Freitag, April 19, 2024

Pflegeprotest vor Grazer Landhaus – KPÖ-Dringliche an ÖVP

KPÖ-Dringliche an ÖVP

Am Dienstag protestierten hunderte Pfleger vor dem Landhaus der Steiermark. Es folgte eine dringliche Anfrage der KPÖ zum Pflegenotstand. Bogner-Strauß (ÖVP) schockierte mit Nichtwissen. Dann blockierten ÖVP, SPÖ und NEOS alle KPÖ Vorschläge.

Wien/Graz, 20. Oktober 2021 | Vor dem steirischen Landtag in der Grazer Herrengasse demonstrierten am Dienstag hunderte Pflegekräfte. Sie machten auf die akute Pflegekrise aufmerksam und forderten bessere Arbeitsbedingungen. Unterstützt wurde die Demo von der KPÖ Steiermark, die später eine dringliche Anfrage an ÖVP-Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß stellte.

Demo gegen Pflegekrise

Trotz Einschüchterungsversuchen, von denen die KPÖ Steiermark berichtet hatte, folgten hunderte dem Aufruf. Darin hieß es:

„Die medizinische Versorgung, Pflege und Betreuung von Menschen ist eine schöne, aber auch sehr schwere und verantwortungsvolle Aufgabe. Dafür wollen wir faire Arbeitsbedingungen und endlich entsprechend entlohnt werden!“

Neben der besseren Bezahlung bei mehr Freizeit fordern die Beschäftigten auch eine Anhebung des Pflege-Schlüssels und somit mehr Personal und deshalb auch mehr Ausbildungsplätze. Trotz der bekannten Missstände seien laut KPÖ weder auf bundes- noch auf landespolitischer Ebene Lösungen in Sicht. „Gleichzeitig bringt die Bundesregierung mit der Senkung der KöSt ein milliardenschweres Steuergeschenk für Unternehmen auf Schiene“, so die KPÖ Steiermark in einer Aussendung.

Laut OECD-Vergleich liegt Österreich bei der Anzahl der Pflegepersonen mit 7,7 pro 1.000 EinwohnerInnen europaweit im untersten Drittel, hinter Staaten wie Tschechien, Slowenien, Frankreich, Belgien, Irland, Luxemburg und Deutschland (12,8 Pflegekräfte pro 1.000 EW).

Dringliche bringt Bogner-Strauß in Bedrängnis

Dass es am Land kein Interesse an der Pflegekrise gibt, machte die steirische Regierung dann bei der dringlichen KP-Anfrage deutlich. Vor allem junge Pflegekräfte würden fehlen. „Dies führt zu Überlastungen, Bettensperren, vermehrten Krankenständen und infolgedessen auch zu einem vorzeitigen Berufsausstieg. Durch den Verzicht auf Nachbesetzungen bei Pensionierungen wurden jährlich 1,5 Prozent an Personal eingespart. Das rächt sich jetzt, es fehlen Tausende Pflegekräfte“, so die steirische KPÖ-Chefin Claudia Klimt-Weithaler.

Die KPÖ wollte von Bogner-Strauß messbare Erfolge bei der Bekämpfung der Pflegekrise hören. Mit den Antworten zeigte man sich aber unzufrieden. Die Landesrätin habe „keine Hinweise“ darauf gegeben, dass die Landesregierung über Imagekampagnen und eine eher symbolische Erhöhung der Ausbildungsplätze hinausgehende Maßnahmen zur Bewältigung der Krise trifft“.

Dagegen musste Bogner-Strauß zugeben, dass man Zahlen zu gesperrten Stationen in Spitälern gar nicht erhebe. So weiß die Landesregierung dies schlicht nicht.

Die KPÖ schlägt am Beispiel des Burgenlandes vor, dass Pflegeheime nur noch gemeinnützig betrieben werden dürfen, wenn diese vom Land Förderungen erhalten. Vorschläge der KPÖ, etwa eine Erhöhung der Gehälter, mehr Personal oder eine 35-Stunden-Woche wurden dann allesamt von ÖVP, SPÖ und NEOS abgelehnt.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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36 Kommentare

  1. Kannst ned erfinden:

    Der Gaysalbte nimmt sich Grasser-Anwalt Ainedter.

    DAS läßt tief blicken.

    Uiuiuiuiuiuiiiiiii

  2. Warum gibt es bei den Politikern keine Impfdurchbrüche ? Eigenartig !! Kochsalzspritzen vielleicht ?

  3. Kpö und Fpö sind die einzig wählbaren Parteien ! Strache ist sofort zurückgetreten !! Und Kurz ?? Der Sesselkleber und Chef der Buberlpartie ??

  4. Revanche für die gewonnene Wahl ?? Pfleger sollen jede Woche demonstrieren !! Irgendwann gibt’s das Ö weit !!

        • Warum? Ich weiß da ehrlich gesagt auch keine Antwort.

