Freitag, April 19, 2024

WKO-Walser: Bei weiteren Chats »wirds schwierig« für Kurz

Bei weiteren Chats »wirds schwierig« für Kurz

Der Tiroler WKO-Chef Christoph Walser (ÖVP) richtet scharfe Kritik an Sebastian Kurz. Sollten weitere Chats auftauchen wird es “schwierig” für Kurz. Eine One-Man-Show, wie unter Kurz wird es nicht mehr geben.

Wien, 13. Oktober 2021 | Tirols Wirtschaftskammerpräsident Christoph Walser (ÖVP) hält Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz zwar trotz der Inseraten-Korruptionsaffäre für “schon noch tragbar” als Obmann der Volkspartei, macht dessen Verbleib aber vom Auftauchen möglicher weiterer Chats abhängig. Sollten noch Chats publik werden, in denen etwa “Landeshauptmänner oder Landeshauptfrauen massiv beleidigt werden”, dann “wirds schwierig”, sagte Walser im APA-Gespräch.

Fundamente “ein bisschen mit Füßen getreten”

Massiven Gesprächsbedarf ob der bekannt gewordenen Chats sah Walser jedenfalls bereits jetzt. Es brauche eine “interne Aufarbeitung” der Geschehnisse. Und der gewichtige Tiroler WK-Präsident und Wirtschaftsbund-Vize machte klar, dass parteiintern einiges nicht so bleiben könne, wie es bisher war: “Es darf keine One-Man-Show mehr geben”. Einige Fundamente der Partei seien in der Ära Kurz “ein bisschen mit Füßen getreten worden”. “Es braucht eine Rückbesinnung auf Menschen, die auch mit der Normalbevölkerung Kontakt haben. Es braucht eine Erdung. Man hat sich ein bisschen von der Realität und der Basis entfernt. Wir sind die Volkspartei, die Partei des normalen Volkes – mit einer christlich-sozialen Gesinnung”, richtete Walser den Verantwortlichen auf Bundesebene aus.

In den vergangenen Jahren sei ein “System aufgebaut worden”, in dem oft nicht zugelassen worden sei, dass es “da und dort kritische Stimmen” gibt: “Eine Partei lebt aber von konstruktiv-kritischen Stimmen und Menschen”. “Es gilt vieles aufzuarbeiten”, so Walser. Jemandem “jegliche Macht in die Hand zu geben” – dies werde es in Zukunft nicht mehr geben können. Kurz sei ja im Zuge seines politischen Aufstieges “glorifiziert” worden, fast als eine Art “Wiedergeburt Gottes”.

“Einer Partei nicht würdig”

Was die bisher veröffentlichten Chatprotokolle in Zusammenhang mit der Ablöse von Reinhold Mitterlehner offenbarten, sei “einer Partei nicht würdig”. Dass man verdiente Funktionäre, die sich jahrzehntelang für die Partei eingesetzt haben, als “alte Deppen” abkanzele – “das tut man nicht”.

Dass Kurz im Falle der Einstellung der strafrechtlichen Ermittlungen während der laufenden Legislaturperiode als Kanzler zurückkehren könnte, hielt Walser indes für “eher unwahrscheinlich”: “Es schaut eher nicht so aus, als dass das funktionieren würde”. Zudem müsse man dann wohl auch auf den Koalitionspartner Grüne Rücksicht nehmen. Denn sollte sich dieser gegen eine Rückkehr aussprechen und die Koalition gesprengt werden, wäre dies “kontraproduktiv”.

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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40 Kommentare

  1. Ah ,verstehe! Das einzige Problem ist, dass er die Landeshäuptlinge beleidigt hat.

  2. Wieviele Chats und Beleidigungen braucht er denn? Geht das nach Gewicht oder Anzahl der Seiten?

  3. Wäre ja wirklich unangenehm wenn Chats auftauchen wo Platter als Fetzenschädel oder gar als Beidl bezeichnet wird, wo er sich grad so ins Zeug g’haut hat für den Sebastian. Das würde natürlich für Verstimmung sorgen und ja, dann würds wirklich schwierig werden für die sonst so “friktionsfreie Beziehung” von der Tiroler ÖVP und der türkisen Familie. .
    Außerdem ist ja auch keine Rede davon dass Kurz innerhalb dieser Koalition zurückkehren wird. Da hat der Walser abermals zu wenig nachgedacht, bevor er wieder seine medialen Sprüche klopft.

