Dienstag, März 19, 2024

Beinschab löschte Chats vor Razzia – ÖVP-Korruptionsaffäre

ÖVP-Korruptionsaffäre

Umfrageunternehmerin Beinschab löschte kurz vor der Razzia mutmaßlich wichtige Chats. Zudem googelte sie wenige Tage nach der denkwürdigen Pressekonferenz von ÖVP-Schwarz, wie man die “iCloud” löschen kann.

Wien, 16. Oktober 2021 | Die in der ÖVP-Korruptionsaffäre beschuldigte Umfrageunternehmerin Sabine Beinschab soll vor der Razzia Chat-Nachrichten auf ihrem I-Phone gelöscht haben. Das geht aus der Festnahmeanordnung hervor, über die seit Freitagabend breit berichtet wird.

Dabei handelt es sich um Chats zwischen Beinschab und ihrer Ex-Chefin Sophie Karmasin sowie Chats mit Thomas Schmid, Kurz-Sprecher Johannes Frischmann und den „Österreich“-Chefs Wolfgang, Niki und Helmut Fellner. Die Chats in der App Signal sind teils durch die Funktion „Verschwindende Nachrichten“ automatisch gelöscht worden. Bei Frischmann hatte Beinschab den Zeitraum für die automatische Löschung auf eine Stunde, bei Karmasin auf einen Tag gestellt.

Großes Löschen nach Schwarz-PK

Pikant ist der Zeitpunkt des Löschvorgangs einiger Chats: kurz vor der Beinschab-Razzia. Zudem googelte sie nur zwei Tage nach der denkwürdigen Pressekonferenz (PK) von ÖVP-Politikerin Gabriela Schwarz, wie man die “iCloud” vom I-Phone löschen kann. Auf der PK hatte Schwarz kommende Razzien in den Raum gestellt. Einige Politbeobachter werteten den Auftritt Schwarz‘, die keine konkreten Angaben zu ihren Aussagen gemacht hatte, als Löschaufforderung.

“Die Auswertung der WhatsApp-Chatverläufe mit Wolfgang Fellner, Nikolaus Fellner, Mag. Helmut Fellner sowie MMag. Dr. Sophie Karmasin brachte das Ergebnis, dass Sabine Beinschab diese Chats mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am Abend des 5. Oktober 2021 zwischen 22:37:46 und 22:40:29 Uhr (jeweils MESZ) geleert hat”, heißt es laut Anordnung. Die Beinschab-Razzia habe ergeben, “dass zahlreiche Suchanfragen zu Löschungen durchgeführt wurden”.

Auch einen Tag vor der Razzia bei Beinschab soll es zu Löschungen gekommen sein. Es bestehe der Verdacht, “dass der Beschuldigten der Durchsuchungstermin und möglicherweise auch der Inhalte der Vorwürfe, die durch die Durchsuchungen aufzuklären sind, bekannt war”, schreiben die Ermittler.

Fragezeichen Kronzeugenregelung

Wer die Razzia tatsächlich verraten haben könnte, ist derzeit noch unklar. Beinschab war zuletzt wieder auf freien Fuß gekommen, da die vorige Verdunkelungsgefahr laut Ermittler nicht mehr gegeben sei. Die Umfrageunternehmerin könnte eine potenzielle Kronzeugin sein. Das hängt allerdings davon ab, wie es mit der Kronzeugenregelung weitergeht: Mit Jahresende läuft diese aus, sofern sie nicht vom Parlament verlängert wird. Das Gesetz (§209a der Strafprozessordnung) enthält eine sogenannte Sunset-Klausel, wodurch es ohne Verlängerung zu einem vorgegebenen Datum endet.

Für alle genannten Beschuldigten – Beinschab, Karmasin, Frischmann, Schmid, Wolfgang und Helmuth Fellner – gilt die Unschuldsvermutung.

(wb)

Titelbild: APA Picturedesk

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49 Kommentare

  1. Ohne Beweise keine Verurteilung – das ist soweit richtig. Bleibt die Frage, ob wirklich noch irgendjemand glaubt was hier von der “türkisen Familie” nebst aus dem Ruhestand geholter “Beruhigungspolitiker” der alten ÖVP-Garde zur Beschönigung dieses ganzen “dunklen Supfes” vorgebracht wird? Nun, ich auf jeden Fall nicht. Die Abwahl der ÖVP muss die Reaktion des Souveräns im Staat (das sollten dann wir Wähler sein) als Reaktion folgen. “Zurechtgestutz” in die Opposition klären sich die Dinge schneller – siehe SPÖ. Auch ihr hat die Arbeit in der Opposition gut getan. Weg von der Macht! Das muss unsere Antwort sein.

  2. Gewiss: Ohne Beweise gibt es keine Verurteilung. Aber ohne Beweise gibt es Schuld. Und manchmal zeigt sie sich trotz fehlender Beweise so deutlich wie die Käuflichkeit einer Hure, im vorliegenden Fall sogar so deutlich wie die Käuflichkeit eines ganzen Hurenhauses. Die einschlägigen Damen mögen mir diesen Vergleich verzeihen und die politische Korrektheit kann mir den Buckel runterrutschen.

