Freitag, April 19, 2024

Skylla und Charybdis – Pandemonic Potpourri

Skylla und Charybdis

Die Hand, die Kurz ausstreckt, verteilt Watschn – für alle, die nicht auf seiner Seite sind. Das Pandemiemanagement ist Symptom für eine Politik der Spaltung.

Julya Rabinowich

Die Pandemie hat vieles endgültig ins Wanken gebracht, das auch vorher schon Risse und Abgründe zeigte. Die Ungleichheit. Das prekäre Erwerbsleben. Die Rolle der Frauen in der Gesellschaft. Der schiefhängende Generationenvertrag. Der Wert, der den Kindern und Jugendlichen insgesamt zugemessen wird. Wie wir mittlerweile erkennen können, sind diese Kinder und Jugendlichen weniger wert als das gepflegte Skifahren. Apres-Ski wurde immerhin vor Saisonbeginn durchgeplant, der Start der Schulsaison hingegen nicht. Sollen sie doch Stoßlüften, wenn sie nicht im Nobelhotel Apres-Ski haben können!

Verantwortung ist wohlfeil

Wie man an all diesen Punkten unschwer erkennen kann: Es geht um die Würde des Einzelnen und um das Funktionieren des Staates. Es geht um Gesundheit und Vertrauen in die Justiz. Es geht um die Schere zwischen Arm und Reich. Es geht, genau genommen, um alles. Es geht um die sogenannte Wurst, von der nicht viel für die Allgemeinheit übrigbleibt, wenn man den Bock zum Gärtner macht. Es geht um nichts weniger als ein ausgeglichenes Zusammenleben. Um den Boden unter den Füßen. Um Vertrauen in die Politik. Um Demokratie. Um den Anstand, den jene mit Macht haben sollten. Als Vorbilder, sozusagen. Als Verantwortungsträger. Einige haben sich wohl gefragt, wo die Leistung war. Aber kaum einer fragte, wo diese Verantwortung denn blieb! Im Gegenteil, die Wege der Leistung und der Verantwortung nehmen manchmal völlig entgegengesetzte Richtungen, und während das erstere gern sofort großzügig entlohnt wird, müssen für das zweitere, verantwortungslos geleistete, meist andere als die Entlohnten aufkommen.

Die Hand, die einen ohrfeigt

Dort, wo es um die Wurst gehen sollte, geht es längst nicht mehr um Fakten. Längst geht es nicht mehr um Inhalte. In einer Zeit, in der wir den Zusammenhalt am dringlichsten brauchen würden, klare Ansagen und Handschlagqualität. Womit wir endgültig bei der Krönung austriakischer Momentanzustände und damit beim Kanzler dieser Republik angekommen wären. Die Handschlagqualität von Sebastian Kurz ist die Watschn. Versteckt hinter betenden Händen ist die fütternde Hand. Familie oder nicht, das ist hier die Frage. Zuckerbrot und Peitsche: das ist die Antwort. Die Anpatzenden: das sind die anderen. Hier geht es um alternative Fakten nach bester trumpesker Manier. Und um Politik der öffentlichen Erniedrigung, der Spaltung, der Ablenkung und der Täuschung. Er hat nicht den geringsten Vorsatz, hielt der Kanzler gerade fest. Aber er hat leider eine Menge Nachsätze.

Titelbild: APA Picturedesk

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24 Kommentare

  1. Basti sagte am 3.p. zum richter, er sei kein volltrottel.
    Was ist er seiner meinung nach dann?

  2. Nun kennt bald jeder schon mehrere Menschen die den “Floskelgestiker” gewählt haben und dies zutiefst bereuen.

  3. … “Die Handschlagqualität von Sebastian Kurz ist die Watschn. Versteckt hinter betenden Händen ist die fütternde Hand.”….

    Besser kan man die “Art” des Regierens vom Slimfit ( ich weigere mich, ihn Kanzler zu nennen, dazu habe ich zuwenig Respekt vor ihm) nicht beschreiben.

    Hut ab, Frau Rabinowich.

  4. 🌍Anregung für die Redaktion🌎
    Könnte man auf der ZZ-Homepage eine Rubrik installieren, wo spezielle Artikel (auch dieser exzellente) zusätzlich in Englisch aufscheinen? Würde die Reichweite erhöhen und ermöglicht die Verlinkung in den anglo-amerikanischen Raum

  5. Die watschn, die er austeilt, werden ihm als echo zurückkommen.
    Früher, als er denkt.

  6. Es geht um Wirtschaftsinteressen und sonst gar nichts. Kurz als Werbeträger eignet sich hervorragend zur Umsetzung dieser Wirtschaftsinteressen. Er hat eine kleine Statistenrolle in diesem Getriebe bekommen, ist aber beliebig austauschbar.

    Ich habe mich bereits vor Jahren gefragt, warum krankmachende Lebensmittel nicht aus dem Verkehr gezogen werden, vor allem, wenn es sich um Lebensmittel handelt, dessen Zielgruppe Kinder sind?

