Freitag, März 29, 2024

Historischer KPÖ-Erdrutschsieg in Graz – »Kernöl-Marxismus«

»Kernöl-Marxismus«

Historischer Wahltag in Graz: In der zweitgrößten Stadt Österreichs überholt die KPÖ die ÖVP und wird stimmenstärkste Partei. Elke Kahr dürfte Bürgermeisterin werden. Nagl gab bereits seinen Rücktritt bekannt.

Graz, 27. September 2021 | Fulminanter Erdrutschsieg für die KPÖ in Graz. Mit 29 Prozent holte Spitzenkandidatin Elke Kahr das mit Abstand beste Ergebnis der Kommunisten in der Geschichte, und steht damit am vorläufigen politischen Höhepunkt.

Politik für Menschen

Seit 1998, damals als Klubobfrau, erlebt und prägt Kahr den Aufstieg der KPÖ in Graz in der ersten Reihe. 1998 kam man in die Stadtregierung, man übernahm das Wohnungsressort. „Die Gegner hofften, dass wir uns da totlaufen und die Zähne ausbeißen. Aber wir haben aus dem Wohnungsamt etwas Herzeigbares gemacht. Es hilft den Mietern und den Stadtbewohnern“, so Kahr im Interview zu ZackZack nach dem letzten steirischen KPÖ Wahlerfolg im Jahr 2019.

Der Mieternotruf, der schon seit 30 Jahre betreut wird, wurde in Graz zu einer Institution und ist eng mit dem Namen Kahr vebunden. Sie gilt als vertrauenswürdige, integre Politikerin: „Glaubwürdigkeit kann man wählen“, war ihr Wahlkampfslogan. Das bisher beste KP Graz-Wahlergebnis von Ernest Kaltenegger 2003 mit 20,8 Prozent wurde nun massiv überflügelt. Nach der Wahlkartenauszählung könnte die KP sogar bei über 29 Prozent landen.

Steirischer Weg

Elke Kahr zeigte sich im „ORF“ beinahe überwältigt. Das Ergebnis sei „mehr als überraschend“. Es sei aber nicht das Ergebnis der letzten Wochen und Monate, sondern der ganzen letzten Jahrzehnte, denn man „muss für die Menschen da sein“. Wird sie jetzt Bürgermeisterin? „Wenn es so ist, dann muss niemand Sorge haben. Wir werden mit genauso Verantwortungsbewusstsein und Umsichtigkeit Gespräche mit allen Parteien führen.“

Elke Kahr scheint eine Ausnahme im politischen Zirkus von Österreich. Ins mediale Rampenlicht drängt sie sich nicht. So soll sie heute ein Radio Interview bei der „Antenne Steiermark“ um 8 Uh morgens abgelehnt haben. Begründung: Sie habe ab 8 Uhr Parteienverkehr. Ihr Job sei „Politik für die Menschen“. Es dürfte Experten zufolge genau jene sozial greifbare Politik sein, mit der die KPÖ zur stärksten Kraft in Graz werden konnte.

Aber ist das kommunistisch, was die Grazer KP macht? Kahr ZackZack-Interview: Der Marxismus sei die „Weltanschauung“ ihrer Partei. „Aber es hilft nichts, wenn wir die Menschen auf eine bessere Welt vertrösten. Wir müssen tagtäglich zeigen, dass wir eine nützliche Partei sind.“ Der steirische „Kernöl-Marxismus“ dürfte die Nützlichkeit der Partei beweisen.

Schock bei ÖVP

Das hat die SPÖ in Graz immer weiter marginalisiert, sie kann mit der bürgernahen KP nicht mehr mithalten. Erreichte man 2008 noch immerhin 19 Prozent, ist man mittlerweile einstellig – bei 9,6 Prozent. Historisch ist es das schlechteste Ergebnis.

Die Grünen, als zweiter Wahlsieger, die sich vor allem von der ÖVP stimmen holen konnten, nähern sich bereits bei der KPÖ an. Während man sich in Oberösterreich wohl eher der Stelzer-ÖVP anbiedern wird, wirbt Werner Kogler (Grüne) in Graz um die KPÖ. Im TV inszenierte er seine Partei als großen Wahlsieger und formulierte ein laut „Kurier“ ein „attraktives Angebot“ an die Kommunisten. Nun tagen erst einmal die Gremien, am Montagabend liegt das endgültige Wahlergebnisse vor.