  4. die beschimpfung der landeshauptleute stört ihn also am meisten

    • auch nicht die Beschimpfung an sich, es geht ausschließlich um die Öffentlichkeit, also die Form. Der Inhalt scheint egal. Auch genannt Scheinheiligkeit. So schließt sich der Kreis:)

      • khol störte ja auch am meisten dass sie sich haben erwischen lassen. seit letztens bei im zentrum kann ich auch den görk schwer empfehlen

  5. “Bei weiteren Chats »wirds schwierig« für Kurz”

    Herr Walser, gibt es etwa noch mehr Chats?

    • Und der liftkaiser meinte: chats, was für chats? Wieso gelangen die überhaupt an die öffentlichkeit?
      Da soll sich noch einer auskennen, bei drn schwarzen brüdern.

  6. Auf die Wortmeldungen vom Walser gebe ich gleich viel wie auf die vom Platt(sch)er und den anderen Schwarzkoffern. Diese Schmarotzer können nur auf Kosten der Steuerzahler oder Zwangsmitglieder leben.Am besten für Österreich wäre wenn sich dieser schwarze Sauhaufen mit den Türkisen aus unserem Land verzieht.

  7. Da von den Granden der ÖVP noch niemand einen Parteiausschluss gefordert hat nehme ich an:
    Den Parteispitzen stört weniger seine “Arbeitsweise” als die Tatsache dass so manches darüber bekannt wurde.
    Eine demokratisch gewählte Regierung (nach der anderen) ungeachtet der daraus resultierenden Schäden aus purer Machtgeilheit zu sprengen liegt schon im Bereich eines Staatsstreiches.

  8. Ich weiß, man soll nicht schadenfroh sein, aber es bewahrheitet sich immer wieder:
    Karma is a bitch.
    Erst montiert er Mitterlehner ab, und jetzt durchlebt er seine eigene Demontage.

    Ich gönne es ihm von Herzen!

    • Sehr wahr! Habe mich schon damals geärgert, als die Absprachen zwischen Kern und Mitterlehner so torpediert wurden. Habe den zwei wirklich geglaubt, dass sie es nochmals versuchen wollten mit der rot-schwarzen Koalition. Aber sie hatten keine Chance – natürliuch auch durch eigene Fehler – aber sie haben es echt versucht und sind an diesem türkisen Schnösel, der falsch gespielt hat, gescheitert.

  9. Ja natürlich Selbstreinigung der ÖVP. 20 Jahre Raus aus der Bundespolitik und dann mal 10 Jahre Opposition und dann sehen wir uns mal an ob es der „christlich sozial Partei“ wieder gelingt in Ö Fuß zu fassen. Das zweite mal innerhalb eines viertel Jahrhunderts stürzt diese Truppe Österreich ins Chaos

  10. “Es gibt vieles aufzuarbeiten” sagt Walser. Da hat er ja so recht! Aber nicht nur auf der ÖVP-Bundesebene, wie er es darstellt, sondern durchgegend von ganz oben bis ganz unten in der Partei. Ohne aktive Unterstützung von ALLEN ÖVP-Funktionsträgern und aktives Augenzumachen vor den augenscheinlichen Ungustiösitäten hätte es nie einen Kurz geben können.

    Am Liebsten wäre mir, die ÖVP würde diesen dringend notwendigen Selbstreinigungsprozess in der Opposition durchführen, weil wie lange will sie Österreich noch in Geiselhaft ihrer verkorksten (Personal-)Politik nehmen? Ich verliere schön langsam die Geduld mit der Unprofessionalität, Unverfrorenheit und Unverschämtheit, mit dem die ÖVP derzeit in vielen Bereichen den Wählern gegenübertritt.

  11. Wenn Kurz mit einer eigenen Liste weiter in der Politik bleiben will, wird er wohl so enden wie Strache mit seiner eigenen Liste.

    • Wäre aber das beste für dieses, unser Land. ÖVP und die Liste Kurz oder Türkis machen sich dann die selben Wähler gegenseitig abspenstig, die ÖVP verliert dadurch und KOT wird, wenn’s hochkommt, geringfügig zweistellig.

    • Ich gebe ihm 7 %. Biblische zahl.
      Dann wird er das mandat sowieso nicht annehmen.
      Handyspielen kann er auch als wg hausmann.