  3. Unpackbar. Hoffentlich kommt man trotzdem irgendwie zu den Chats. Löschung solltw auch strafmaß-erhöhend sein.

  4. Interessante und plausible Sichtweise von Herrn Strolz, man beachte die Passage “Kurzens private Lebensführung” und die heuchlerische Frage des Moderators, “was er damit meine”…..Ganz Wien und zumindest halb Österreich weiß Bescheid, nur Fellner`s Schmuddelmedien faseln ständig von Vaterschaft und die bevorstehende Hochzeit……
    https://wien.orf.at/tv/stories/3126062/

    • Des war knapp für den Gaysalbten….
      Strolz kennt ihn wohl etwas profunder als die meisten.
      Mir ist es herzlich wuascht, ob dieses wandelnde Stück Scheisse schwul ist; bloß er soll endlich zu seinen Neigungen und seiner Sexualität stehen und nicht dieses “Kunstprojekt” des werdenden biologischen Vaters spielen!

  5. Das Allerwichtigste ist jetzt:
    Wer hat die Hausdurchsuchung verraten? Das muss unbedingt herauskommen. Bitte dranbleiben!

  6. Perfekt trainierte körperhaltung.
    Bin schon neugierig, wie er sich herumschleicht, wenn er endgültig zurückgetreten wird.

  7. Liebe Alle! Eine iCloud kann man nicht löschen. Man kann sie nur vom Gerät entkoppeln. Die darauf gespeicherten Daten von der iCloud kann man zwar löschen (was man bei Datensammlern wie Apple so unter Löschen versteht), es gibt jedoch einen Cache am Gerät, der den durchschnittlichen Anwendern (dazu zähle ich Frau B. definitiv dazu) verborgen ist. Da musst du schon über fortschrittliches Wissen verfügen, um zu wissen, wo diese Orte sind, wie sie angezeigt werden (da versteckt) und wie du sie löscht (sind Systemordner). Das vermitteln Dir Google und die weiterführenden Links nicht. Meiner Meinung nach kann man Daten auf Geräten, die mit Cloud-Diensten vernetzt sind, nie sorgfältig genug löschen. Aber bitte. Gute Forensiker wissen, wie sie zu den Daten kommen, die für den durchschnittlichen User verborgen sind. Insofern keep cool! 😉

    • Der Löschversuch bzw. die tatsächliche Löschung von speziellen Daten beweist doch einmal mehr, dass in diesem Zirkel mit der Unschuldsvermutung nicht weit her ist. Natürlich, für alle Außenstehenden gilt sie weiterhin, aber denken wird man wohl dürfen. Da kommt diese Bande nicht gut weg. Ich würde sagen, dieser Fall ist ein klassisches Beispiel für die Anwendung des Mafia-Paragrafen.

  8. Die “unbahängige” ExMinisterin, ExMeinungsforscherin und Altschwarze Karmasin hat sich ganz schnell den monetären Anreizen der türkisen Mafiafamilie unterworfen. Mit dabei die vom GallupInstitut geschaste ExMitarbeiterin Beinschab, die für das Tagesgeschäft der gefakten Umfragen verantwortlich war.
    Beide genannten türkisen Soldatinnen waren nicht im offiziellen österreichischen Meinungsforschungsaufsichtsgremim vertreten, da sie nicht über die erforderlichen Kompetenzen verfügten. (für ein Ministeramt bei den Altschwarzen hat es allerdings gereicht….)
    Diese gefakten Umfragen wurden dann beim “unbahängigen” Fellner, unter Zuhilfenahme der “unabhängigen” PRProfis, Karmasin und Rosam, (ist bei ihm auch schon die WKStA tätig?) im Sinne der türkisen Familie präsentiert und der Pöbel manipuliert. Fellner und Rosam wurden mit unverhältnismäßigen Millionen des Pöbels belohnt um dann selbigen zu verarschen. Gute Nacht Österreich!

  9. I cloud löschen ? Verdächtig ! Deshalb wurde sie wieder freigelassen. Jetzt wird sie dafür Tag und Nacht überwacht !?

  10. Es wird berichtet, dass es im Bundeskanzleramt brannte. Stromausfall.
    Was ? War da los ?

  11. Wieso wird da auch nicht gegen diePresse ermittelt? Da wurden ja auch Fake-Umfragen platziert und der feine Herr Chefredakteur hat sie auch an mehrere Blätter weiter verteilt und drucken lassen…

  12. Es gilt zwar die Unschuldsvermutung, aber die Chat-Löschaktion ist in gewisser Weise ein Schuldeingeständnis. Denn die Frau hat offenbar die Chats gelöscht, um etwas vor der Justiz zu verbergen.