Vor allem das rechte Lager lässt mit dem KP-Wahlsieg die Masken fallen. Kanzler Sebastian Kurz übte sich in antikommunistischer Propaganda. Ein Wahlsieg von Kommunisten „sollte bedenklich“ stimmen. Mario Eustacchio (FPÖ) drohte den Grazer Bürgern beinahe. Sie würden das Wahlergebnis „noch bereuen“. Den demokratischen Wahlprozess verschmähte der FPÖ-Chef nach seiner Niederlage: „Der Wähler hat immer recht, aber ich bin mir da nicht mehr ganz sicher.” Mit minus fünf Prozentpunkten verlor Eustacchio fast ein Drittel seiner Wähler.

Der langjährige Grazer ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl verlor 12 Prozentpunkte, liegt jetzt bei 25 Prozent. Er hat seinen Rücktritt bereits bekanntgegeben. Zuvor hatte die ÖVP noch fleißig Steuergeld verballert. Die ÖVP hatte sich vehement gegen eine Wahlkampfkostenobergrenze von 400.000 Euro gewehrt. Einem Fairnessabkommen war Nagl nicht beigetreten. Der Nagl-Wahlkampf soll der ÖVP rund eine Million Euro gekostet haben, die Niederlage war dennoch verheerend.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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110 Kommentare

  1. In Graz stehen mehr Kräne als Bäume ! wieviel der Wohnungen haben Migranten besetzt ?? Hoffentlich ändert sich was …….Nagl hat seine Verwandtschaft überall untergebracht. Hoffentlich ist Schluss damit.

  2. Nagl war nichts anderes als ein arroganter, eingebildeter Affe. Habe ihn beruflich selbst erlebt: einfach zum Kotzen dieser Kerl.

  3. Die nächste Stadt für die KPÖ+ wird Salzburg sein?
    1 Mandat haben die schon…

    • Und Kai Michael Dankl macht auch sehr gute Arbeit und gibt ebenso einen Teil seines Einkommens ab.
      Leider ist Salzburg nicht nur einfach konservativ sondern reaktionär und die schwarzen bedienen weiter ihre Klientel

  4. Der Kommunismus ist die logische Antwort auf all jene Probleme, welche der Kapitalismus nach sich zieht. Allein: Er ist keine Herzensangelegenheit. Der Mensch ist nicht sozial; sondern egoistisch. Er sucht sein Glück im Unglück des Anderen. Er ist kapitalistisch. Nach dem Kommunismus ruft er nur, so er dieses Glück nicht gefunden hat; aber dafür dem Glück des Anderen zum Opfer gefallen ist. Auf so einem Boden kann der Kommunismus nicht gedeihen, so sehr es ihm auch zu wünschen wäre. Wir leiden unter dem Krieg, aber wir können ihm nicht abschwören. Darin besteht unsere Tragik.

    • Dem glück oder der brutalität zum opfer gefallen ist, gefördert von inhumaner naturfeindlicher politik.

    • Es gibt zwei Kapitalismus: Der erste und ursprüngliche ist der Kapitalismus der Leweller-Bewegung in England im 16. Jahrhundert. Diese forderten, dass das Adligen-System abgeschafft werden muss und Grund und Boden auf alle verteilt werden muss. Weiters forderten sie, dass niemand niemandes Untertan oder Angestellter sein dürfe. Jeder ist selbstständig. Dies galt auch noch für Abraham Lincoln, der meinte “nur zu Ausbildungszwecken” dürfe man einem anderen unterstellt sein. Jeder ist seines Glückes Schmied. Und das geht eben nur, wenn niemand von vornherein besser oder schlechter gestellt ist. Die Leveller-Bewegung führte zum ersten Parlament weltweit. Ökonomisch hat sie sich nicht wirklich durchgesetzt.