  12. Widerliches Sittenbild der ÖVP
    Auch Herrn Walser geht es in erster Linie um die persönlichen Beleidigungen gegenüber den Landeshauptleuten und nicht um den schwerwiegenden Betrug und die Korruption gegenüber den Bürgern!
    Da wiegt die Aussage über die Alten Deppen offensichtlich mehr als die Aussage über die willfährigen Quotenfrauen und sollte das eigene Ego nochmals beleidigt werden, wäre er nicht mehr tragbar!
    Das System Kurz, die korrupten und perversen Praktiken innerhalb der türkisen Familie und gegenüber den Bürgern sind offensichtlich kein Problem, daher darf es weiter laufen wie gewohnt.
    Ein weiterer Beweis dafür, daß innerhalb der ÖVP die “Eigenvorteile“ und Interessen dominieren.
    Der Pöbel und die Tiere sind daher, auch von diesem Herrn, nicht einmal als schwerwiegende Verunglimpfungen erwähnt! Oder einer Entschuldigung wert!

    • Österreichs Demokratie steht vor dem Abgrund, wir befinden uns nach wie vor in der schwersten Staatskrise der 2. Republik!
      Und dann stellen Leute wie Walser, bis hin zum Bundespräsidenten, die aktuelle Lage so dar, als ob es nur um die Befindlichkeiten Einzelner ginge und eine Entschuldigung ausreicht, um dem Bürger eine LEIDER NICHT VORHANDENE STABILITÄT VORZUGAUKELN.

  13. Jetzt werden die Lemminge aus der 3.Reihe in den internen Machtkampf zwischen Altmafia und türkiser Familienmafia ausgeschickt.
    Die Zeit ist gekommen, um Rechnungen zu begleichen.
    Als der Strahlemann Basti der Partie die Stimmen brachte, hat man alles lächelnd toleriert. Jetzt wird er zur Belastung und am Ende wird ihn in der eigenen Partie keiner mehr wirklich gekannt haben. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan-nicht daß ich Mitleid mit dieser PRFigur hätte. Aber die Verlogenheit der Hahnenschwanzler(oder wie auch immer sie sich nennen mögen-ist ja offensichtlich kandidatenabhängig) geht weiter.
    Als ob der Pöbel die Schwarzen schon jemals interessiert hätte-lächerlich.
    Der Pöbel sollte langsam erkennen, daß die gesamte Partie von den Trögen entfernt werden muß, um einen wirklichen Neustart in Österreich zu ermöglichen.
    Ich hoffe es wird heller Österreich!

  14. Kurz ist Geschichte. Die ÖVP ist auch Geschichte, wenn sie an Kurz festhält. Eine eigene Kurzliste macht keinen Sinn, weil er wird so wie es assieht, ständig auf der Flucht vor seinem Prozess sein.

    Er wird eh überall wo er hinkommt mit nassen Fetzen verjagt. Keiner will mit dem noch was zu tun haben. Da nützt ihm das viele Inseraten-Geld, dass er durch seinen Freund Schmidt abgesahnt hat, auch nichts mehr.

    Da stehen noch so viele Chat Seiten aus. Das waren gerade nicht einmal 5 Prozent. Diese SLIM FIT Partie hat mit unserem Steuergeld sich das Image des Studienabbrechers gekauft.

    Es gilt die Unschuldsvermutung, die Frage ist, wie lange noch?

  15. eine darstellung besagt: die övp-regierten länder hätten sich auf die beine gestellt. kurz sei geschichte, er wisse es nur noch nicht.

    ich glaub, da gibts auch noch eine andere geschichte:
    die IV und die WKO hatten angst um ihre köst-senkung.
    und da wars dann um kurz geschehen.
    da hat der mahrer dann ein machtwort gesprochen.

    weil beim geld, da verstehen die gar keinen spass.

    https://www.hagerhard.at/blog/2021/10/ich-bin-dann-mal-weg/

  16. Das der Wirtschaftsflügel der ÖVP anfangen würde, Kurz zu demontieren war klar. Die Presse im Ausland ist verheerend, was für den Wirtschaftsstandort Österreich sehr schlecht ist. Die ständigen Unruhen unter Kurz und sein Drall Richtung Orban ruinieren Österreichs Ruf als verlässlicher Wirtschaftspartner.

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