Mittwoch, April 24, 2024

Beschuldigter Kurz zu 100 Prozent als Klubobmann gewählt – »Sowieso einstimmig«

»Sowieso einstimmig«

Ein “großes Zeichen” nannte August Wöginger (ÖVP) die einstimmige Wahl von Sebastian Kurz als Klubchef. Wöginger ist jetzt sein Stellvertreter. Die einstimmige Wahl sei aber schon im Vorfeld “sowieso logisch” gewesen.

Wien, 12. Oktober 2021 | Der ÖVP-Parlamentsklub steht weiter geschlossen hinter Kurz. Am Montag wurde der von der WKStA beschuldigte Altkanzler, für den die Unschuldsvermutung gilt, einstimmig zum neuen Klubchef gewählt. Gegenüber dem „ORF“ sah der Tiroler Abgeordnete Franz Hörl keinen Nachrichtenwert in dieser Abstimmung: „Sowieso“ werde er „einstimmig“ gewählt, das sei „logisch“, sagte der Seilbahnabgeordnete im Vorfeld der Wahl.

Lob für Kurz

Der sichtlich aufgeregte Hörl sah das Problem im „ORF“ nicht beim beschuldigten türkisen Machtzirkel. Auf die Inseratenaffäre und die Chatnachrichten angesprochen, fragte er: „Was Chats? Warum kommen die überhaupt an die Öffentlichkeit?“ Um 19 Uhr war der Parlamentsklub am Montag zu einer vertraulichen Sitzung zusammengekommen.

Für Hörl hätte es gar keine Wahl gebraucht, das Ergebnis sei ohnehin schon davor klar gewesen. Reinhold Lopatka, Karlheinz Kopf und andere Abgeordnete gaben im Vorfeld ebenfalls bekannt, dass Kurz „selbstverständlich“ ihre Stimme habe. Wirtschatskammer-General Kopf lobte Kurz als „verlässlichen Partner“ der letzten Jahre. Mit dem „Schritt zur Seite“ habe er „Druck“ rausgenommen.

Aus der Hierarchie innerhalb der Volkspartei macht man kein Geheimnis. Auf Platz eins steht der Altkanzler. Der neue Kanzler kommt erst am fünften Platz, noch hinter Gabriela Schwarz, der stellvertretenden Generalsekretärin der Partei.

In dieser Reihenfolge präsentiert die Volkspartei ihr “Team”. Quelle: Screenshot dieneuevolkspartei.at

Wöginger sieht „großes Zeichen“

Auch die türkisen Regierungsmitglieder und der neue Kanzler Alexander Schallenberg nahmen an der Sitzung teil. Die Sitzung soll dann aber ungemütlich lange gedauert haben.

August Wöginger ist jetzt der Stellvertreter des Altkanzlers. Die Alltagsarbeit werde aber Wöginger und nicht Kurz machen. Die einstimmige, „geheime“ Wahl, sei für Wöginger „ein großes Zeichen der Einstimmigkeit und auch der Geschlossenheit“. Dies gebe Wöginger „Mut und Zuversicht“ für die Zukunft.

Auch Wöginger wurde mit 100 Prozent der Stimmen bestätigt. Im ÖVP-Klub fehlt es offenbar noch an abweichenden Stimmen.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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38 Kommentare

  1. Hoffentlich muss Kurz dem Steuerzahler den Schaden ersetzen, wenn sich die Unschuldsvermutung als unberechtigt erweist.

  2. Aber Gerlos liegt doch nicht im Himalaya daß der Hörl einen Höhenkoller hat.

  3. Die NÖ Landeshannerl geht schon auf Distanz und sie ist nicht die Einzige….

  4. “Kurz spielt keine Rolle mehr.” So oder so ähnlich wird sicher schon formuliert. Ev sieht sich ja Blümel berufen die Nachfolge anzutreten, wenn er nicht in weiteren Chats vor kommt. Hoffentlich sind die Türkisen bald Geschichte.