      Der zweite Kapitalismus ist der des 19. Jahrhunderts, die Ungleichheit nahm zu, die Unternehmensgröße und die Marktmacht ließ den anderen, die nicht über dieselben Mittel verfügen, keine Chance. Der zweite Kapitalismus ist Ausbeutungskapitalismus und schafft die Probleme, die wir haben, weltweit: Wer hat, dem wird gegeben, wer nicht hat, dem wird genommen (Matthäus-Prinzip). Der zweite Kapitalismus hat mit dem ersten faktisch nichts gemein, widerspricht ihm massiv. Aber die Ideen, dass jeder seines Glückes Schmied sei, jeder gleichgestellt sei, sich nur durchsetzen müsse etc. behielt der Ausbeutungskapitalismus bei: Um jene persönlich zu diskreditieren, “die es zu nichts bringen” und jenen Legitimität zu verleihen, die Besitzende sind (und nicht geben) und die Ungleichheit vermehren. Ohne diese formale Beibehaltung des Egalitätsprinzips der Leveller-Bewegung könnte sich der Ausbeutungskapitalismus in einer Gleichberechtigungsgesellschaft nicht halten. Er ist fehl am Platz der Demokratie.

      Das, was heute unter Kapitalismus verhandelt wird, ist der zweite Kapitalismus. Er ist eigentlich kein Kapitalismus, er ist ein Gutsherrensystem, denn die Gleichheit aller Akteure ist nicht in seinem Programm.

      Elizabeth Anderson (2019): Private Regierung. Das ist ein lesenswerter Text und zeigt aus US-amerikanischer Perspektive, wie (Groß)-Unternehmen demokratische Prinzipien systematisch untergraben. Auch und zuallererst in unseren Köpfen.

  5. Die KPÖ Steiermark arbeitet für die Menschen, weiß ich aus meinem Umfeld. Viele der anderen Parteien (Ausnahme Einzelfälle) arbeiten für die Freunde.

    Das soll ja einer der Sargnägel vom Nagel gewesen sein. Er war uns Grazern zu visionär, Aussage einer seiner Anhängerinnen. HaHaHa. Hey Leute wir sind ja nicht dumm.

    • Hihi, wer visionen hat, braucht einen psychiater. Oder so.
      Frei nach vranitzky.

  6. Naja….wenn die türkisen Grünen, eh infiltriert sind, dann ist eh egal wer drin ist mit der Kpö?

    • Also, die Grazer Kommunisten sollen jetzt nicht mit den Grünen koalieren?
      Man soll also die Stadtregierung lieber einer Koalition mit der geschrumpften ÖVP anstreben?

      Oder wie sollen bzw. können wir Ihr Posting verstehen?

      • Mal abwarten, ob die övp überhaupt zulässt, dass die grünen mit der kpö eine Zusammenarbeit eingeht.

        • Die vaupen lassen zu, egal wie sie abschneiden.
          Dr lüssel will wieder zuschlagen?

  7. Was soll man da noch sagen? Elke Kahr hat das Interview um 8.00 Uhr abgesagt mit der Begründung, – da habe sie Parteienverkehr….
    So ist es kein Wunder das sie diesen Erfolg eingefahren hat. Auch nach einem historischen Erfolg die Füße am Boden und ist für ihre Mitbürger da.
    Gratulation!

  8. Auch von mir: Gratulation an die “Kommunisten” von Graz! Ein interessantes Erfolgsmodell liefern sie uns da. Ich hoffe, es schreibt bald mal ein kritisch durchblickender Insider ein Buch drüber, damit ich mir diese überraschende Sache von München aus genauer anschauen kann.

    Erfreulich ist auch, dass meine Grünen gut abgeschnitten haben. Die Grün-Wähler scheinen sich um die Angriffe, wie sie hier bei ZackZack vor allem im Forum kommen, nicht sonderlich zu kümmern. Die kapieren, wie wichtig und gut es ist, dass die Grünen weiter in der Koalition bleiben – und das gewiss nicht aus Sympathie für Kurz oder Türkis oder die türkise Korruption oder die türkis-xenophobe Politik.

    Man sollte bei aller Freude über Graz das andere Bundesland nicht vergessen: Oberösterreich. Zugewinn für die ÖVP!
    Das spricht für meine Annahme, dass Türkis nach wie vor sicher im Sattel sitzt. Auch wenn sich ihr Star bei der 5stündigen Vernehmung recht jämmerlich und gelegentlich auch arg daneben benommen hat.

