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»Kurz muss gehen« – Demo für Kanzler-Rücktritt

Demo für Kanzler-Rücktritt

Am Donnerstag wird vor der ÖVP-Zentrale protestiert. Ein linkes Bündnis fordet: „Kurz muss gehen“.

Wien, 07. Oktober 2021 | Unter der Schüssel-Haider-Regierung war die „Donnerstagsdemo“ in Wien legendär. Regelmäßig demonstrierten Tausende Menschen für den Rücktritt der neoliberalen-rechtsaußen Regierung. Auch während der türkis-blauen Ibiza-Regierung ging man fast jeden Donnerstag gegen Kurz und Strache auf die Straße.

Protest von Links

Unter Tükis-Grün geschah dies bisher nicht. Linksliberale, zivilgesellschaftliche Gruppen protestierten nicht gegen die Politik für die Reichen von Kurz und Kogler. Auch Proteste gegen die Corona-Politik überließ man den Rechten. Am Tag nach der Hausdurchsuchung im Kanzleramt, ein in der Geschichte der Zweiten Republik einmaliges Ereignis, rufen nun aber linke Gruppe zur Demo auf. Wie der Zufall will an einem Donnerstag.

Unter anderem ruft die „Sozialistische Jugend“ auf, ab 18 Uhr vor die ÖVP-Parteizentrale in der Wiener Lichtenfelsgasse zu kommen. Paul Stich, der SJ-Vorsitzende, sieht keine Chance, dass ein Kanzler „der mit seinem engsten Umfeld im Zentrum von Bestechungsermittlungen steht“, noch länger im Amt bleibt. „Wir werden heute ein klares Zeichen setzen, dass wir genug haben von einer Regierung, die den Staat als Selbstbedienungsladen sieht.“

Schlimmer als Ibiza-Video

Zur Kundgebung mit dem Titel „Kurz muss gehen“ rufen auch der SPÖ-Studentenverband VSSTÖ, die „Junge Generation“, und die KPÖ-Kooperation in Wien „LINKS“ auf. Can Gülcü, Sprecher von LINKS, sagt im Gespräch mit ZackZack:

„Unter Türkis-Blau waren wir monatelang auf der Straße. Was jetzt rausgekommen ist, ist aber weit schwerwiegender als alles, was im Ibiza-Video zu sehen war. Jetzt müssen wir auf die Straße, bis Leute wie Kurz, Schmid, Karmasin oder Fellner nicht mehr an der Macht sind, sondern vor Gericht. Für Kurz und seine Freunde wartet das Gefängnis.“

„Es braucht jetzt politische Konsequenzen und damit einen Rücktritt“, sagt VSSTÖ-Vorsitzende Doro Jandl zu ZackZack. Aber kommt danach, wenn Kurz weg ist? „So eine Art Politik zu machen, darf nicht mehr passieren. Wir brauchen eine Perspektive ohne ÖVP. Letztlich auch andere Mehrheiten.“

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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20 Kommentare

  1. “Unter Tükis-Grün geschah dies bisher nicht. Linksliberale, zivilgesellschaftliche Gruppen protestierten nicht gegen die Politik für die Reichen von Kurz und Kogler. Auch Proteste gegen die Corona-Politik überließ man den Rechten. Am Tag nach der Hausdurchsuchung im Kanzleramt, (…), rufen nun aber linke Gruppe zur Demo auf.

    Höre ich da ein wenig Sarkasmus gegenüber Links heraus? Gegen Schüssel-Haider wurde demonstriert, auch gegen Türkis-Blau, aber nicht gegen Türkis-Grün? Auch Proteste gegen C-Politk überließ man den Rechten? Und jetzt auf einmal?

    Es waren freilich nicht Rechte, zumindest nicht hauptsächlich, die gegen die C-Diktatur demonstrierten, nach allem, was ich gehört habe. Es waren besorgte Bürger, die für Rechtsstaatlichkeit eintraten.

    Bei ZZ geht man wie bei bösen und guten Bullen vor. Einige Tage dürfen kritische Corona-Berichterstattungen kommen (von lb und ot). Dann treten wieder massiv PP und Th.W. für eine C-Diktatur ein. Rechtsstaatlichkeit? Spielt keine Rolle.

  2. aber eine frage an die zackzack-moderation: wieso ist es bei manchen artikel nicht möglich kommentare abzugeben, wie zum beispiel bei „övp in schockstarre…..“?

  3. Nach all dem was sich AUCH die Sozialisten gegenüber Ungeimpften erlaubt haben und immer noch einbilden erlauben zu können – bloß so – käme das NIE in Frage an der Seite dieser mittlerweile doch auch verkommenen Partie zu demonstrieren – auch wenn ich Kurz noch so sehr verabscheue.

  4. Herr Kurz!! Zackzack zurück treten!! Liebe Wiener und Umgebung, bitte bitte geht für ganz österreich zum Kanzleramt. Wir kommen nicht so schnell nach Wien wie es notwendig ist. Also ihr seid wichtig in diesen Stunden.

  5. Trotzdem ist er morgen beim Kurierfest zu Gast (lt kurier.at)
    14:00 Bundeskanzler Sebastian Kurz

    • Mutig von Kurz sowie Kurier, wenn er tatsächlich auftritt. Kurier wird sicher ein nächstes Kapitel im Tango corrupti ;-))

  6. Aha, das sind nun also die Linken, die auf den “legendären Donnerstagsdemos”.
    Und die auf den Corona-Demos sind Rechte, eh klar.

    Was bin ich dann? Ich war/bin auf beiden.
    Und darf ich dann nun mit anderen Linken gegen den Kurz sein, oder sind dann andere Linke meinetwegen angeekelt, weil sie nicht die Meinung eines Rechten teilen wollen, und plädieren dann gar für Kurz?

    Da soll sich noch einer auskennen….;)))

    • Auf Arte gibt es eine bedrückende Dokumentation über Nordirland – eine Aussage war – “egal was die andere Seite vorschlägt, wir sind dagegen. Wenn es von denen kommt, kann es für uns nur schlecht sein.” (selbst dann, wenn wir es eigentlich gut finden)
      Bald sind wir auch so weit wie die Nordiren … schöne Aussichten.

    • Ein Zwitter – verabscheuungswürdig!
      Oder vielleicht ein Streiter für bedingungslose Rechtsstaatlichkeit?

  7. Der Glaube an den Anstand an der Seite der Türkisen hat viele Linke fehlgeleitet. Die Grünen sind ein perfektes Feigenblatt, mit dem die ÖVP ihren Raubzug durch Österreich getarnt hat.

  8. Aha! Heißt das , dass die Linken lieber den Rechten Rand die Drecksarbeit der Protestgebung und den Widerstandes überließen?

  9. Dieser Typ wird erst dann gehen wenn ihn die Grünen hochkant aus der Regierung werfen.

    • Wenn Kogler immer noch zuwarten sollte, wird ihn der Absaufende, klammernd, mit in die Tiefe ziehen.
      10/7 der heutige Tag ist der Tag der Entscheidung.

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