Mittwoch, April 24, 2024

Abwärtstrend bestätigt: Nächste Umfrage sieht ÖVP im Sinkflug

Nächste Umfrage sieht ÖVP im Sinkflug

Die Umfrage-Affäre der ÖVP hat zu schmerzhaften Umfrageverlusten geführt. So stürzt die Kanzlerpartei in der Sonntagsfrage erneut ab. Eine Rückkehr von Sebastian Kurz will außerhalb der ÖVP fast niemand.

Wien, 13. Oktober 2021 | Laut einer Erhebung von Market im Auftrag des “Standard” würde die ÖVP auf nur mehr 27 Prozent kommen, was mehr als zehn Prozentpunkte unter dem Wahlergebnis liegt. SPÖ, FPÖ und NEOS gehen gestärkt heraus, auch die Grünen verlieren.

ÖVP Erster, aber…

Durchgeführt wurde die Online-Befragung von Market mit 800 Beteiligten von 11. bis 12. Oktober, also nach dem Rücktritt von ÖVP-Obmann Sebastian Kurz als Bundeskanzler. Zwar bleibt seine Partei darin noch immer stärkste Fraktion, allerdings rückt die SPÖ mit 25 Prozent recht nahe und verbucht einen Zugewinn im Vergleich zur Nationalratswahl im Jahr 2019 (21,2 Prozent) von fast vier Prozent. Noch mehr legt die FPÖ zu und kommt von ursprünglich 16,2 auf 21 Prozent.

Auch die NEOS konnten von der Regierungskrise profitieren, gewinnen in der Sonntagsfrage von Market rund 5 Punkte und würden nun bei 13 Prozent liegen. Verluste – wenn auch nur leichte – verzeichnen die Grünen, die nach dem von ihnen forcierten Abgang des Kanzlers die Koalitionsarbeit fortsetzen: Bei einer Nationalratswahl würden sie laut Market nur mehr auf 11 Prozent kommen, was ein Minus von 2,9 Punkten und den letzten Platz unter den Parlamentsparteien hinter den NEOS bedeuten würde.

Nur ÖVP-Wähler wollen Kurz zurück

Weiters wurde abgefragt, ob der ehemalige Bundeskanzler Sebastian Kurz, im Falle einer Einstellung des Verfahrens, zurückkommen soll. Die Antwort ist eindeutig: Außer ÖVP-Wählern will so gut wie niemand Sebastian Kurz zurück. Nur 18 Prozent aller Befragten würden eine Rückkehr Kurz´sehr begrüßen. Bei der ÖVP sind es zwar 64 Prozent, bei allen anderen Parteien stimmen höchsten zehn Prozent dieser Aussage stark zu.

Auch in “Krone” Absturz für ÖVP

Ähnlich sah die Situation eine am Dienstag in der “Krone” publizierte Umfrage, die unter 1.099 Personen vom Institut für Demoskopie und Datenanalyse (IFDD) durchgeführt wurde – allerdings zum Teil noch vor dem Kurz-Rücktritt. Dort käme die ÖVP auf 26 Prozent, die SPÖ auf 25 Prozent (und damit noch knapper an die Kanzlerpartei), die FPÖ auf 21 Prozent, NEOS und Grüne gleichauf auf 11 Prozent.

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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54 Kommentare

  1. Ich zweifle die Seriosität dieser Umfrage an, lieber hätte ich doch eine Dunkelfelderhebung des Institut von research affairs der Frau Beinschab, mit einer Interpretation von Karmasin und Rosam.
    Präsentieren können die einzig ehrliche Studie dann vorhin genannte unabhängigen Experten in der FellnerShow.
    Aber Traurigkeit beiseite, (Spaß ist es schon lange keiner mehr) sollten die Umfrageergebniss tatsächlich stimmen, muß man sich schon fragen, wieviele Pöbelianer haben die Enthüllungen der letzten Monate nicht registriert?
    Oder ist der gelebte Kadavergehorsam der türkisen Familie, bereits in die Niederungen des Pöbels durchgesickert?
    Ich hoffe es wird heller Österreich!

  2. “Für den ehemaligen EU-Kommissar Franz Fischler ist es undenkbar, dass die ÖVP mit einem Spitzenkandidaten in die nächste Wahl geht, gegen den ein Strafprozess läuft”.