      • Na sowas! Ich mag diese Partei!
        Seit 1998 habe ich immer und ausnahmslos Grün gewählt. Aus gutem Grund, wie ich meine. Für mich ist die ökologische Anlage der Politik die wichtigste Aufgabe, die es in der Politik gibt. Ich werde immer diejenige Partei wählen, die – auf pragmatische Weise – die radikalste ökologische Politik zu machen versucht. (Ideologische Schwätzer interessieren mich dabei nicht. In der Politik geht es immer ums Machbare – in den gegebenen Umständen, mit den Menschen, wie sie sind, mit den Ressourcen, über die man verfügt.)

    • Ich will hier das Thema Corona beiseite lassen, da wir uns beide diesbezüglich meiner Auffassung nach bereits alles gesagt haben. Stattdessen erlaube ich mir, Ihnen meine Analyse der Oberösterreichischen Landtagswahl zu präsentieren.
      Zur ÖVP: Sie hat an Prozenten gewonnen, aber an Stimmen verloren. Die angepeilten 40 Prozent wurden deutlich verpasst.
      Zur FPÖ: Sie hat deutlich verloren, aber nicht so deutlich, wie sie befürchtet hatte. Der ganz große Ibiza-Effekt ist ausgeblieben.
      Zur SPÖ: Hier bemühe ich den Mantel des Schweigens.
      Zu den Grünen: Sie haben dazugewonnen, aber nicht so viel, wie sie erwartet hatten.
      Zu den Neos: Belanglos.
      Zur MFG: Eine Gruppierung, welche aus allen Lagern Zulauf bekommen hat. Verständlicherweise, denn die Corona-Politik hat in allen Lagern ihre Gegner.
      Zu Kurz: Den erhofften großen Schub hat er nicht bekommen. Das Geilomobil fährt, aber die Rundenzeiten sind nicht besser geworden.
      Und nun warte ich auf Ihre Antwort.

      • Sehr gut Analysiert!
        Wobei noch anzumerken ist, dass die ÖVP zwar dazu gewonnen hat, aber ausgehend von ihrem schlechtesten Ergebniss, dass sie je in Oberösterreich hatte.

      • Apropos MFG: Ich würde noch ein bisschen warten mit der Einschätzung der MFG. Ich frage mich, ob es diese Gruppe überhaupt gibt. Ob sie aus mehr als heißer Luft besteht. Oder nur aus tapsigen Amateuren, die recht schnell über die eigenen Beinchen stolpern werden, sobald es um Politik geht. Meine Prognose: Die werden sich bald intern wild zerstreiten.

        Die Grünen haben dazugewonnen, OBWOHL sie in der Koalition mit den Türkisen immer wieder in ein schiefes Licht geraten.
        Wie viele Foristen haben bei ZackZack schon wie oft beschworen, dass die Grünen völlig untergehen werden?
        Wenn man in so einer vertrackten Koalition sein muss, zusammen mit einem kaum kompatiblen Koalitionspartner, leiden die Anhänger – und muss man mit Stimmenverlusten rechnen. Die halten sich in erstaunlich bescheidenen Grenzen.

        Man könnte das analysieren – aber Analyse ist nicht gerade die Stärke der ZackZack-Foristen. Denen reicht es immer, wüst drauf los zu schimpfen.

        • Ihre Grünen als etablierte Partei mit genügend Wahlkampfbudget haben gerade doppelt so viel Stimmen wie ein politischer Newcomer. Ich würde mich für meine Partei schämen!

    • Sie kennen wohl weder Graz noch Oberösterreich besonders gut, lieber Leo aus München. Ein erzkonservatives Bundesland mit einer Universitätsstadt zu vergleichen, ist schon etwas weit hergeholt. Die Erfolge der KPÖ in Graz und der MFG in OÖ dürften wohl eher einer Unzufriedenheit mit den derzeitigen Regierenden geschuldet sein, als der Zufriedenheit mit den Grünen.

      • MFG ist eher was für Leute, die nicht viel von Politik verstehen. Die MFGler werden sich bald hemmungslos zerstreiten bzw. über die eigenen unfitten Beinchen stolpern.

