Mittwoch, März 19, 2025

Empörung über Kurz wegen Treffen mit Australien-Premier

Kurz traf in New York Australiens Premier Scott Morrison. Über den Inhalt ist nichts bekannt, doch das Gespräch sorgt für Empörung in Frankreich.

Wien/New York, 22. September 2021 | Der französische EU-Abgeordnete und Vizepräsident der EVP-Fraktion, Arnaud Danjean äußert Kritik an Sebastian Kurz (ÖVP). Denn dieser traf sich am Rande der UNO-Generalversammlung in New York mit dem australischen Premierminister Scott Morrison. Auch EU-Chefin Von der Leyen hatte ein Gespräch, was Danjean ebenfalls verärgerte.

„Bewährte Strategien“

Danjean sieht in dem Treffen von Kurz mit Morrison fehlende Solidarität. Denn Frankreich ist aktuell über Australien verärgert, da Australien einen U-Boot-Kauf platzen hat lassen. Worüber Kurz mit dem australischen Premier gesprochen hat, ist nicht bekannt. In Australien gibt es aktuell, nachdem die „NoCovid“-Strategie gescheitert ist, heftige Proteste gegen Ausgangssperren und Impfdruck.

Seit Beginn von Corona arbeite Österreich eng zusammen mit Australien zusammen und habe mehrere Videokonferenzen abgehalten, “um bewährte Verfahren auszutauschen”, schrieb Kurz auf Twitter.

Kurz erklärte nur, habe ein “gutes und interessantes Treffen” mit Morrison gehabt. Laut seinem Büro nach dem Indopazifik-Sicherheitspakt (AUKUS), den Australien, Großbritannien und die USA bekanntgegeben hatten. Eine nähere Stellungnahme dazu gab es aber nicht.

Der konservative Danjean ist verärgert:

“Ich weiß nicht, ob die österreichisch-australischen ‘Good Practices’ (!) Respekt für gegenseitige Verpflichtungen beinhalten. Aber auf jeden Fall sehe ich in diesem Austausch keinen Beweis der ‘europäischen Solidarität’, die uns Paris dennoch als ‘total’ versichert …. Krokodilstränen!!”

Österreich hält an Verhandlungen fest

Zudem will Österreich offenbar aus dem EU-Plan ausscheren. Denn während in der EU ein Stopp der Freihandelsgespräche mit Australien erwogen wird, hält Österreich offenbar weiterhin an dem Plan fest, ein Strategisches Partnerschaftsabkommen mit der ozeanischen Nation abzuschließen.

Über dieses werde schon seit über einem Jahr verhandelt, hieß es am Dienstag aus dem Umfeld des Kanzlers. Es umfasst die Bereiche “Handel und Investitionen, Wissenschaft, Technologie und Innovation, Bildung und Jugendaustausch sowie Klima und Energie, Kultur, Sport und People-to-People Kontakte, Cyber sowie Kampf gegen internationalen Terrorismus”.

(ot/apa)

Titelbild: APA Picturedesk / Dragan Tadic (Kanzleramt)

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