Dienstag, April 16, 2024

Einwegpfand für Plastik und Dosen ab 2025 – Abfallgesetz passiert den Ministerrat

Abfallgesetz passiert den Ministerrat

Das Einwegpfand für Plastik und Getränkedosen hat heute, Mittwoch, den Ministerrat passiert.

Wien, 13. Oktober 2021 | Das neue Abfallwirtschaftsgesetz sieht demnach vor, dass ab 2025 beim Kauf von Einweggetränkeverpackungen ein Pfand fällig wird, das die Kunden wieder zurückbekommen, sobald sie die Verpackung wieder zurück in das Geschäft bringen. “Dann können wir besser recyceln und dafür sorgen, dass aus einer Flasche wieder eine Flasche wird”, sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne).

Mehrwegangebot ab 2024

Ab 2024 kehrt das verbindliche Mehrwegangebot schrittweise in die Geschäfte zurück. Ab dann soll es wieder in allen Supermärkten wiederbefüllbare Getränkegebinde geben. “Mit dem verbindlichen Mehrwegangebot kommt die Wahlfreiheit zurück ins Geschäft. Ich will, dass alle die Mehrweg wollen auch Mehrweg bekommen. Darum führen wir mit dem Abfallwirtschaftsgesetz das verbindliche Mehrwegangebot wieder ein. Ab 2024 wird es in allen Geschäften und auch in allen Kategorien wieder Produkte in Mehrweg geben. Nicht nur beim Bier, sondern auch bei Säften, Mineralwasser oder Milch”, so Gewessler.

Novelle muss noch von Parlament beschlossen werden

Die Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes muss nun noch im Parlament behandelt werden. Nach dem Beschluss will das Klimaschutzministerium gemeinsam mit den Partnern und Partnerinnen aus der Wirtschaft die Details des Pfandsystems – wie etwa die konkrete Pfandhöhe – erarbeiten. “Unser Ziel ist es, rasch Klarheit und Planungssicherheit zu schaffen und bald die ersten Schritte zur Müllvermeidung zu setzen”, sagte die Ministerin.

Der Einführung des Pfandes ging eine jahrelange Diskussion voraus. Zuletzt sprachen sich auch die meisten Supermärkte und Diskonter für ein entsprechendes System aus. Jedes Jahr fallen in Österreich über 900.000 Tonnen Plastikmüll an. Rund 50.000 Tonnen davon sind nur Getränkeverpackungen. Das sind beinahe 2,5 Milliarden Flaschen und Dosen, die oft in der Natur landen.

Greenpeace: Maßnahmen kommen zu spät

Die Umweltschutzorganisationen Greenpeace und Global 2000 begrüßten den Beschluss zwar, sahen aber doch Mängel in der Novelle. Für Greenpeace blieb die “Kompromisslösung” etwa “deutlich hinter den Erwartungen und den notwendigen Maßnahmen für eine Reduktion der Verpackungsflut zurück”.

Die Umweltschutzorganisation “Greenpeace” bei einer Protestaktion, in der eine drei Meter hohe Installation aus Plastikflaschen aufgebaut wurde. / Foto: APA

Die Maßnahmen würden mit dem Jahr 2025 nicht nur zu spät kommen, auch die Mehrwegquote sei aufgrund zahlreicher Ausnahmen, etwa für antialkoholische Getränke bis 0,5 Liter deutlich zu niedrig. Für Global 2000 zeigte eine erste Analyse des Gesetzes ebenfalls “massive Einbußen bei den Mehrweg-Vorgaben”.

(apa/red)

Titelbild: APA Picturedesk

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16 Kommentare

  1. Dosen und PET Flaschen, Milchpackungen, einfach alles wird bei mir start zusammengefaltet oder gepresst. Ich stell mir das jetzt nicht so prickelnd vor, das die intakten, aber superleichten Dosen jetzt überall herumstehen müssen.

    Den ganzen Scheiß könnte man sich sparen, wenn die ganze Kette auf Trennung und Recycling besser ausgerichtet wäre und man dann noch bei den Produkten selbst ansetzt.

    Am Ende wirde man doch ersinnen, das es meist unsere Anzahl selbst ist, die den Müllberg so groß werden lässt.

  2. Die ÖVP-Unweltministerin Fleming hat anno dazumal die Verpackungsverordnung vermurkst. Die Wirtschaft sollte durch Sammelquoten die Chance bekommen, Einwegverpackungen zu sammeln. Eingespart wurden keine Verpackungen, weil das Sammelsystem die Konsumenten finanzierten.

  3. Muss man die dann luftgefüllt retournieren? Schau ich mir an, wie das funktionieren soll, Supermärkte platzen jetztschon aus allen Nähten…

  4. Mehrwegflaschen? Waren wir da nicht schon mal in den 90iger Jahren? Und dann kam das große Mülltrennen woraufhin die Mehrweggebinde aus dem Supermarkt verschwanden und alles doppelt und dreifach in Plastik gehüllt wurde weil ist ja eh egal wird ja getrennt und wiederverwertet. Ja das ist unübersehbar weil mittlerweile haben wir alle Mikroplastik im Körper. Diese Plastikverpackungen sind anscheinend ein riesen Geschäft weil mittlerweile ist alles so dick in Plastik verschweißt dass man ohne entsprechendes Werkzeug verhungern müsste weil man es gar nicht aufkriegt.