        Unzufriedenheit mit den derzeit Regierenden – haben Sie in jedem Land auf der Welt.

        Dass sich die Grünen sowohl in Graz als auch in OÖ so gut gehalten haben, bestärkt sie: Sie machen es in der Regierung schon einigermaßen richtig. Außerhalb des ZackZack-Forums gibt es wohl nur wenige, die glauben, die Grünen würden die Flüchtlingspolitik der Türkisen oder deren Attacken auf die Justiz oder deren asoziale Tendenzen befürworten. Ich glaube nicht, dass es eine relevante Anzahl von Grünen gibt, die Kurz nicht zum Teufel wünscht. Aber in Österreich kommt man bei der gegebenen Mehrheitslage nicht an Kurz vorbei. Dass es nicht mit der FPÖ geht, hat in Graz deren Häuptling anschaulich vorgeführt.

        • „Die nicht viel von der Politik verstehen“. Das wäre dann doch ihre Partei! Schade, dass sie nicht wahlberechtigt sind…

  9. Gratulation 💐 ich freu mich riesig für die Grazer, dass sich der Schwarz/Türkise Saustall leert. Das von denen noch ordentlich Steuergeld verschwendet wurde ist einfach so typisch für die Schwürkisen. Sie krallen sich an die Macht, koste es was es wolle, ist eh nur Geld vom Pöbel. Man sollte dem Typen noch einen Tritt in den Allerwertesten mit auf den Weg geben das hat er sich redlich verdient.

    • Ich stelle mir den offenen mund vom bastibub vor, wie er wie ein hungriges vöglein nach der mami japst.

  10. Sind die Wahlergebnisse eine Überraschung? Wenn man die Umfragen hernimmt, ja. Aber wer antwortet schon noch korrekt bei Telefoninterviews, wenn man nicht weiß, für wen die Umfrage gemacht wird, an wen die eigenen Daten (Tel Nummer) weiterverkauft werden. Umfragen werden also immer weniger wert.

    Sie sind keine Überraschung, wenn man die Umverteilung von arm zu reich nimmt. Die “etablierten” Parteien verlieren, weil sie es für immer mehr offensichtlich nicht schaffen, ihnen etwas zu bringen. Die FPÖ in Graz hatte ihre Stimmen ja auch aus genau dem Unmut errungen und dann mit der ÖVP weitergemacht wie zuvor. In Oberösterreich gewinnen die “nicht etablierten” Parteien ebenso. Man versucht es halt mit denen.

    Wir Pöbel haben die meisten Stimmen. Und wenn sich die Mehrheiten für den Pöbel nicht lohnen, dann wählen wir Pöbel anders. Die, die wir wählen, müssen UNS geben. Sonst brauchen wir sie nicht.

    • Wenn man auf den Pöbel setzt, dann gewinnen die Xenophoben. Und zwar haushoch.
      Das ist sicherlich nicht Ihre Perspektive, plot_in.

      Pöbel sind die, die pöbeln. Wer ist das in Österreich? – Die FPÖ, die Impfgegner, die Xenophoben. (Dazu bzw. dabei ein paar ZackZack-Foristen, die meinen, links zu sein.)

      Ja, der Pöbel hat ziemlich viele Stimmen – und die gehen zu 90% nach rechts.

      • Naja, so kann man es sehen, so muss man es aber nicht sehen. Ich sehe den Pöbel durchaus positiv, auch wenn er pöbelt. Und ja, ich gebe Ihnen schon recht: Niemand wollte mehr mit dem Pöbel etwas zu tun haben. Außer FPÖ und rechterer Rand. Angebote an den Pöbel kamen bislang nur von dort. Mittlerweile zeigte die KPÖ (nur) in Graz, dass der Pöbel eben auch auf seine Interessen schaut. Und ja der Pöbel hat eigenes Interesse. Und wählt dann auch Parteien, die nicht xenophob sind. Das ist mal ein gutes Zeichen.

        • Ich glaube nicht, dass in Graz der Pöbel kommunistisch gewählt hat. Die Grazer Kommunisten scheinen eine seriöse Partei zu sein.