          Ich denke mir aber immer mehr,sollten wir Pensionisten auch eine Demo machen? Wir sind viele,wir haben Zeit und wenn wir uns in Bewegung setzen,dann brennt die Hütte.

          Nur wer macht mit? Befürchte,nicht soviele,wie es könnten.

  5. Hörten wir nicht, dass in der „grössten Steuerreform“ der 2. Republik, die Sozialabgaben gekürzt werden sollen? Ja… wie jetzt…? Was müssen wir (noch) befürchten? Oder dürfen wir hoffen, dass auch die Politikergehälter dem Niveau ider „Leistung“ der Politiker angepasst werden?
    Dumme Frage? Ja eh, kommt vom Pöbel.

  6. Ich war gerade mit schmutzigen Kleidern von der Gartenarbeit gekommen, ereilte mich eine Gallenkolik. Die Rettung brachte mich gegen 19 Uhr mit Blaulicht und in Begleitung eines Zivildieners ins entfernte Spital. Die ärztliche Notversorgung war tadellos. Ich kam auf die Bettenstation und fand mich mit sieben weiteren Personen wieder. Mit den schmutzigen Kleidern auf dem Bett. Über der Zimmertüre ein übergrosses Kreuz. Um ca. 2 Uhr kam eine gehetzte Assistenzärztin um die „Aufnahme“ zu machen. Um 10 Uhr grosse Visite. Ich lag noch immer mit meinen schmutzigen Kleidern auf dem Bett. Eine Pflegeperson hatte ich die ganze Nacht nicht gesehen. Eine Operation wurde dringend empfohlen. Darauf verzichtete ich. Bevor ich gehen konnte, wurde ich in die Verwaltung geschickt um 10 Euro für den Aufenthalt zu bezahlen. Hätte ich dafür wenigstens ein Nachthemd oder einen Schluck Wasser bekommen… Dass ich als Notfall keine Geldtasche dabei hatte, war irrelevant. Verwandte mussten mich auslösen…

        • In diesem Fall kann man sagen,WIR sind in Tschibutti.

          Und ja,es ist leider kein Einzelfall,aber jeden den es trifft,so wie es Sie getroffen hat,der fragt sich zu Recht,wo bitte leben wir?

          Toll,wird es dann noch,wenn einem gesagt wird,sie bleiben eh nur über Nacht,nach einer Untersuchung,wo sie dann gemeint haben,könnte nach bluten,bitte über Nacht da bleiben,(war vor Corona) es lohnt sich nicht,wenn wir ihnen ihre täglich wichtigen Medikamente kommen lassen,bis die Hausapotheke die geschickt hat sind sie wieder weg,man soll doch jemanden anrufen,der einem die Medikamente von daheim bringt.

          Es sind immer zwei Seiten,wirklich extrem überlastete Ärzte,Schwestern,Pfleger und auf der anderen Seite der Patient,der ja eh nicht mehr viel erwartet,aber wie in Ihrem Fall,zumindest ein Nachthemd,ein Schluck Wasser,eine Person die kommt und nach einem schaut.

          Und wir dürfen uns nicht wundern,wenn man dann immer mehr hört,ja muß ich mir ein Kopftuch aufsetzen,damit ich was bekomme.Ja,es werden da Äpfel mit Birnen verglichen,aber man hört genau diesen Satz immer öfters,so wie den,ich habe mein Leben lang gearbeitet,eingezahlt,was kriege ich nun,nich mal meine Medikamente,ein Schluck Wasser,schnell ein Bett usw. Und dann eben der Satz,muß ich mir ein Kopftuch aufsetzen,damit ich was kriege.

          Diese Sache spaltet unsere Gesellschaft auch und ich kann jeden verstehen der einfach nur mehr sauer ist oder hilflos,aber was will man machen in Tschibutti?

  7. Vielleicht sollt ma wieder klatschen, AUch damit die PflegerInnen nicht abspringen. Gelde habens eh keines gesehen… Irre…
    Millionäre werden mit Steuergeldern gefickt und die die wirklich hart arbeiten werden auch gefickt, Nur ohne Steuergelder…

  8. Nichtwissen, dann blockierten ÖVP, SPÖ und NEOS alle KPÖ Vorschläge? Sie kooperieren mit Türkis, finden ein gemeinsames Ende.

    • Die FPÖ geht ihren Weg, sie biedert sich nicht an. Gegen eine Troika kommen “die zwei” nicht an und doch wird der Knoten gelöst werden.

  9. Wozu sollte die SPÖ jetzt mehr Pflegekräfte und bessere Bedingungen unterstützen? Wir impfen ja jetzt, es wird also keiner mehr krank oder stirbt. Ist doch alles wunderbar.

