Start Ende Oktober
Bereits Mitte August hatte Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) das Klimaticket für ganz Österreich angekündigt. Die Verkehrsbetriebe der Ostregion waren damals aber nicht an Bord. Mittlerweile soll man auch im Osten auf Schiene sein.
Wien, 29. September 2021 | Klima- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) kann offenbar einen Erfolg verbuchen. Schon im August hatte die Ministerin angekündigt, das ultimative Österreichticket solle ab dem Nationalfeiertag am 26. Oktober in Umlauf gebracht werden. Die Verkehrsbetriebe der Ostregion hatten allerdings damals noch reichlich Gesprächsbedarf gesehen. Laut übereinstimmenden Medienberichten ist es jetzt zu einer Einigung gekommen.
Bis zuletzt intensive Gespräche
Der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) zeigte sich zuvor von der, wie es hieß, einseitigen Ankündigungspolitik Gewesslers irritiert. Man beklagte im Gespräch mit ZackZack die „Art der Verhandlungsführung“, war aber genau wie die Ministerin an einer einheitlichen überregionalen Lösung interessiert. Noch am selben Tag wurden jetzt mehrere unklare Punkte, die „noch nicht ausverhandelt“ wurden, geklärt.
Im Tarifplan war ursprünglich eine stufenförmige Lösung des Klimatickets geplant. Für ein Bundesland soll das Ticket einen Euro pro Tag kosten. Entsprechende Angebote gibt es schon in Wien in Form der Jahreskarte. Zwei Bundesländer sollen mit 730 Euro 2 Euro pro Tag kosten. Für 1.095 Euro soll man hingegen alle öffentlichen Verkehrsmittel in ganz Österreich nutzen können. Für die zahlreichen Pendler nach Wien stellte die derzeitige Lösung für 1.095 Euro laut VOR kein attraktives Angebot dar. Nun hat man im Osten eingelenkt. Wie genau das Ergebnis aussieht, dürfte bei der morgigen Pressekonferenz verkündet werden.
Verteilungsschlüssel noch unklar
Keine Einigkeit gab es bisher beim Verteilungsschlüssel. Die Verkehrsbetriebe erhalten vom Ministerium gemäß einer bestimmten Aufteilung Geld, wenn jemand ein österreichweites Klimaticket kauft. Ob und welche Einnahmen ein Tiroler Busunternehmen bekommt, wenn ein Burgenländer ein Klimaticket kauft, hatte für viel Gesprächsbedarf gesorgt. Für den im ursprünglichen Finanzierungsplan fehlenden dreistelligen Millionenbetrag bei den Verkehrsunternehmen der Ostregion wurde jetzt eine Lösung gefunden.
Die Ostregion ist für rund 60 Prozent aller österreichischen Fahrgäste verantwortlich. Im Gespräch mit ZackZack betonte man seitens der VOR auch die Aufstockung entsprechender Fahrzeuge. „Wenn ich mehr Fahrgäste erwarte, brauche ich mehr Angebote“, so ein Sprecher. Ob tatsächlich mehr Züge und Büsse angeschafft werden, ist derzeit noch unklar. Das Tauziehen zwischen Gewessler und den Verkehrsbetrieben der Ostregion, zu denen auch die Wiener Linien gehören, fand heute jedenfalls ein Ende.
(dp)
Titelbild: APA Picturedesk