          Aber ich gebe zu, dass ich von Graz und seiner politischen Landschaft kaum eine Ahnung habe.

          Drum meine Hoffnung, dass bald mal jemand ein (seriöses) Buch drüber schreibt. Keinen Pöbeltext bitte.

          • Der Pöbel sind alle, die Schwierigkeiten haben, ihre Miete zu zahlen, weil die Reichen immer reicher werden. Es gibt auch stille Pöbel. Pöbel-Bashing ist nicht angebracht und kontraproduktiv.

          • Leo ist ein notorischer besserwisser. Der lehrmeister der deutschen nation.

          • Sie geben zu keine Ahnung zu haben!
            Dass ich den Tag noch erleben darf!

    • Natur, umwelt nicht vergessen. Es geht ums überleben. Der planet selber braucht uns ja nicht.

      • Ja, selbstverständlich. Und überleben gibts auch nur, wenn man nicht verhungern oder erfrieren muss. Das gehört in diesen Umbruch-Notwendigkeiten zusammen.

  11. Da sieht man mal was möglich wäre mit einer ehrlichen, bürgernahen, transparenten und sozialen Politik. Die ÖVP würde kein Land mehr sehen. Die SPÖ wird das aber leider im Leben nicht mehr lernen oder hin bekommen dem Beispiel der KPÖ zu folgen und den Malus der Bonzenpartei abzulegen und wieder auf die Leute zu zugehen.

  12. Die Umfrage ist witzig, wie kann sich die Meinung zu einem System welches nachweislich die meisten Menschen am Gewissen hat durch einen Pipifax Sieg verändern? Schauen wir noch über den Tellerrand?

    • Na dann weise mal nach das Kapitalismus nicht mehr Menschen am Gewissen hat, da bin ich jetzt neugierig… (mal schaun wo dein Tellerrand beginnt und aufhört..)

      • Nachdem es die Regierungsform “Kapitalismus” so nicht gibt, ist die Forderung an sich schon unsinng. Jedenfalls ist es der Kapitalismus, der die Möglichkeit zum Wohlstand bietet, der Kommunismus kennt erfahrungsgemäß nur leere Regale.

        • Wir werden sehen, ob in graz die regale leer bleiben.
          Motto “verkauft nicht an kommunisten”….
          Da tun sich ja noch möglichkeiten auf für die bastelmänner.

        • 1. Wer hat hier von “Regierungsform” geschrieben? Das Wort “Regierungsform” haben Sie in die Diskussion gebracht. System ist die Bezeichnung die auch der Erstposter verwendet hat und auf die ich mich bezog.
          2. An “der Möglichkeit zum Wohlstand” ist doch nur die Westliche Welt bzw Westeuropa beteiligt. Was verstehen Sie überhaupt unter Wohlstand? Das man Dinge kaufen kann die von Anfang an Schrott sind, das der Planet noch verschmutzter und mehr ausgebeutet wird, und dadurch Großindustrielle noch reicher, auf dem Rücken von (ca.)99,7% der Erdbewohner, werden? Das Wohlstand für sie nicht gleich Bildung bedeutet kann man an Ihrem Posting sehen.
          3. Welches System bzw Regierungsform hat England? Und warum sind dann dort die Regale leer?
          Ihre Expertise ist jetzt und hier gefragt!!!

  13. Bravo!
    Die Menschen.haben nicht den Kommunismus gewählt sondern die Person und Politik der Frau Kahr.
    Sie macht das gut! Die Menschen vertrauen ihr weil sie in ihrem Handeln autentisch ist.

  14. Da verpulvert der präpotente abgehobene türkis schwarze VA Nagl eine Million Steuergeld und wird nicht zur Rechenschaft gezogen. genauso weinig wie Kurz der sich (ua Strache als Vize damals auch) 15 Mille als Taschengeld genehmigte ohne Rechnungslegung. In vielen anderen demokratischen Ländern, Ungarn, Polen ausgenommen, würde das zur Verurteilung kommen. Hier stört das niemanden. Auch nicht die Opposition

    • Ein Traum wenn diese Personen in der Politik mit ihrem Privatvermögen haften müßten für verplempertes Steuergeld.
      Kommt aber noch!