  10. Rendi reisst das Maul gross auf und fordert eine 4 Tage Woche. Danach ist die Spö sowohl gegen Arbeitszeitverkürung und gegen Lohnerhöhung in der Steiermark. Verlogene Bande, die Spö.

  11. Sehr gute Vorschläge von der KPÖ. Leider ist auch hier wieder einmal die SPÖ gegen die Arbeitnehmer*innen und schützt nur die Profite. Pfui SPÖ.

  12. Und dann wundern, das immer weniger die Altparteien wählen! Das Volk ist denen sowas von wuarscht! KPÖ und andere Parteien werden immer stärker werden!

    • Apropos Altparteien
      Die Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) wurde 1918 gegründet und ist somit eine der ältesten kommunistischen Parteien der Welt.

  13. Kann man mutmaßen und sagen, es ist ein Problem wenn man nicht vom Fach ist?
    “Wissen ist Macht, nichts wissen macht auch nichts?”
    Hauptsache boykottieren.
    Tja…es gilt die Unschuldsvermutung.

  14. Woher sollte Frau Bogner Strauß auch Informationen haben, dazu müsste sie ja eventuell ihr bequemes Büro verlassen.

  15. Überall die selbe unwillige schwürkise partie am werk, auf dem rücken der pflegebedürftigen.
    Alle 3 parteien, wie immer, für firmen und gegen arbeitnehmerinnen.
    Schämt euch.

    • Den türkisen Beidln in Graz könnt’ man vor die Tür(en) koten…nur so eine Idee

  16. “…es fehlen Tausende Pflegekräfte“ Ja, das ist der Trick bei der Sache. Pflege abbauen, Intensivbetten abbauen und alles in dieser so genannten “Pandemiezeit”. Und schon kann man ungeniert auf einen gottgegeben Notstand verweisen der eine durch und durch verfassungswidrige “3G Regel” notwendig macht…

    • Dafür immer mehr betonkubatur.
      Klar ist, schmiergelder gibts von der baureanche, nicht vom pflegepersonal.

    • Und schauen,daß man es den Angehörigen so schwer wie möglich macht,wenn man um eine Erhöhung der Pflegestufe ansucht.Meine Schwiegermutter ist 98 ein schönes Alter,körperlich ist sie noch so halbwegs fit,aber geistig,absolut nicht mehr.
      Pflegestufe 2,der geistige Verfall schreitet schnell voran,aber es kommt nicht mal mehr ein Arzt zur Untersuchung,sie schicken einen Diplompfleger oder Pflegerin,bei uns kam ein junger sehr netter Mann,Laptop aufgeklappt,Sachen abgefragt,eingetragen wiederschauen.

      Ende vom Lied,die Pflegestufe wird nicht erhöht.

      Wie es den Angehörigen geht ist doch denen total egal,aber mit Pflegestufe 2 kein Heimplatz,wie man die Pflege schafft und bezahlt,interessiert niemanden.Und Einspruch wird vermutlich nichts ändern.

      Also wir haben auf der einen Seite,extrem überlastete Plegekräfte in den Heimen,für die ich allergrößte Hochachtung habe und auf der anderen Seite haben wir Familien die die Pflege daheim übernehmen müssen,weil es immer schwieriger wird einen Heimplatz zu bekommen und das ist auch kein Honigschlecken,wenn man selber auch nicht mehr so jung ist und eine 24 Stunden Pflege muß man sich auch leisten können.
      Mit Pflegestufe 2 kann man die nicht bezahlen.

      Es krankt hin und hin.

      • Das kann ich leider bestätigen. Als ich meinen Vater aus dem Bett hob, weil er ein dringendes Bedürfnis äusserte, fragte mich die zufällig anwesende Ärztin der Palliativ Care unüberhörbar: „Warum machen sie das? Ihr Vater wird sterben.“ Die sie begleitende Krankenschwester machte eifrig Notizen in den Laptop. Mir dabei helfen? Nein, sie sassen gerade so bequem. Und meiner verzweifelten Mutter drückten sie zum Abschluss der „Visite“ Prospekte von Pflegeheimen in die Hand. Ohne Ausnahme befanden sich die Heime nicht in „unserem“ Bundesland. Aber das hatten sie wahrscheinlich nicht einmal bemerkt. Aber das Krankenhaus, von dem sie kamen, war kurz zuvor um Millionen renoviert worden. Wie heisst es? Aussen hui, innen pfui? Ja, das kann ich bestätigen.

  17. “Hüüüfe hüüüfe, hallo BVT? Linke Zööön in Gradec, sie breiten sich über ganz Österreich aus.”

    Jawohl, MC Charly the Hammer am Apparat: “Sofort den türkisen Notstand ausrufen, das sind alles inländische TerroristInnen und CoronaleugnerInnen. Schickt die Hundestaffeln mit vielen Putschisten und Putschisten.”

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