Freitag, April 19, 2024

Wegen Maskendiskussion: Tödlicher Anschlag auf Kassierer

Wegen Maskendiskussion:

In Deutschland wurde ein 20-jähriger Tankstellen-Kassierer ermordet, weil er einen 49-jährigen Mann auf die Maskenpflicht hingewiesen habe. Der Täter habe „keinen anderen Ausweg gesehen“.

Idar-Oberstein, 21. September 2021 | Nach einer tödlichen Attacke auf einen Tankstellen-Kassier im Streit über das Tragen einer Corona-Maske gehen die Ermittlungen gegen den 49-Jährigen weiter. Er soll dem 20-jährigen Verkäufer in Idar-Oberstein (Rheinland-Pfalz) am Samstagabend in den Kopf geschossen haben, nachdem dieser ihn beim Bierkauf zwei Mal auf die Maskenpflicht hingewiesen habe.

Mörder wollte „ein Zeichen“ setzen

Der Deutsche habe die Tat gestanden. Er sagte aus, dass er die Corona-Maßnahmen ablehne. Zum Motiv habe er angegeben, dass ihn die Situation der Corona-Pandemie stark belaste, so Oberstaatsanwalt Kai Fuhrmann. Er habe sich in die Ecke gedrängt gefühlt und “keinen anderen Ausweg gesehen”, als „ein Zeichen“ zu setzen. Das Opfer schien ihm dabei “verantwortlich für die Gesamtsituation, da es die Regeln durchgesetzt habe”, sagte Fuhrmann.

Waffen und Munition bei Hausdurchsuchung sichergestellt

Die Tatwaffe, weitere Waffen und Munition seien bei einer Hausdurchsuchung bei dem Tatverdächtigen von der Polizei gefunden und sichergestellt worden. Der Mann habe keine waffenrechtliche Erlaubnis – die Herkunft der Waffen müsse noch weiter aufgeklärt werden. Der Mann ist nach Angaben von Fuhrmann bisher polizeilich nicht in Erscheinung getreten. Weitere Angaben zur Person wollte Fuhrmann zunächst nicht machen. Der Verdächtige befindet sich nun in Untersuchungshaft in einer Haftanstalt.

Nach den bisherigen Ermittlungen hatte der 49-Jährige am Samstagabend den Verkaufsraum der Tankstelle ohne Maske betreten und zwei Sechserpack Bier zur Kasse gestellt. Er habe die Maske vergessen, sagte er später. Der Kassier wies den Mann auf die Maskenpflicht hin – woraufhin der Mann den Ermittlungen nach den Raum verließ und dabei drohend die Hand hob.

„Gezielt von vorne in den Kopf geschossen“

Der 49-Jährige habe sich über die Zurückweisung geärgert, hieß es am Montag. Daraufhin habe er zuhause einen Revolver eingesteckt und sei erneut zur Tankstelle gefahren, um den 20-jährigen Verkäufer zu provozieren, berichtete Fuhrmann aus der Einlassung des Tatverdächtigen.

Diesmal habe er eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen, wieder ein Sechserpack Bier genommen und sei zur Kasse gegangen. “Dort setzte er die Mund-Nasen-Bedeckung ab”, sagte Fuhrmann. Der Kassier habe den Mann erneut auf die Einhaltung der Maskenpflicht hingewiesen: Daraufhin zog der Täter die Waffe und erschoss den 20-Jährigen. Der Verdächtige habe dem Opfer “gezielt von vorne in den Kopf geschossen”, sagte Fuhrmann.

Der Tatverdächtige war Sonntagfrüh auf dem Gelände der Polizei in Idar-Oberstein festgenommen worden. “Wir gehen davon aus, dass er sich stellen wollte”, sagte Triers Polizeipräsident Friedel Durben. “Das ist auf jeden Fall ein besonderer Fall: Wir haben weder im Polizeipräsidium Trier noch im Land Rheinland-Pfalz eine solche Tat gehabt, die einen Zusammenhang zu Corona vermuten lässt.”

Applaus von Rechten auf Telegram

Wie das deutsche Online-Magazin “Tagesspiegel” berichtet, wurde der Hass im Chat-Kanal des rechtsextremen Verschwörungsideologen Sven Liebich besonders rasch entflammt. Der Täter habe wohl einfach die “Schnauze voll gehabt”, hieß es dort, oder: „Wenns die richtigen trifft, hab ich nichts dagegen“.

Ein weiterer habe geschrieben: “Kein Mitleid. Die Leute immer mit dem Maskenscheiß nerven. Da dreht irgendwann mal einer durch. Gut so.”