    • Man könnte das auch so interpretieren, dass eben das viele Geld nicht die Ursache eines Wahlerfolgs ist. Dass man mit dickem Geld auch dick verlieren kann.

    • Unter der strache koalition waren es noch 5 mio für beide.
      Unter den grünen wurde er noch größenwahnsinniger, der selbstbediener.
      Wieviel wird er mittlerweile auf der hohen kante haben, der bastibub?

  15. Als Nagl Bürgermeister wurde, war sein erstes Anliegen, die Jugend zu drangsalieren. Ab sofort war Skateboarden in Graz verboten. Jenen jungen Menschen, die sich das Operncafé oder Sektrunden beim Frankowitsch nicht leisten konnten und mit einem Dosenbier im Stadtpark getroffen haben, hat er Alkohol im öffentlichen Raum verboten.
    Für mich persönlich eine Genugtuung, dass er und die kaputte ÖVP endlich Platz schaffen müssen für Frau Kahr & Team, die sich unermüdlich für ein besseres Leben für ALLE einsetzt. Gratulation an die Grazer KPÖ!

  16. Die Politik von Kurz lässt die alte schwarze ÖVP auflösen.
    Viele ehemalige Wähler suchen sich eine andere politische Heimat, praktisch ein Abschied für immer.

    • In Oberösterreich war die ÖVP allerdings ziemlich erfolgreich. Und das, obwohl ihr die MFG ein paar Stimmen weggenommen hat. Der FPÖ aber mehr. Ist das jetzt eine gute Sache, wenn es rechts außen eine weitere Partei gibt?

      • Das war das zweitschlechteste Wahlergebnis der ÖVP. Nix schönreden bitte.

          • Unmöglicher besserwisser.
            Typisch piefke.(im duden piefke nachschlagen).
            Und ruhe geben, sie maulwurf.

      • Wo ist ihr Beleg dafür, dass die MFG rechts außen steht.
        Wohl wieder aus den Fingern gezuzelt.
        Wie alle ihre Zahlen, wie alle ihre Meinungen der breiten Mehrheiten…

  17. Leuchtturmpolitik(erin) vom feinsten ! Wenn der Karren aber mal richtig ins laufen kommen wird, dann wird auch dieser wie alle anderen gegen die (korrupte) Wand knallen … siehe Zar Putins Parallelwelten …

  18. Was ich mir wünschen würde von der KPÖ: bleibt bitte so wie ihr seid! Lasst euch nicht verbiegen bleibt euren Vorsätzen und eurer Richtung treu!

    Man wird versuchen euch durch den Kaukau zu ziehen und anzupatzen

    • Wenn man an der Regierung ist, MUSS man anders werden, als man in der Opposition war. Regieren ist nicht opponieren.

      Richten Sie sich auf Enttäuschungen ein, MeineHeimat. Schuld an den Enttäuschungen wird aber wohl nicht die Regierung sein, sondern Sie selber.

      • Waren sie als schüler bei den mitschülern eigentlich beliebt? Oder sind sie denen ordentlich am a….gegangen.

      • Bleiben sie dabei, dass sie von Graz keine Ahnung haben.
        Die KPÖ hatte zuletzt den Verkehrsstadtrat und davor sehr erfolgreich den Wohnungsstadtrat. Die haben also Regierungserfahrung!

  19. Gratulation
    1. an Frau Kahr, KPÖ, sie haben das Ohr an den Menschen und das braucht es in diesen Zeiten mehr denn je und dafür haben sich die Grazer bedankt
    2. an Herrn Nagl, ÖVP, für den Anstand, der in ihrer Partei unüblich ist, zurückzutreten

    • Nagl und Anstand? Das weinerliche Gesülze von wegen “Hand nicht mehr schützend blablabla” war nicht nur peinlich sondern nur mehr zum Speiben …

  20. kurz nannte das ergebnis in graz “bedenklich”

    daraus folgt:
    wähle immer so, dass es kurz bedenklich findet.

    wirklich bedenklich ist doch, dass jemand mit einer gesinnung wie kurz immer noch 35 % der wähler in österreich bekommt.

    • was erdreistet sich der Bub da?? Er findet das Ergebnis “bedenklich”??

