Freitag, März 29, 2024

Schüssel-Vertrauter wird Außenminister

Doch kein Polit-Comeback von Launsky-Tieffenthal: Michael Linhart soll neuer Außenminister werden. Der Ex-Berater von Schüssel gilt als altschwarz – ein Bruch im Regierungsteam der ÖVP.

Wien, 11. Oktober 2021 | Michael Linhart, aktuell Botschafter in Paris, wird neuer österreichischer Außenminister. Er folgt Alexander Schallenberg (ÖVP) nach, der zum Kanzler aufsteigt, nachdem Noch-ÖVP-Chef Sebastian Kurz wegen Korruptionsvorwürfen einen Rückzug einleiten musste. Insidern zufolge ist das ein klares Zeichen in Richtung Langfristplan der Regierung, denn Linhart ist als altschwarzer Diplomat alles, nur kein Kurz-Mann.

Schüssel, Cartellverband, ÖVP-Bruder

Linhart wurde am 31. August 1958 in der türkischen Hauptstadt Ankara geboren. Wie Vorgänger Schallenberg kommt er aus einer Diplomatenfamilie. Seit August 2018 ist der ausgebildete Jurist Botschafter in Paris. Zuvor war er viereinhalb Jahre lang Generalsekretär im Außenministerium. Äthiöpien, Syrien, Griechenland, Frankreich, Kroatien – der designierte Außenminister ist weit rumgekommen.

Die Karriere Linharts ist aber auch eine zwischen Politik und Diplomatie: So war er für Wolfgang Schüssel (ÖVP) als persönlicher Sekretär in dessen Zeit als Außenminister tätig, ehe er für den späteren Kanzler als außenpolitischer Berater fungierte. In konservativen Kreisen ist er gut verankert: Sein Bruder Markus (ÖVP) war bis 2020 Bürgermeister von Bregenz, Michael Linhart selbst ist Mitglied des Cartellverbandes (katholische Studentenverbindung KHV Babenberg Wien).

Heute wird er um 13 Uhr in der Hofburg von Präsident Van der Bellen angelobt. In einer Aussendung des Außenministeriums Montagfrüh bedankte sich Linhart bei Kurz und Schallenberg “für das entgegengebrachte Vertrauen”. Dass die Wahl der ÖVP auf den 63-jährigen Diplomaten fallen wird, hatte sich bereits Sonntagabend abgezeichnet. Auch der Ex-Regierungssprecher von Türkis-Blau, Peter Launsky-Tieffenthal, wurde gehandelt.

(red)

Titelbild: APA Picturedesk

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18 Kommentare

  1. Also ich hoffe ja dass der Mann seine Arbeit gut macht.

    Aber er ist aus dem Umfeld von Schüssel und auch noch CVler, die Hoffnung könnte trügerisch sein.

  2. Schüssel (einer der korruptesten Politiker der 2. Republik) war es doch, der am Aufbau des tiefen Staates begonnen hat.
    Der Mastermind sitzt heute noch im Beraterstab von Kurz und hat ihn sicher zu dieser taktischen Finte geraten, aus der 2. Reihe heraus anzugreifen.
    Im Gegensatz zum intellektuell semibegabten Kurz, ist und war Schüssel ein (ebenso eiskalter) strategisch ausgefuchster Korruptionist.
    Er schaffte sogar, sich nach einer Wahlniederlage (als 3.) den Kanzlerstuhl zu sichern.
    Wenn nun von allen Seiten immer davon gesprochen wird, daß die “alten” Schwarzen die besseren Türkisen sind, so ist das eine gefährliche Verkennung der Tatsachen.
    Sie sind um kein Deut besser, nur taktisch klüger als die slimfitten BiBuben-ihnen würde nie einfallen, ihre Sauereien via Handy auszumauscheln.
    Solange der Pöbel das nicht erkennt, wird dieser schwarze Moloch weiter ungeniert agieren und die Interessen des Großkapitals (von dem sie ja gesponsert werden) fördern.
    Gute Nacht Österreich!

  3. Ich denke die alt ÖVP wird die türkise Bewegung Kurz schön langsam in der Versenkung verschwinden lassen. Die alt ÖVPler haben nun endgültig begriffen, dass sie vom System Kurz hintergangen werden. Das es Kurz nur um sich selber geht und nicht um die ÖVP und das diese türkise Bewegung von Kurz nur Kurz dient und nicht der ÖVP. Die ÖVP fürchten den Machtverlust in Bund und Land und mit Kurz als Führungsfigur wird es dazu kommen denn eine mutige Opposition wird dem Treiben nicht länger zuschauen. Bei der nächsten Sondersitzung des Nationalrates wird es wieder Misstrauensanträge geben und das ist gut so.

  4. Aus persönlicher Anschauung weiß ich, dass Herr Linhart kein Kurzfanboy ist. Er wirkt ruhig und sachlich, hat keinen Dünkel und ist aufgrund seiner großen Berufserfahrung sicher eine gute Wahl als Außenminister.

  5. Die ganz ekelhafte Schei.e – sorry für den Ausdruck- hat mit Schüssl begonnen! Und dieser schachzug trägt die Handschrift von dem Typen! Sitzt am Lachtal und freut sich wahrscheinlich einen Ast ab! Diesen Laiendarstellern geht/ging es nie um die Bevölkerung! Einzig und alleine um Macht! Ein bösartiges Geschwür das Österreich in Zeitlupe zerstört mit hilfe von strunzdummen wählern welche Korruption goutieren! Und Kogler und Mauer… schaufeln für die Grünen eifrig am eigenen Grab! Danke an Kogler und co

    • In Wirklichkeit sind die Grünen schon längst bestattet und die Kinettn hat sich schon so weit abgesenkt, dass eine Begradigung größtenteils nimma notwendig is, aber die zwa wissen des hoit no ned.
      Die glauben nämlich grad, dass jetzt die Zeit zum Feiern warat, weil die Koalition grettet is …

    • Nein,es gibt noch einen,der Schüssel hat eine Psychotherapeutin als Frau,die ihm oft erklärt hat,wie die Menschen so ticken,der Andere hat eine Meimei.

  6. Hilfsbedürftige und altersarmutsgefährdete Menschen gehören natürlich unterstützt, des leuchtet schon ein …

  7. Zum Ausdruck “Schüssel Vertrauter”? Da stellts mir gleich die Nackenhaare auf!

  8. Wie man dem Interesse von Kurz und Schallenberg zuliebe einer Stadt wie Paris den Rücken kehren kann, wird mir auf ewig rätselhaft bleiben. Wenn der gute Mann das nicht alsbald einmal bereuen wird 🙂

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