    Wenn man sich die Wirtschaftsmacht der Lebensmittelindustrie und industriellen Landwirtschaft anschaut, sieht, dass Milliarden schwere Konzerne und Interessensgruppen dahinter stehen, die beste Lobbyarbeit leisten und unter dem Giebelkreuz auch an den Schnittstellen der Politik sitzen. Und wer profitiert? Big Pharma hat kein Interesse, dass sich an der Situation etwas ändert. Big Soda und Nestle & Co treiben der Pharma Massen an kranken Kindern zu, die die künftigen Konsumenten ihrer Medikamente sind.

    Cui bono?

    • Die Wirtschaft profitiert, für die Politiker gilt die Unschuldsvermutung, die Medien erhalten ihre Inserate.

      Der Konsument lebt im Schlaraffenland und wacht am Tropf der Pharma auf.

      Corona hat diese Verhältnisse nur verschärft.

      • Was das betrifft geht es nach der Zivilisierung des Menschen um die Kommerzialisierung des Menschen, das gelingt nur dann am besten wenn man ihn abhängig macht.

        Nicht umsonst heißt es auch dass der größte (und auch legale) Drogenhandel der mit synthetischem Zucker ist.
        Von Pharmapräparaten für die Masse einmal ganz abgesehen, wodurch ja nie die Ursache sondern Symptome „behandelt“ werden, sprich doppelte Abhängigkeit, doppelter Profit.

        • Ich empfehle jedem John Yudkin “Pure, White, And Deadly” und meinen Ernährungsguru Dr. Robert Lustig “Sugar: The Bitter Truth” zu lesen.

  7. how long can this go on?

    und wenn man den umfragen glauben schenken darf (darf man?) wollen noch immer etwa ein drittel der wähler bei dieser türkisen bagage ihr kreuzerl machen.

    • Wenn man mit 210 Mio €, 59 PR-Söldnern, Gegengeschäften in den zu Propagandamedien gedrillten Zeitungen, 1500 Pressekonferenzen in 12 Monaten, Blumentopf-Fotoserien aus der großen weiten Welt, ORF-ÖVP-Sondersendungen, nur auf 33 % kommt….. dann steht dem Messias das Wasser schon bis zu den Ohren.

    • Inzwischen baut flex mit dem willfährigen wallner weiter am polizeistaat.

  8. Alles wahr und auf den Punkt gebracht, bester („externer“) Kommentar bisher auf ZackZack.

    Leider ist aber all dies Strategie, nicht erst seit heute, es ist zumindestens seit der Jahrtausendwende (davor war ich noch zu jung) beobachtbar für jeden der ein bisschen Ahnung von Propaganda und Massenpsychologie hat. Es folgt alles einem klar definierten Ziel, nur „leider“ haben die „Mächtigen“ = „Shareholder“ die Dummheit und Machtgeilheit der zT „Stakeholder“= Politiker & Parteischergen etc unterschätzt, deshalb hat es etwas länger gedauert bis wir an dem akt. Punkt angekommen sind, und deshalb wird es auch wieder implodieren (fragt sich nur wie lange noch).

    Die große Masse der Menschen, die so leicht wie noch nie zuvor manipulierbare Schafherde, ist nur gebilligter Zuschauer dieses Theaters.
    Leider können ja fast 100% der Österreicher nichteinmal die in diesem Kommentar dargelegten offensichtlichen „Symptome“ erkennen, wie sollen sie dann jemals 1 Schritt weiter denken können?

    • Seit dr lüssel war die strategie offensichtlich.
      Ab da übte sich die vp in größtmöglicher hinterfotzigkeit den roten gfriesern und den arbeitnehmern gegenüber.

      • Die angepasste Substrategie für die Bewohner des Landes Österreich, unterschiedliche Länder/Kulturen/Zivilisierungsgrade = unterschiedliche, den Gegebenheiten adaptierte Strategien;
        lüssel war auch nichts anderes als eine Marionette (aber sie haben vollkommen Recht, wenigstens da hätte mehr Leuten etwas auffallen müssen, denn plumper ging es wirklich nicht mehr);
        Die unterschiedlichen „subtilen“ Strategien haben nicht so gefruchtet, darum geht man jetzt global mit dem Hammer drauf

      • Höchste Eisenbahn wie man so „schön“ sagt; der größte Bremsklotz wären auch nicht diese Pseudopolitiker- u. Parteien, Sondern diese ver………. Abhängigkeiten in denen der Großteil der Menschen schon gefangen sind, das wurde über die letzten mind 2 Jahrzehnte perfide und perfekt aufgebaut diese Abhängigkeiten;

        • Das stimmt. Aber Menschen werden lernen (und tun es bereits) sich von diesen Abhängigkeiten zu lösen. Im Endeffekt sind es immer die eigenen gedanklichen Beschränkungen im Kopf, die einen in der Ohnmacht halten (oder versuchen zu halten).

          • Das ist wahr, deshalb wird ja alles versucht die Menschen in einem Dauertrommelfeuer zu halten, damit sie davon abgehalten werden, innehalten zu können, um ohne äußere Störfeuer/Beeinflussung wieder selbst und bewusst das „eigene“ (sofern noch eigen) „Hirn“ zu gebrauchen. Die breite Masse wird ja bewusst in einer ständigen ohnmächtigen Geisteshaltung „gehalten“, damit ja niemand auf die Idee kommt wieder eigenständig zu denken, zu hinterfragen und weiter wie den nächsten Schritt zu denken.

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