      Soll heißen: türkis-schwarz ist das Maß der Dinge? Bitte, wo isn der einigrennt?? Holts den Typen runter von seiner Himmelsleiter!

      • Ich nehme an, eher kommen Sie in die Häfn als der Sebastian Kurz.
        Ok, beides ist sehr sehr unwahrscheinlich, aber letzteres eben noch unwahrscheinlicher als ersteres.

    • Der Bundesgeilo findet ein in demokratischer Wahl erreichtes Ergebnis bedenklich. Ich finde die Person Kurz höchst bedenklich.

    • Denen, die sich an dem Wort “bedenklich” stoßen, kann ich nicht folgen.
      Ich finde es naheliegend, dass stramme ÖVPler und stramme Türkise es “bedenklich” finden, wenn eine Partei wie die Grazer “Kommunisten” so eine Wahl gewinnt und das Bürgermeisteramt erobert. Grad so, wie wir es bedenklich finden, wenn die Türkisen nach wie vor bei 35% liegen.

      Mir scheint, Kurz&Co haben sich da noch einigermaßen zurückgehalten und ein eher moderates, akzeptables Adjektiv gewählt.

      Der FPÖ-Chef hingegen hat in die Vollen gegriffen und deutlich gemacht, dass er eigentlich von Demokratie nicht sehr viel hält. Das ist dann allerdings übel. Wie man sieht, gibt es immer noch deutliche Unterschiede zwischen den Türkisen und den BlauBraunen. Mich erstaunt es immer wieder, dass einige hier im Forum meinen, die demokratischen Parteien sollten mir den Faschisten in spe koalieren.

      • Leider haben wir eine demokratische Partei mit faschistischer Geschichte. Es war die Dollfuß-ÖVP, welche die Demokratie in Österreich abwürgte und politische Gegner hinrichten ließ. Ich nehme an, dass Sie das gewusst haben…

        • Ich habe die Österreichische Geschichte aufmerksam studiert. Tausende Seiten darüber gelesen. 100 Stunden Dokus angeschaut. Ausstellungen besucht.

          Vor allem die Jahre 1918-1945 haben mich fasziniert.

          Wenn mich Leute fragen, was ich für die mir sympathischste politische Leistung weltweit halte, dann erzähle ich den Leuten vom Wiener Gemeindebau, von der Wiener sozialistischen Politik 1918 – 1934.

    • Der bastelbub träumt sicher schlecht in nächster zeit. Der stelzer hat sich verbeten, dass er sich im wahlkampf wichtig macht, dann das desaster in graz.
      Wallner gehört abgewählt.

  21. Unbarmherzige Gewinner sind auch schlechte Verlierer. Erbärmlich wie sich ÖVP und FPÖ hier verhalten. Demokratie ist denen immer nur dann recht, wenn es genug Pfründe zu verteilen gibt. Kahr muss jetzt gut aufpassen und braucht fähiges Personal. Jeder Fehler wird ihr nun doppelt zur Last gelegt.

  22. Gratulation an eine ehrliche politikerin.
    Und der bastl soll endlich einmal seine pappm halten. Keiner interessiert sich für seinen schmähfu.

    • Dass sich keiner für das interessiert, was Sebastian Kurz sagt, ist – na ja, Bastelfan – entweder eine glatte Lüge von Ihnen (denn Sie wissen es natürlich anders) – oder dummdreistes Wunschdenken.

      Kurz scheint immer ein jämmerliches Bild abzugeben, wenn er unter Druck befragt wird. Das wird nun allerdings allmählich österreich-schädlich. Aber auf der anderen Seite versteht es es sehr gut, politisch zu menscheln und bei seiner Klientel gut anzukommen. Da liegt er weit vor allen anderen in der Kompetenz.

      • Ich plädiere für eine fragestellung von zz, was SIE, oberbevormundender teutscher leo, für ein bild machen in diesem forum.

        • Ich halte ihn so erfreulich wie ein Wimmerl am Arsch…
          Aber er hat das Recht sich hier zu äußern…
          Sie rufen nach einer Zensur im ZZ. Keine Angst, die wird kommen, sobald sich ZZ diese leisten kann…

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