    • Kann es sein, dass Franz Fischler nicht einer der Ziehväter war, die Kurz in lichte Höhen gehoben und (im Hintergrund) das türkise Netzwerk gefördert haben? Das sind doch (zumeist) die schlimmsten Opportunisten und größten Heuchler. Wer war denn der langj. Chef des Forum Alpbach? Fischler. Wer ging denn im Forum Alpbach ein uns aus? Die Türkisen. Wo haben sich die Hauptverdächtigen (der Korruptionssumpfermittlungen) kennengelernt? “Kennengelernt haben sich Bonelli und Kurz bereits 2005 am Forum Alpbach.” (moment, 12.10.2021)

      • Es kann nicht nur sein, es IST mit Gewißheit so!
        3V-Regel

        Xindl elendichs!

  3. Das “große Interview” von Schallenberg, wie es gestern bezeichnet wurde, zeigt nun eines ganz deutlich – der scheint noch schlimmer zu sein als Kurz. Persönlich hält er Kurz für unschuldig, und an den schriftlichen Konversationen erkennt Schallenberg auch nichts wirklich Verwerfliches. Das Abdrehen der damaligen Kinderbetreuungs-Milliarde bezeichnet er als “politisch völlig normal”, und er glaubt an Basti`s Rückkehr. Und, last but not least, sein Vorbild ist Schüssel. Na dann…. Schallenberg wird jedenfalls die ÖVP nicht wieder in lichte Höhen führen, auch nicht Kurz. Nicht nach diesem Interview. Die Bevölkerung bekam nun von einem klassischen Türkisen Einblicke in dunkelste Abgründe. Sollte es wirklich eine Hölle geben, tummeln sich dort überwiegend solche Gfraster wie Kurz, Schallenberg und Co, ein Ort für ÖVPler muss man sagen.

    • Das Interview musste ich wegschalten! Kaum zum aushalten.
      Dazu nur das:
      Zu ihren Tobubawohu erinnert mich dieses Zitat:
      “Wie manche Pfarrer die Kirche leer predigen, reden auch manche Politiker den Saal leer.“

      Chapeau, sie haben es drauf, aber nicht für uns Menschen sondern für anderes. Eh wissen?

  4. “Erhebung von Market im Auftrag des Standard”. Mehr muss man nicht wissen.

  5. Ich verstehe überhaupt nicht, was so Sonntagsfragen in Zeitungen usw. verloren haben. Außer dass wir daran gewöhnt wurden, uns das anzusehen, kann so ein Säulendiagramm doch höchstens für Parteistrategen einen Mehrwert darstellen. Mir raubt das Zeit. Zeit, die fehlt, über Klimaschutzmaßnahmen, die wirken, nachzudenken und zu besprechen, über gerechte Behandlung von arbeitenden Menschen (Landarbeiter, Maurer, Paketierer, Pfleger, Putzer etc.) usw.

    Sie sagen net viel aus. Man muss drei Monate rechnen, bis schwere Ereignisse sickern und wie weit sie gehen werden. Bis Infos bei allen angekommen sind, das dauert. Nach Straches Abgang war die Europawahl für die FPÖ fulminant. Und das war auch ein unrühmlicher Abgang. Viel Getöse.

    • Genau, darum glaube ich auch nicht, dass Neuwahlen so toll sind. Im Moment ist nichts geklärt, in der Luft schwirren alle möglichen Gerüchte und Unsicherheiten. Wahlkämpfe würden das nochmals potenzieren, aber keinerlei Platz für sachliche Diskussion bieten. Neuwahlen in der momentanen Situation bringt das nächste Desaster.

  6. Umfragen ohne lückenlose Finanzierungsoffenlegung glaub ich nicht mehr – auch und gerade wenn sie ein wohliges Bauchgefühl bewirken. 😛

    • Ja, diese Umfragen haben einen schalen Beigeschmack. Und den werden sie nie mehr verlieren für uns, die wir Zeitzeugen wurden.

  7. die övp ist tatsächlich noch stimmenstärkste partei und die fpö (zur erinnerung: stand bei der letzten krise im fokus) legt deutlich zu…

  8. Und Django sitzt am Fluss, reibt sich die Hände und sieht die Leichen vorbeischwimmen.

  9. Sebastian’s Nachfolger, der nächste Tadelige, ist bereits im Fokus von Köstinger. Obacht Frau Schallenberg. Dann das Einstandsinterview in der Bild – leider nicht der Bringer. “Bei allem Respekt”, das wird nix mehr. Aber mit ihm wird es noch unterhaltsam, wie er die hohe Kunst der Diplomatie für den Pöbel erlebbar macht.