    • Dafür wird sie die unschuldsvermutete gerechte Strafe bekommen.
      Gabi Schwarz sollte auch noch geklagt werden wegen Aufruf zur Vernichtung von Akten

    • Noch wichtigerer wäre es,wenn man das andere Telefon findet,die Schachtel ist ja noch da,ich denke,auf dem befinden sich die wirklich wichtigen Dinge von früher,aber ob das jemals wieder auftaucht,wage ich zu bezweifeln.

    • Wikipedia: Die Schuldvermutung (in dubio contra reum) ist eine Rechtsvermutung und liegt immer dann vor, wenn die konkrete Schuld/Verantwortung einer Person selbst noch nicht feststeht, aber von Gesetzes wegen (de iure) als wahrscheinlich angenommen wird (es bestehen aber noch Zweifel an Tat bzw. der Handlung[1] oder Ausführung) und dies über einen Verdacht bzw. Argwohn bereits weit hinausgeht.

  13. Am 07.01.2017 bedankte sich Kurz bei Schmid für ÖSTERREICH-am 08.01.2017 erschien dieser Artikel auf ÖSTERREICH:
    Spitzenkandidat: Gleich 61 % sagen, Außenminister Sebastian Kurz soll als ÖVP-Spitzenkandidat in die nächste Wahl gehen. Für Mitterlehner sind nur 9 %.

    Beinschab machte damals die Umfrage und erklärte warum dies so sei.

  14. …”wie man die “iCloud” löschen kann”…
    Da hat Tim Cook aber mächtig Schwein gehabt, dass die gute Frau Beinschab das nicht zustande gebracht hat.

  15. Alle meinen mit dem Abgang von Kurz sei die Demokratie gerettet …
    … und niemand hinterfragt die noch viel größere Geschichte: Warum werden den Bürgern die (angeblich) verfassungsrechlich abgesicherten Grundrechte trotz doppelt und dreifach Impfung der Risikogruppen und leerer Krankenhäuser nicht zurückgegeben?

    Schimpft mich für einen Verschwörungstheoretiker – aber ich halte es für nicht ausgeschlossen,
    dass wir uns in einem Theaterstück mit mehreren Akten befinden.

    • Natürlich. Wäre das ein normaler Vorgang, dann hätte man im Sommer 2020 aufgeatmet, dass das Virus doch nicht so gefährlich ist wie befürchtet, und hätte begonnen gelindere Maßnahmen zu setzen oder sie ganz sein zu lassen.
      Die Politik geht aber den weg entgegen der gewonnenen Erkenntnisse. Da muss es also noch mindestens eine andere Motivation für diese Maßnahmen geben……

      • Washington post: nachzulesen, wie patienten es kurz vor dem ableben bereuen, sich nicht impfen gelassennzu haben.

        • Weil wir ja alle kurz vor dem Ableben sind. Sie sind wahrscheinlich schon so alt, dass Sie sich nicht mehr erinnern können, wie es ist, wenn man jung ist.

        • Sie meinen die gertenschlanken Armies?
          Falls Sie die zur Fettleibigkeit erzogenen – die nicht mal 5 Min Wege zu Fuß gehende ,… meinen, ja; diesen adipösen Bürgern wird natürlich zur Impfung geraten.

    • Und was genau haben die Beinschab Chats jetzt mit der Impfung zu tun?
      Frage für eine Freundin….

    • Grundrechte müssen nicht zwangsläufg in einer Verfassung abgesihert sein, ein Verfassungsgesetz hingegen schon. Das ist aber ein keiner aber feiner Unterschied.
      In Österreich sind manche Grundrechte verfassungsmäßig verankert, das bedeutet, dass diese Grundrechte im Verfassungsrang stehen.
      Ein Grundrecht, wie sie in der EMRK verankert sind, kann Ihnen nicht die Republik Östereich geben, sondern muss vom Europarat usw. beschlossen werden.

    • Ich bin inzwischen der Meinung, dass die andere Gruppe die Verschwörer sind.

      • Und in der steigenden Anzahl an Vollimmunisierten in Intensivstationen (was definitionsgemäß nicht möglich ist).

        Eine Verschwörungstheorie kann nicht nur widerlegt, sondern auch bestätigt werden. Siehe Ibiza, siehe Medienmanipulationen.

  16. An und für sich kann man im Internet nichts löschen, das heißt Apple, Google, etc. könnten theoretisch wohl alle Daten liefern.

    Da Kurz und seine türkisen Think Tanks allerdings bekanntlich beste Kontakte zum Silicon Valley unterhalten ist die Frage ob die CIA auf der Seite der Republik oder der ÖVP steht…

    JournalistInnen unterschätzen nach wie vor welche Rolle die NATO hier spielt, denn die Welt positioniert sich gerade zwischen den USA und China. Österreich sollte dabei neutral bleiben, ist allerdings schwierig wenn man technologisch auf Apple und Huawei angewiesen ist.

    Lang lebe die Neutralität und gute Nacht, Österreich.

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