  5. Leitungswasser ist am besten. Glasherstellung frisst viel Energie. Ökologischer Vorteil von Mehrweg auch abhängig von Transportwegen. PS zur Plastikvermeidung: Ca. 46% des Großen Pazifischen Müllteppichs sind Fischernetze (jedenfalls vom sichtbaren schwimmenden Plastikmüll)

  6. Zu spät. 0,5 l Dosen antialk. sind ausgenommen. Die Supermärkte haben sich 20 Jahre die Müllentsorgung gespart und Milliarden gemacht. Jetzt sich so super hinstellen, obwohl das vor 50 Jahren schon gang und gebe war, verstehe ich nicht.

    • Ja gebe Ihnen recht die ganzen Maßnahmen die da jetzt angekündigt und in Gesetze gegossen werden treten erst in zum Teil vielen Jahren in Kraft nur damit die Parteien nur Chat Schaden nehmen trotzdem können sie sich auf die Brust schlagen und Schulter klopfen was sie doch für Macher sind. Verlogenes Pack! Sie reden immer von zukünftigen Generationen und belasten aber mit ihrem Schmarren immer nur die Zukünftigen.

  7. Wenn dann bei uns, so wie in Deutschland, die Pensionen nicht mehr ausreichen, können die Pfandflaschen und -dosen den, neben den Mistkübeln aufgestellten Pensionisten gespendet werden.

    • Das hat früher bei uns mit den Glasflaschen und den wiederverwertbaren Plastikflaschen auch funktioniert. Mit den Bierflaschen war und ist es immer möglich.

  8. Was Gewessler hier als Welterfolg feiern will, gibt’s etwa beim deutschen Aldi schon seit Jahren, das Plastikpfand. Und warum erst 2025 ? Sinnvoll wäre es auch, etwas gegen den viel grösseren Plastikmüllhaufen aus Masken und C-Tests zu unternehmen. Täglich werden die Ozeane der Welt mit Milliarden Masken belastet, täglich werden Hunderte Millionen von Plastiktestkits irgendwo entsorgt. Ich habe schon vor Monaten global 2000 (wo ja Gewessler früher tätig war) darauf aufmerksam gemacht, keine Antwort bisher. Da spielt das Plastik (gar nicht zu reden von diversen Schadstoffen) offensichtlich keine Rolle. So arbeitet Gewessler. Die erinnert mich irgendwie an Kurz.

    • Und von den doch so gefährlichen potenziellen Virenbelastungen reden wir gar nicht. Medizinischer Abfall wird normalerweise als Sondermüll verbrannt und bei diesem ach doch sooo gefährlichen Virus laut Narrativ der Parteien außer MFG und FPÖ. Doch Masken und Tests werden mit dem Hausmüll bestenfalls und auf der Straße schlechtestenfalls weggeworfen.

  9. Typisch für die Politik und die Konzerne, zuerst dem Konsumenten den ganzen Plastikmüll aufzwingen und dann sich als großen Umweltretter hinstellen und weiter Plastikmüll produzieren ,aber dafür Pfand verlangen! Warum hat sich keiner dieser Volkstreter bei der Abschaffung der Glasflaschen und des weitern bei den wiederverwertbaren Plastikpfandflaschen zu Wort gemeldet? Ich habe kein Problem damit wenn dieser ganze Plastikmüll aus den Geschäften verschwindet, aber nicht auf meine Kosten. I

    • Das Pfand ist nur der Einsatz und Ansporn für einen sinnvollen Umgang mit Ressourcen.
      Die Kosten für die Umsetzung des Recyclings werden wir natürlich tragen müssen. Sehen sie es als ihre Investition in die Zukunft.

      • Zuerst sollte man mal mit ehrlichen Daten kommen und nicht mit Ideologie. Was passiert mit Dosen heute, für eine Trennung blechen wir bereits Müllgebühren und das nicht zu knapp. Was passiert mit Plastikflaschen, werden die vielleicht verbrannt und gar nicht wieder aufbereitet? Das soll ja gar nicht so einfach sein und beliebig oft soll das, wenn überhaupt, auch nicht gehen. Wieviel wird also aufbereitet, wieviel landet tatsächlich in der Natur? “oft” ist keine Mengenangabe und steht in keiner Relation.

      • Es hat jeder die Möglichkeit seine Aludosen zu sammeln und bei einem Schrotthändler gegen Bargeld zu verkaufen. Und wenn dieses System so funktioniert wie in Deutschland, kann ich die meisten Dosen und Flaschen nur im Geschäft in dem ich eingekauft habe, zurückgeben.

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