  5. Orientierungslosigkeit und Panik, die Ratten verlassen das sinkende Geilomobil.
    Mit dem Rücktritt des türkisen Propagandaleiters Fleischmann, der seine Aufgabe in der Überhöhung des Kurz sah, ist der wichtigste Stein aus der korrupten Medien-Krone gebrochen. Ohne sein Inszenierungsvermögen werden sich die verbliebenen Marionetten bis zur Bewegungsunfähigkeit in ihren Fäden verheddern! Das Selbstinszenierungsbudget hat die korrupte Partie jede Bodenhaftung verlieren lassen. Mit seinem Abgang verflüchtigen sich auch die Kurz Testimonials. Kurz steht schon lange nackt und entblößt vor uns. Seine Auftritte sind an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten. Mit dem Klubvorsitz hat er auch noch die Partei okkupiert. Im Gegensatz zu “Die Stadt der Blinden“ von José Saramago gibt es in der ÖVP keine Sehenden mehr, sondern 100 Prozent Orientierungslose!

    • Ahhh…da hat jemand “Ensaio sobre a cegueira” gelesen!
      Tô impressionado!
      Parabéns!

  6. @parlamentsclub: ihr seid einfach ein widerlicher Haufen. Wie kann man jemanden wählen, der nachweislich (Unschuldsvermutung) solche Chats abgesendet hat? Ist bei euch jegliches Gewissen verloren gegangen oder steckt ihr selbst so tief drinnen?

    • na solche typen wählt man sowieso einstimmig. wofür man sie wählt ist unklar, wenn doch die arbeit wieder beim gust hängen bleibt

  7. Die Alltagsarbeit soll vom Stellvertreter Wöginger gemacht werden. Das bedeutet, dass Kurz die Funktion des Klubchefs nur pro forma innehat und, dass er etwas anderes zu tun hat. Was wohl?

    • Weinen und einweimberln.
      So wie sein vorbild khg die internationalen angebote sondieren, womit jener seit ca 15 jahren beschäftigt ist.
      Extrem erfolgreich, wie man weiß.
      Dabei hatte der grasser wenigstens ein paar bröseln hirn, ein abgeschlossenes studium außerhalb der fh wr neustandt, und angepatzt hat er auch niemanden.

    • naja, nur pro forma. was “verdienen” wird er schon auch

  8. Ein nordkoreanisches Wahlergebnis für den Sekten Führer! Das zeigt einmal mehr wie die ÖVP tickt!

  9. Ich finde es erschreckend, wie uneinsichtig Bundeskanzler und Abgeordnete sind. Es stellt sich mir die Frage, ob diese Türkisen überhaupt momentan demokratiefähig sind.

  10. Wie kann man nur derartig verblendet sei ? Das ist einfach irgendwie krank. Vielleicht könnte jemand der sich mit Psychologie auskennt das hier einmal erklären.

  11. Die Frage, die sich mir nach dem jetzt stellt ist: Haben die Landeshauptleute noch die Kontrolle oder wird es zum ultimativen Kräftemessen zwischen Kurz und den Landeshauptleiten kommen und anschließend zur Spaltung?

    • Na, der kurz ist ein loser, er wird eine weile brauchen, bis ers kapiert hat.

    • Die Landeshauptleute haben Angst vor dem Absturz. Stellen sie sich vor, Niederösterreich, Tirol oder OÖ wären plötzlich nicht mehr schwarz. Es wird niemals eine Spaltung geben. Die Landeshauptleute sind in der Geiselhaft des türkisen Systems und seiner verblendeten Jünger.

    • An der Spaltungstheorie ist was dran. Ich glaube schon, dass es möglich wäre, ähnlich wie bei der FPÖ/BZÖ-Geschichte, wo Haider aus Kärnten Riess-Passer dauernd hineingefunkt und sich dann abgespalten hat. Das BZÖ ist in der Folge bald wieder untergegangen, aber das Ganze hat die FPÖ auf Jahre geschwächt.

      Ich kann mir so ein ähnliches Szenario für Türkis/Schwarz schon vorstellen.

  12. Kurz mit 200 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Er übertraf damit noch die Prognose eines ÖVP-nahen Meinungsforschungsinstituts, welches 150 Prozent vorhergesagt hatte.

    • Sie stehen 1000 %ig hinter seinem rücken, bereit, das finale messer zu zücken.

  13. Es scheint, als würde es für manche noch ein langer und schmerzhafter Weg werden, in die Realität zurückzufinden. Es ist Zeit, die wir nicht haben. Es stehen soviele wichtige Themen auf der Agenda.

  14. hat irgendjemand was anderes erwartet, mich erstaunt diese reihenfolge bei weitem nicht

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