  10. Obwohl ich ihn für einen durch und durch unmusikalischen Menschen halte, bin ich davon überzeugt, dass Sebastian Kurz dieser Tage stundenlang vor einem alten Plattenspieler kniet und verzweifelt hoffend Heinz Conrads lauscht. “Den Wurschtl, den konn kana darschlogn!”

  11. Bald erreicht die ÖVP in den Umfragen die Ergebnisse zur Nationalratswahl 2013. Auch keine schlechte Leistung. Innerhalb von knapp 4 Jahren die ÖVP intern hinterrücks zu killen, schafft nur der Basti. Hoffentlich wird er bald wieder Bundeskanzler, dann killt er mit seinem türkisen Korruptionssumpfnetzwerk die ÖVP nach weiteren x Neuwahlen auf unter 5 Prozent. Alles Gute. Du schaffst das schon.

  12. Ich frage mich, sind das die ungeschönten Umfrageergebnisse oder hat er tatsächlich verloren?

  13. Bitte können die den Basti solange behalten bis es auf 0 geht? Ich weiß, das werden sie nicht. Dabei wäre es so wichtig, jetzt, wo das so toll bergab geht! 🙂

  14. Alles auf Schiene.Nun ist es Basti endlich gelungen was alle anderen im Nationalrat vertretenen Parteien versagt geblieben ist. Die Korruptionspartei wird bei der nächsten Nationalratswahl keine Rolle mehr spielen. Dem “Pöbel” wird es besser gehen und den Großaktionären und Großkapitalisten wird endlich das Geld für Panama fehlen.Ich freue mich schon auf den ersten Urlaub in Österreich den ich mir dann leisten werde.

  15. Und bei einer Neuwahl kommen mit diesen Rotinnen noch schlimmere Corona-Bolschewisten an die Macht. Diese Land hat fertig!

    • Ich bin ein ausgehungerter Pöbelösterreicher.Endlich wird diese Fehlgeburt dahin geschickt wo sie niemand mehr sucht und auch hoffentlich keiner findet.100 Mio Euro Schweigegeld für die Medienlandschaft in Österreich sind in der Pflege zB. besser investiert.

    • Werfen sie die nerven nicht gleich weg.
      Abwarten. Die vernunft wird siegen.

  16. Das ist wahre politische Kunst: Der große Gegner säuft ab und die Sozis können davon nicht im Geringsten profitieren.

    Wenn PRW bei der nächsten Wahl zur Parteichefin 36% bekommt wird sie sagen: Ich habe mehr % als Jägermeister. Und das Zeug fährt ordentlich ein.

  17. Ich denke, schön langsam aber sicher kapiert es auch der Meidlinger aus dem Waldviertel.
    Time to say Goodbye…….

  18. Das ist zumindest eine Umfrage die glaubwürdig erscheint. Weil das die Grünen das alles unbeschadet überstehen kann mir sowieso keiner erzählen.

  19. Aus, Stop, Moment
    Der letzte Engel rennt
    Das ist kein Wunder, weil Maschine brennt

    Brennt, Brennt, Brennt, Brennt, Brennt

    Aus: Einzelhaft
    RIP Falco!

    • Jetzt wo das Propagandaministerium schwer angeschlagen ist, wird’s schwierig für jedes weitere Prozent über 25 Zehntausend Euro zu bezahlen. Ein paar Tausender haben sich dann offensichtlich aber doch noch gefunden.

    • Das geht nicht mehr. Fellner hat ja seine Daten geschreddert. Woher soll er jetzt neue nehmen.
      Die Beinschab kann er ja momentan auch nicht Anrufen und von Karmasin weiß niemand wo die momentan ist.

        • Glaube das ist so ein neudeutscher Begriff und hat die gegenteilige Bedeutung von Objektivität und Seriosität. Manche übersetzen es auch aus dem Italienischen, mit schlechten Karma. Senza Karma.

  20. Na ja das mit den Umfragen wissen wir ja nun wie das geht. Wer zahlt schafft an und bestimmt was Sache ist.

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