finanziert wird, beteiligen sich derzeit 35 medizinische Einrichtungen aus sechs europäischen Staaten. Die bei der ESMO-Tagung vorgestellten Daten stammen aus dem Zeitraum zwischen Februar 2020 und Februar 2021 und umfassen derzeit 2.795 Krebspatienten mit Covid-19, wie die deutsche Ärztezeitschrift am Dienstag berichtete.

Bei 1.557 der Patienten, die Covid-19 überlebt hatten, konnten potenzielle Langzeitfolgen nach Genesung erhoben werden. Der Status wurde durchschnittlich 128 Tage nach Genesung erfasst. 234 Patienten (15 Prozent) hatten danach mindestens noch ein Symptom, zu 49,6 Prozent Probleme mit den Atemwegen, zu 41 Prozent anhaltende Müdigkeit. Gewichtsverlust wurde bei 5,5 Prozent registriert. Neurologische bzw. kognitive Probleme gab es bei 7,3 Prozent.

Von 473 Patienten mit medikamentöser Krebstherapie wurde diese bei 14,8 Prozent dauerhaft abgesetzt und bei 37,8 Prozent erfolgte eine Dosisanpassung. “Bei dauerhaftem Absetzen fielen die Überlebensraten rasch ab, bei Anpassungen der Dosierungen oder der Substanzen dagegen verlief die Überlebenskurve vergleichbar mit der von Patienten ohne Anpassungen der systemischen Therapie”, schrieb das Deutsche Ärzteblatt.

“Bei der Behandlung von Tumorpatienten mit Covid-19 ist es wesentlich, die Krebstherapie nicht komplett zu unterbrechen, aber auch Covid-19 frühzeitig so effektiv zu therapieren, dass Langzeitfolgen vermieden werden. Denn diese erhöhen die Sterblichkeit der Krebspatienten”, so Cortellini.

(apa/red)

Titelbild: Pixabay

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16 Kommentare

  1. Das Video der Pathologie-Konferenz über “merkwürdige” Fremdkörper in Covid-Impfungen und Obduktionen von Menschen die in zeitlicher Nähe zur Impfung verstarben wurde nach 500.000 Aufrufen gelöscht. Zum Glück gibt es bereits eine Alternative zu YouTube – wir haben den funktionierenden Link in unseren Artikel eingebettet – und hätten einen weiteren Speicherort vorbereitet. Verbreiten Sie diese Informationen, so lange es noch geht.

    https://report24.news/pathologie-konferenz-ergebnisse-von-obduktionen-und-impfstoffanalysen/

  2. “…aber auch Covid-19 frühzeitig so effektiv zu therapieren, dass Langzeitfolgen vermieden werden….”

    Es gibt also die Möglichkeit, C-Kranke frühzeitig und effektiv zu therapieren? Warum tut man es dann nicht, damit sie nicht ins Spital oder gar auf die Intensiv kommen? Andere Länder habe es doch vorgezeigt, wie es geht. Warum nur Tumorkranke effektiv und frühzeitig therapieren?

    • C ist eine Goldgrube. Und wo es um Gold geht, ist Gesundheit kein Thema.

  3. Unwissenschaftliche Zahlenschmeißerei auf Kindergartenniveau. Früher hat das PIC-Syndrom überhaupt nicht interessiert. Heute ist es fester Bestandteil der “Impfwerbung”.

  4. Prof. Mertens von der dt. Impfkommission sagte im ZDF, dass es zum Thema Long-Covid bislang keine brauchbaren Datenlage gäbe. Ich drücke es direkter aus: Long-Covid gibt es nicht, es ist eine Erfindung der Alarmisten, um den Leuten noch mehr Angst einzubläuen.

  5. “….auf 10% geschätzt….”
    Also, sie wissen wieder mal garnichts.
    Wie der RH es auch schon sagte.
    Keine validen Zahlen, weil keine Aufzeichnungen vorliegen. Seit wann zeichnet man, um geeignete Behandlungsarten herauszufinden, die Verläufe, Ursachen, Gegenanzeigen, Vorerkrankungen, ohne Symptome oder mit Symptome, usw nicht auf? Eine Exeldatei hätte genügt und eine Stelle wo die validen Daten wöchentlich zusammenlaufen?
    Meine Kinder würden sowas wohl schaffen.
    Nur eine Peinlichkeit oder Absicht dahinter?
    Und ja, ich bin geimpft. Für alle die der neuen Covid Hexenhammersekte angehören.
    Dine dritte I nehme ich nie mehr in Anspruch nachdem mir klar wurde das Covid zu einem Politikum verkam.
    Alle geimpften Freunde liesen sich impfen, nicht weil sie Angst vor dem Fatamorgane Covid hatten, sondern um zur Arbeit, Schule, Urlaub und den absolut verrückten Freiheitseinschränkungen zu entkommen.

    Lieber Gott, sofern es dich gibt, verdrehe jeden Politiker der nicht seiner Arbeit ….

    • ….nachkommt, für die ihm das Volk “bestimmt” hat, das Bein, damit man sie an deren humpeln erkennen kann.

    • Schade. YT hat das Video entfernt, weil es “gegen Community Richtlinien verstößt “.
      Impfkritik wird nicht geduldet…….
      Das alleine macht mich hellhörig…….

  6. Könnte man – rein der Vollständigkeit halber – endlich einmal definieren, was Long-Covid eigentlich ist (nicht nur, bevor man solche Artikel verfasst – auch bevor man Studien anfertigt)?

    Sonst passiert es wieder, dass auch die Vergleichsgruppe fast dieselben Symptome zeigt – die es hier offenbar nicht einmal gibt.

    Kommt natürlich auf den Krebs und die Chemo an, aber mir ist noch kein “Empfänger” einer Chemo begegnet, der hernach nicht lange Zeit brauchte, sich davon zu erholen. Eine Chemo heißt ja den Körper zu vergiften und zu hoffen, dass der Krebs vor dem Menschen stirbt. Wie will man da die schwammigen Symptome von Long-Covid auseinander-dividieren?

    Und btw, wenn ich Imperial College lese, dann wird mir schon mulmig. Ferguson hat den Ruf dieser Einrichtung nachhaltig ruiniert.

    • Falls jemand zu den Aussagen des OP einen Link braucht:
      https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.05.16.21257255v2
      Noch nicht peer-reviewed (wie 95% der “Studien” zu Covid-19) aber dzt. (Stand 18.9.2021) die einzige Longitudinal Studie zum Thema Long-Covid die Äpfel mit Äpfel und Birnen mit Birnen vergleicht, Auf Blind- und Doppelblindstudien dürfen wir weiterhin warten.
      Btw; Gabs/gibts bei Grippe auch interessierte nur niemanden (Stichwort: Chronisches Fatigue Syndrom/Myalgische Enzephalomyelitis) und ist für die Betroffenen genauso schlimm wie “Long-Covid) aber PR technisch halt net so sexy zum Ängstigen der BürgerInnen bzw. kriegen das die meisten PolitikerInnnen in ihren dramatischen Reden nicht fehlerfrei heraus 😉

    • Sie glauben ja nicht wirklich, das sie von denen irgendwas Handfestes bekommen an Informationen.
      Unser Amtsarzt konnte mir nicht mal jemanden nennen, der die Impfnebenwirkungen aufnimmt und dokumentiert.

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