»Karma«
Heinz-Christian Strache rief Kurz nach dessen Rücktritt an: “Die Familie ist das Wichtigste.”
Wien, 11. Oktober 2021 | Die beiden haben jetzt etwas gemeinsam. Heinz-Christian Strache rief den zukünftigen ehemaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz nach dessen Rücktritt an. Strache, der selbst nach dem Ibiza-Video als Vizekanzler und FPÖ-Chef zurücktreten musste, sagte am Montagmorgen bei Café Puls, dass er keine Genugtuung verspüre. Gleichzeitig ließ Strache seinen ehemaligen Koalitionspartner wissen: „Man kann vielleicht festhalten, dass Sebastian Kurz, das, was er gesät hat, erntet und dass es so etwas wie Karma gibt“. Persönlich habe er Kurz alles Gute gewünscht, trotz „aller politischen Unterschiede“. Er könne sich schließlich in den zukünftigen ÖVP-Klubchef hineinversetzen. Kurz solle sich auf seine Familie konzentrieren.
“Rücktrick”
De Rücktritt von Sebastian Kurz bezeichnete Strache hingegen als „Rücktrick“, da er sich nicht vollständig aus der Politik zurückzieht. Strache verwies auf den Politologen Peter Filzmaier, der sagte, im Vergleich zu den Ermittlungen gegen Kurz sei Ibiza nur eine kleine Insel im Mittelmeer. Mit Blick auf die Ibiza-Afäre warf Strache seinem ehemaligen Kolaitionspartner Kurz erneut vor, sein Wort gebrochen zu haben. Nach der veröffentlichung des Ibiza-Videos hätte Kurz der FPÖ zugesichert, die Koalition fortzuführen, wenn Strache zurücktrete. Bekanntlich kam alles aber anders.
Lobende Worte fand Strache überraschend für die SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner. Ohne ihr Gesprächsangebot an die FPÖ und eine mögliche Viererkoalition, wäre Kurz nicht zurückgetreten, sagte Strache.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk