Freitag, April 19, 2024

ÖVP-Landesrätin distanziert sich von Kurz

Das ist ein Unterüberschrift

Kurz’ Rückhalt in seiner Partei beginnt zu bröckeln. Die Tiroler Landesrätin Beate Palfrader distanzierte sich am Samstag als erste ÖVP-Politikerin öffentlich vom Kanzler und seinem türkisen Umfeld.

Wien, 09. Oktober 2021 | Drei Tage nach Bekanntwerden der Korruptionsermittlungen gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist mit Tirols Beate Palfrader eine ÖVP-Landesrätin öffentlich auf Distanz gegangen. Statt sich – wie zuletzt Länder- und Bündechefs – bedingungslos hinter Kurz zu stellen, “erschiene es mir wichtiger, besser und korrekter, volle Aufklärung zu fordern”, zitiert sie die “Presse”. Bis zur vollständigen Aufklärung der Vorwürfe sollten sich alle Betroffenen zurückziehen – auch Kurz.

“Es muss Konsequenzen geben”

Über die Anschuldigungen sei sie “sehr schockiert und tief betroffen”. Diese hätten nicht nur eine “rechtliche Dimension, sondern auch Auswirkungen auf die Einstellung der Menschen zur Politik”, so die Bildungs- und Kulturlandesrätin in der Online-Ausgabe der Zeitung. Bereits am Donnerstag hatte sie betont, dass für Kurz und die anderen Beschuldigten zwar die Unschuldsvermutung gelte. Sollten sich aber die Vorwürfe bewahrheiten, “wird es natürlich Konsequenzen geben müssen”.

Am Samstag nannte sie nun als Szenario in der aktuellen “veritablen Krise”, “dass sich jene, die mit Vorwürfen konfrontiert sind, zurückziehen, bis eine vollständige Aufklärung passiert ist. Und wenn ich das richtig gelesen habe, zählt auch der Bundeskanzler dazu.”

Zu den Chat-Verlaufen in Zusammenhang mit Ex-Parteichef Reinhold Mitterlehner (Kurz: “Super war dass Spindi heute ausgerückt ist. Das stört den Arsch sicher am meisten…”) fällt Palfrader laut Bericht nur ein Satz ein: “Wo bleibt der Anstand?”

Palfrader sieht sich als Schwarze, nicht als Türkise

Palfrader hatte bereits im Mai dieses Jahres, als die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Ermittlungen wegen vermeintlicher Falschaussage im U-Ausschuss zu Ibiza- und Casinos-Affäre aufgenommen hatte, Kritik an der Bundes-ÖVP geübt. “Ich fühle mich darin bestätigt, mich in Tirol stets als Schwarze und nicht als türkise VPlerin zu deklarieren”, hatte sie damals betont. Palfrader war von jeher Kritikerin von Türkis in der ÖVP.

(apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

15 Kommentare

  1. Dieses Bild sagt tausend Worte über die Grünen, überall in vorderster Front am Futtertrog der Nation. Grün sind die maximal hinter den Ohren, die scheuen alle die harte Arbeit in der Privatwirtschaft wie der Teufel das Weihwasser, siehe auch Kogler, Maurer & Co.!

  2. Und schon ist die türkise Familie um ein Mitglied geschrumpft.

    Am Ende zerfleischt sich jedes Regime selbst.
    Darum habe ich längst Popcorn auf Vorrat gebunkert……

  3. Kurz ist ein Müllsack, welcher geplatzt ist. Sein Müll liegt nun auf dem Pflaster der Republik. Für alle sichtbar und für manche hoffentlich lehrreich…

  4. Wie ich schon einmal geschrieben habe, wo waren die Konsequenzen von der Fr. Palfrader bezüglich der Vorfälle in Erl ? ( Kuhn, Haselsteiner usw.)

  5. Vielleicht sollte sie Platter mal ordentlich die Leviten lesen. Wenn er sich als Türkiser betrachtet ist er im tiefschwarzen Tirol wohl fehl am Platz und kann wohl kaum behaupten in erster Linie die tiroler Bevölkerung zu vertreten.

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Polizeiäffäre "Pilnacek"

Denn: ZackZack bist auch DU!