Montag, März 18, 2024

Faßmann: Distance Learning und Sommerschule sollen bleiben

Faßmann:

Bildungsminister Faßmann führt die Sommerschule dauerhaft ein. Auch Distance Learning im Notfall wird Gesetz.

Wien, 18. Oktober 2021 | Die Sommerschule und das Distance Learning sollen fix im Schulorganisations- bzw. Schulzeitgesetz verankert werden. Das sieht ein von Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) vorgelegter Gesetzesentwurf vor. Außerdem soll der Fokus der Sommerschule nicht mehr nur auf dem Förderunterricht für Schüler mit Aufholbedarf liegen, sondern auf die Vorbereitung auf das nächste Schuljahr bzw. Begabtenförderung erweitert werden. Fernunterricht wird nicht nur pandemiebedingt möglich sein.

Sommerschule als Dauerlösung

Festgelegt wird der Zeitpunkt der Sommerschule (wie bisher) mit den letzten beiden Ferienwochen. Sie ist dabei auch ganztägig möglich. Unterrichtet werden soll wie gewohnt: An den Volksschulen, den Mittelschulen, Sonderschulen und AHS-Unterstufen werden Projekte durchgeführt, die am Ende der beiden Wochen präsentiert werden, an den Oberstufen gibt es ein Kurssystem. Die Teilnahme ist freiwillig, es gibt auch keine Noten. Ebenfalls unverändert bleibt die Abhaltung des Unterrichts durch Lehramtsstudierende und Lehrer.

Neu ist der Fokus: Gestartet als Programm für jene Schülerinnen und Schüler, die aufgrund des Unterrichtsentfalls durch Distance Learning Förderbedarf aufwiesen, soll die Sommerschule künftig praktisch allen Schülerinnen und Schülern offenstehen. Sie soll “zur Wiederholung und Vertiefung von Lehrinhalten eines oder mehrerer vergangener Unterrichtsjahre, zur Vorbereitung auf ein kommendes Schuljahr, eines Übertritts in eine andere Schulart, zur Vorbereitung oder Durchführung eines nationalen oder internationalen Wettbewerbs sowie zur Vorbereitung auf eine abschließende Prüfung” dienen. Möglich ist also etwa auch Begabungsförderung zur Vorbereitung auf die Chemieolympiade, heißt es in den Erläuterungen.

Der Schwerpunkt des Unterrichts an den Sommerschulen liegt zwar weiter auf Deutsch und Mathematik. Aber auch andere Pflichtgegenstände können auf dem Stundenplan stehen. Die Einrichtung einer Sommerschule ist auch schulübergreifend möglich. Möglich ist sie ab sechs Anmeldungen. Das ist auch die Mindestgröße einer Gruppe, höchstens erlaubt sind pro Gruppe 15 Kinder bzw. Jugendliche.

Distance Learning kann im Notfall angeordnet werden

Schüler in Deutschklassen wird der Besuch einer Sommerschule besonders schmackhaft gemacht: Sie können danach erneut eine Sprachstandsfeststellung absolvieren und bei entsprechendem Erfolg in einen Deutschförderkurs wechseln oder ordentlicher Schüler werden.

Im Schulzeitgesetz fixiert wird außerdem das Distance Learning. Dieses soll künftig generell “bei Unbenützbarkeit des Schulgebäudes, in Katastrophenfällen und aus sonstigen zwingenden Gründen” von der Schulbehörde (höchstens drei Tage) oder vom Bildungsminister (“die unumgänglich nötige Zeit”) angeordnet werden können. Neben einer Pandemie kommen dafür auch Fälle wie Naturkatastrophen, die den Weg zur Schule verunmöglichen, in Frage. Derzeit entfällt der Unterricht in solchen Fällen einfach – künftig soll auch kurzfristig Fernunterricht angeordnet werden können.

(APA/red)

Titelbild: APA Picturedesk

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5 Kommentare

  1. Da fragt man sich, welcher Notfall es rechtfertigen kann, abermals Kinder in diese grausame, unsoziale und für schwächere Schüler desatröse Situation (Schülerselbstmorde) zu stürzen – ach ja, Bill Gates wird sich das wünschen und der ist ja bekanntlich der neue Kaiser von Österreich ….

  2. Hat ja auch alles so erfolgreich und reibungslos funktioniert. Das muss ja zum Modell werden.

    Wie in früheren Zeiten geht es wohl eher darum, schon die Kleinsten an politische Willkür zu gewöhnen und zu braven Befehlsempfängern zu machen.

    Eichmänner wie ihn möchte ich am liebsten windelweich prügeln.

  3. ah, der Dinosaurier darf sich auch wieder einmal zu Wort melden mit der überaus Bildungspolitischen Sensation – auch der ist wie der Rest der türkisen Bande zum einrexen

  4. Na das ist ja ein wirklich großer Bildungspolitischer Wurf, alle Achtung. Die Sommerschule gibts in anderen Ländern schon lange und auch nicht nur für zwei Wochen sondern die Schulen sind den ganzen Sommer offen. Und wenn dieser sogenannte “Fernunterricht” jemals Sinn machen soll, dann müssen die Pädagogen endlich einmal lernen wie man mit einem Computer umgeht.

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