(apa/red)

Titelbild: APA Picturedesk

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17 Kommentare

  1. Da haben die Impffaschisten und Corona-Apologeten endlich ihren Herschel Grynszpan.

  2. Hoffentlich liest das auch Ludwig, Bückstein und der Messias. Dieses permanente aufhetzen und spalten der Bevölkerung ist kontraproduktiv.
    Kopiert endlich UK, Dänemark bzw. sämtliche skandinavischen Länder….

  3. Aha, und warum wurde mein Kommentar samt Antworten gelöscht?…….

    Eure “Haltung” kotzt mich an – sie ist nämlich antidemokratisch.

    • Ich hege den bösen Verdacht, ZZ zensiert deshalb relativ wenig, weil sie sich den Zensor nicht leisten können. Aber vielleicht mit einer nächsten Presseförderung…

  4. vorsätzlicher mord.
    lebenslang, ohne aussicht auf bewährung.
    so gehts.

  5. Diese Tat ist nicht zu entschuldigen!
    Aber,
    wenn unter Maßnahmen-Kritikern Rechte sind, sind alle Maßnahmen-Kritiker Rechte!
    wenn einige Maßnahmen-Kritiker Idioten sind, sind doch alle Idioten!
    Wenn ein Mörder auch Maßnahmen-Kritiker ist, sind alle Maßnahmen-Kritiker…?

    Ich fürchte es wird zu einem Missbrauch dieser schrecklichen Tat kommen!

    • Ich verstehe Ihr Posting nicht. Der Mörder war in Telegram-Gruppen rechter Gesinnung. Diese Telegram-Gruppen waren voll mit Maßnahmen-Kritik. Vielleicht kam diese “rechte Gesinnung UND Maßnahmen-Kritik” ja zufällig zustande. Die Hetze bleibt unbestritten und die Freude, dass sich jemand getraute, in de Tat umzusetzen, was sie einander zuvor fantasiert haben.

      Die Aggression in diesen Gruppen ist extrem und die Stimmung aufgeheizt. Ja, das sind Mörder-Wannabes, die sich gegenseitig hochpushen. Da gibt es einen Zusammenhang. Niemand wacht plötzlich auf richtet irgendjemanden hin. Es gibt immer eine Gruppe, die zuvor angeheizt hat.

      Und ja, diese Anheizer sind mitschuldig. Auch wenn sie rechtlich vielleicht nichts zu befürchten haben.

      • Dass sie mein Posting nicht verstehen, merke ich. Ich verteidige nicht den Mörder, sondern alle anderen, die wegen ihrer Kritik mit diesen Mörder in einen Topf geworfen werden.

    • Na dann stellen sie sich vor was eingetreten wär wenn der Mordschütze ein Flüchtling gewesen wäre.

      • Gut, wenn Sie der Täter sein wollen. Bitte, halte ich auch für passender für Sie……

    • Selbstverständlich wird es missbraucht werden. Dieser “Artikel” tut das ja schon. Klassische Instrumentalisierung.

      Und darum wurde auch mein Kommentar gelöscht.

    • Wenn dieser Mörder eine Afghane gewesen wäre, wären alle Afghanen Mörder. hatten wir ja schon.

      Ich kenne zwar die Stellungnahmen von Prokrastinator, die gelöscht wurden, nicht. Aber es kommt mir eigenartig vor, wenn seine Stellungnahmen, die in der Sprache nie besonders ausfällig waren, manche sogar besänftigend, gelöscht werden, aber Aussagen, die den ZZ-Betreibern zu C gefallen und die anders Gesinnte als KRETINS bezeichnen, stehen bleiben dürfen, und das nicht nur einmal.

      • Ich habe geschrieben, dass ich den Spin dieses “Artikels” für genauso schäbig halte wie die Tat.

  6. Das war eine Hinrichtung. 49 Jahre, in einem Verschwörungskanal aufgeheizt, dann reicht es ihm. Waffen wurden schon lange besorgt. Man nimmt, wen man erreichen kann. Grausig.

    Nach einem Jahr Covid-Maßnahmen-Hetze sind die “bereiten” Männer soweit wie nach vier Jahren Migranten-Hetze. Sie werden gewalttätig, wenn jemand zu ihnen spricht: todbringend gewalttätig. Sie fühlen sich legitimiert. Sie fühlen sich.

    Diese enorme Aggression, die sich aufstaut und, wenn darauf angesprochen, blande verleugnet wird, zeigt sich bei der Gewalttat.

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